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Pressemitteilung vom 18.10.2022    

Turbulenzen im Herz: Start der Herzwochen mit Betzdorfer Herztag

Das St. Marien-Krankenhaus Siegen startet in die Herzwochen 2022 in der Region. Den Auftakt bildet der Betzdorfer Herztag, der am 22. Oktober um 10 Uhr in der Stadthalle Betzdorf stattfindet. Weiter geht es mit dem Siegener Herztag am 19. November um 10 Uhr im Apollo-Theater Siegen und dem Dillenburger Herztag am 26. November um 10 Uhr im Bartmanns-Haus.

Von links: Michael Wörster (Marien Ambulant), Günter Nöll (Herzstiftung), Dr. Christian Stoffers (Marien Gesellschaft Siegen) und die beiden Betzdorfer Kardiologen Denny Kristianto und Fabian Quirmbach. (Foto: privat)

Betzdorf/Siegen. Gemeinsam mit der Deutschen Herzstiftung, vertreten durch Günter Nöll, wurde nun in Betzdorf das Motto der Herzwochen vorgestellt: Turbulenzen im Herz. Die Kardiologen Prof. Dr. med. Michael Buerke (Chefarzt St. Marien-Krankenhaus) und Fabian Quirmbach (Praxis für Kardiologie Betzdorf) leiten gemeinsam den Betzdorfer Herztag. Insgesamt wird es vier Vorträge von Experten sowie eine Ausstellung im Foyer der Betzdorfer Stadthalle geben.

Rund 1,8 Million Menschen in Deutschland haben Vorhofflimmern. Es ist die häufigste Rhythmusstörung. "Für viele Patienten wird das 'Herzstolpern' als sehr unangenehm empfunden", erklärt der Betzdorfer Kardiologe Fabian Quirmbach bei der Vorstellung des Programms. Eine Rhythmusstörung, die - so ähnlich der Name auch klingt - jedoch unbedingt vom Kammerflimmern zu unterscheiden ist. Beim Kammerflimmern schlägt das Herz völlig chaotisch mit mehr als 350 Schlägen pro Minute, weil die großen Herzkammern flimmern. Die Folge ist sofortiges Versagen der gesamten Herzleistung. Das Herz hört auf zu pumpen, der Blutdruck sinkt auf "Null", Betroffene brechen bewusstlos zusammen und versterben, wenn sie nicht sofort wiederbelebt werden.

Beim Vorhofflimmern fibrillieren nur die Vorhöfe – das heißt, sie zucken unregelmäßig, rasch und unkoordiniert. Es wird durch elektrische Fehlreize ausgelöst. Dabei ist der Sinusknoten nicht mehr der Taktgeber für den Herzschlag, sondern es kommt zu zusätzlichen Erregungen in den Vorhöfen. Die Vorhofwände ziehen sich nicht mehr korrekt zusammen und die Erregung fließt unkoordiniert durch die Muskulatur der Vorhöfe. Nur einige der unkontrollierten Impulse werden zu den Herzkammern weitergeleitet. Den Herzvorhöfen gelingt es nicht mehr, sich vollständig mit Blut zu füllen. Daher reduziert sich auch die vom Herzen ausgeworfene Blutmenge. Die Herzleistung ist um etwa 20 Prozent reduziert.



Ihr Ursprung liegt meist in den Lungenvenen, die in den linken Vorhof münden. In der Regel stellt das Vorhofflimmern keine akute Gefahr dar. Wird es nicht behandelt, kann es jedoch zu schwerwiegenden Folgen und einem hohen Leidensdruck bei den Betroffenen kommen. Wenn sich die Vorhöfe nicht mehr geordnet zusammenziehen, sondern flimmern, sinkt auch der Blutfluss in den Vorhöfen. Dadurch kann das Blut leichter gerinnen. Es kann ein Blutpfropf entstehen, der in den Blutkreislauf gespült wird und vorwiegend in die Gehirngefäße gelangt. Da die Blutgefäße immer kleiner werden, je größer die Entfernung zum Herzen ist, bleibt der Thrombus irgendwann im Gefäß stecken und verstopft es. Dadurch kommt es zu einer abrupten
Unterbrechung des Blutflusses – zum Beispiel in Teilen des Gehirns. Man spricht dann von einem Schlaganfall. Wenn der Blutfluss nicht schnellstmöglich wieder hergestellt wird, sterben Gehirnzellen ab. Folgen können Ausfälle von Gehirnfunktionen sein – beispielsweise
Lähmungserscheinungen, Sprach- oder Sehstörungen. Bei zügiger Behandlung können sich diese Symptome manchmal wieder zurückbilden. In anderen Fällen bleiben sie dauerhaft bestehen. Ein schwerer Schlaganfall kann tödlich sein.

Deswegen ist es bei Patienten mit Vorhofflimmern, entsprechend ihres sogenannten Risiko-Scores, zwingend notwendig eine Blutverdünnung durchzuführen. Mittels eines Stromstoßes kann das Herz wieder in den Takt gebracht werden. Um langfristig den Sinusrhythmus wiederherzustellen, bietet die Vorhofflimmerablation mittels Kälte und Hochfrequenzstrom eine Möglichkeit. Diese und weitere Therapieoptionen werden auf dem Betzdorfer Herztag vorgestellt. Neben Vorträgen wird es auch eine Ausstellung zum Thema des Herztages geben.

Weitere Informationen werden unter herztag2022.de zur Verfügung gestellt. (PM)



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