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Pressemitteilung vom 16.11.2022    

Ein Jahr First Responder Wissen: Schon zu 580 Einsätzen aufgebrochen

Seit dem Start im November 2021 waren sie schon bei 580 Einsätzen aktiv: Die First Responder in der Verbandsgemeinde Wissen helfen seit einem Jahr mit, bei Notfällen die wertvolle Zeit bis zum Eintreffen der Rettungskräfte zu überbrücken und so Leben zu retten. 31 Freiwillige sind derzeit im Team, das im Schnitt zwei Einsätze pro Tag fährt.

Marvin Würtz und Ulrike Wirtgen gehören zu den First Respondern, die in der VG Wissen seit einem Jahr aktiv sind. (Foto: Privat)


Der DRK Ortsverein Wissen hat sich mit seinen Bereitschaften in Birken-Honigsessen, Katzwinkel und Wissen zur Aufgabe gemacht die notfallmedizinische Versorgung der Bevölkerung bei lebensbedrohlich Notfällen zu verbessern. Die gesetzliche Hilfsfrist, also die Zeit bis zum Eintreffen des öffentlichen Rettungsdienstes nach Eingang eines Notrufs auf der integrierten Leitstelle (Notruf 112), liegt in Rheinland-Pfalz bei 15 Minuten. Diese im Vergleich zum benachbarten Nordrhein-Westfalen deutlich längere Frist (In NRW gelten in der Regel: 8 Minuten Stadt, 12 Minuten Land), kann leider auch nicht immer eingehalten werden: Liegt der Notfallort beispielsweise in einer besonders abgelegenen Ortschaft oder ist der örtlich zuständige Rettungswagen im Einsatz, kann es länger dauern. Bei einem schweren Verkehrsunfall, einem Kreislaufstillstand, schwerer Atemnot oder anderen bedrohlichen Notfallbildern kann dieser Zeitraum entscheidend sein: Hier können First Responder dann einen besonderen Beitrag leisten.

Im Schnitt zwei Einsätze pro Tag
So arbeiten die First Responder der VG Wissen regelmäßig mit dem Rettungsdienst aus Morsbach, Altenkirchen, Kirchen, Daaden und Windeck zusammen. Nun zieht die First-Responder-Gruppe ihr erstes Fazit: Im Auftrag der Verbandsgemeinde Wissen wurden seit dem Start am 15. November 2021 inzwischen über 580 Einsätze abgearbeitet. Im Durchschnitt fahren die First-Responder zwei Einsätze pro Tag. Am bisher einsatzreichsten Tag im Sommer 2022 wurden 9 Einsätze durch die Wissener First-Responder abgearbeitet.

Circa 50 Prozent davon entfallen auf das Einsatzgebiet Stadt Wissen, 22,5 Prozent Birken-Honigsessen, 15 Prozent Katzwinkel, 5 Prozent Mittelhof/ Hövels und 2,5 Prozent Selbach. Diese Abdeckung wird aktuell von 31 Freiwilligen sichergestellt. Darunter befinden sich zwei Ärzte, vier Notfallsanitäter, vier (Fach-)Pflegekräften, fünf Rettungssanitäter, eine Hebamme und 15 Sanitäter.

Mit dem Defibrillator Leben gerettet
Ein Beispiel von vielen zeigt, wie entscheidend der Einsatz von First Respondern sein kann: Am 9. Dezember 2021 um 12.54 Uhr wurde eine Person mit kurzzeitiger Bewusstlosigkeit auf einem Wissener Parkplatz der Feuer- und Rettungsleitstelle in Montabaur gemeldet. Neben dem Altenkirchener Rettungswagen wurden umgehend auch die First Responder der Verbandsgemeinde Wissen alarmiert. Die Wissener First Responder Christopher Wagner, von Beruf Notfallsanitäter, und Jonathan Denker, Altenpfleger, eilten umgehend zur Einsatzstelle. Hier untersuchten sie den schwer erkrankten Patienten und in ihrem Beisein erlitt der Patient einen Kreislaufstillstand. Die First Responder veranlasste nun auch die Alarmierung eines Notarztes, der ebenfalls aus Altenkirchen kommen sollte, und setzten im Rahmen der Wiederbelebung einen Automatisierten Externen Defibrillator (AED) ein. Dieser beendete die lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung des Patienten und noch vor Eintreffen des Rettungsdienstes war der Patient wieder bei Bewusstsein.



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Ein späterer Beginn einer Wiederbelebung und insbesondere der spätere Einsatz eines Defibrillators hätten sehr wahrscheinlich schreckliche Folgen gehabt. So ist es dem DRK Ortsverein Wissen ein wichtiges Anliegen, flächendeckend AED-Geräte für den Einsatz durch First-Responder, aber auch engagierte Bürger zugänglich zu machen.

So wurde ein Startausstattung von drei Defibrillatoren für die Einsatzfahrzeuge der First Responder in Wissen, Birken-Honigsessen und Katzwinkel von der Verbandsgemeinde beschafft. Zwei weitere Geräte spendete die Sparkassenstiftung. Weitere Geräte wurden aus Bestände des DRK bereitgestellt. Wandkästen für die etwa 1500 Euro teuren Geräte stehen nun in Selbach und Hövels bereit. Die Ortsgemeinde Mittelhof plant ebenfalls die Beschaffung eines Wandkastens.

Bis jetzt gab es mindestens sechs durchgeführte Wiederbelebungen und zwei vermutlich lebensrettende Einsätze bei bedrohlichen Blutungen und Verletzungen. Aber auch bei zahlreichen anderen Einsätzen ist denkbar, dass der frühe Eintreffen der First Responder wesentliche Folgeschäden nach einer Erkrankung oder Verletzung verhindern oder sogar Leben retten konnte.

Hilfe für die Helfer
Zur Beschaffung weiterer AED und der Ausstattung weiterer First Responder freut sich der DRK Ortsverein Wissen e.V. über die Unterstützung von Bürgern oder Unternehmen.
So wären neben weiteren Defibrillatoren auch die Beschaffung von Kälteschutzjacken für die First-Responder oder von Fieberthermometern aktuelle Anliegen der Freiwilligen.

Auch weitere First Responder werden gesucht. Interessierte, die in ihrer Nachbarschaft bei medizinischen Notfällen helfen möchten, können sich mit oder ohne medizinische Vorbildung noch für das Projekt anmelden. Gesucht wird für alle Gemeinden der Verbandsgemeinde Wissen. Besonders groß ist der Bedarf aktuell in den Bereichen Katzwinkel, Selbach und Mittelhof/Hövels.

Bei weiteren Fragen wenden Sie sich gerne per Mail an presse-firstresponder@outlook.de oder telefonisch an Ulrike Wirthgen (0176/76669777) oder Marvin Würtz (0151/44010888).



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