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Nachricht vom 31.10.2022    

Bäckerei Schumacher in Eichelhardt schließt – eine Institution geht verloren

Von Klaus Köhnen

Am Samstag (29. Oktober) hat sich Bäckermeister Björn Schumacher von seinen Kunden verabschiedet. Das Geschäft in Eichelhardt und die Filiale in Altenkirchen sind nun geschlossen. 111 Jahre gehörte die Bäckerei zum Dorfbild.

Diesen Anblick wird es im Straßenbild nicht mehr geben. (Bilder: kkö)

Eichelhardt. Nachdem es in der Pandemie, wie bei vielen anderen auch, zu erheblichen Umsatzeinbußen kam, musste das Unternehmen ein eigen geführtes Insolvenzverfahren überstehen. "Wir waren auf einem guten Weg, aber mit den nun auftretenden Problemen können wir leider nicht weitermachen“, sagte Schumacher. Die überall zu spürenden Kostensteigerungen seien für ein kleines Unternehmen nicht mehr tragbar. Von der Politik sei auch nicht viel zu erwarten. "Auf Anfrage zu Hilfen im Bereich Energie wurde uns mitgeteilt, dass wir nicht international verkaufen und daher keine Möglichkeit bestehe, das Unternehmen zu unterstützen“, berichtete Schumacher, dem die Wehmut anzumerken war.

Der Bäckermeister musste bereits drei Preiserhöhungen an die Kunden weitergeben. "Die Kosten für Rohstoffe und Energie, die eine Bäckerei ja benötigt, sind in kurzer Zeit so weit gestiegen, dass wir erneut Preise erhöhen müssten. Dies würde zu einem weiteren Rückgang des Umsatzes führen, da auch die treuesten Kunden mit jedem Cent rechnen müssen“, sagte Schumacher. Er und seine Familie seien traurig und auch ein wenig frustriert. Es sei ärgerlich, dass das mittels Insolvenzverfahren gesundete Unternehmen, bei dem neun Mitarbeiter beschäftigt sind, nun doch für immer schließen muss. Das Empfinden wurde auch von den Gästen geteilt, die zum kleinen Abschieds-Umtrunk kamen.



Der Bäckermeister betonte, dass die Bürokratie dem kleinen Handwerksbetrieb immer mehr Fesseln anlege. Große Unternehmen hätten ganze Abteilungen, um sich durch den Riesenwust an Gesetzen und Verordnungen zu "wühlen“, dies könne der Handwerksmeister nicht leisten. Wenn sich hier nicht etwas ändere, würden immer mehr kleine Handwerker aufgeben oder keine Nachfolger finden. Was dann in den einzelnen Branchen passiere, wolle sich Schumacher nicht ausmalen. Wie es für ihn weitergeht, konnte er noch nicht sagen. "Ich muss das jetzt erst einmal verarbeiten. Natürlich schaue ich mich in der Branche um, aber es wird nie wieder das Gleiche sein“. (kkö)


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