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Nachricht vom 17.12.2022    

Softwareunternehmer Hottgenroth investiert in Flammersfeld und Weyerbusch

Der Wissenstransfer zwischen dem ländlichen Raum und den urbanen Zentren spielt sich in der Regel auf einer Einbahnstraße statt. Hier die Wohn- und Schlafstätten, dort die großen Unternehmen mit ihren Arbeitsplätzen. Die allmorgendlichen Pendlerströme aus dem Kreis Altenkirchen Richtung Köln/Bonn und Siegen lassen sich nicht verleugnen.

Aus einer Bankfiliale ist in Flammersfeld ein IT-Standort geworden: Cedric Reichmann, Dr. Peter Enders, Karl-Heinz Hottgenroth, Dr. Matthias Reuber und Martin Palacz (v.l.). Foto: Kreisverwaltung

Flammersfeld. Das es auch in entgegengesetzter Richtung geht, beweist derzeit Karl-Heinz Hottgenroth. Mit seinem Unternehmen, der in Köln ansässigen Hottgenroth Software AG, investiert er im Westerwald. Der aus Kraam im Landkreis Altenkirchen stammende Unternehmer hat das frühere Bank-Gebäude der Westerwald Bank in Flammersfeld und den „Sonnenhof“ in Weyerbusch erworben, um hier Arbeitsplätze im IT-Bereich zu schaffen. Grund genug für Landrat Dr. Peter Enders, dem Investor gemeinsam mit dem Wahlkreisabgeordneten Dr. Matthias Reuber einen Besuch abzustatten. In Flammersfeld wurden beide vom CEO sowie von Personal-Vorstand Martin Palacz und Standortleiter Cedric Reichmann begrüßt.

Noch vor zehn Jahren, so stellte Hottgenroth klar, hätte es dieses Engagement in seiner Heimat vermutlich nicht gegeben. Es habe einfach an den digitalen Voraussetzungen gefehlt. Ein gutes Stichwort für Landrat Dr. Enders, der auf die momentan laufenden Bemühungen für den eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau im Kreis verwies.

Zur Firma selbst: Zu den wichtigsten Kunden der Hottgenroth Software AG gehören die Schornsteinfeger. Allein 4.000 arbeiten in Deutschland mit einem Verwaltungsprogramm der Kölner. Denn das Unternehmen hat vor allem Häuser und die damit verbundenen Gewerke im Blick: Die Software zur energetischen Gebäudeplanung ist für zahlreiche Architekten, Energieberater und Handwerker zu einem unverzichtbaren Hilfsmittel geworden. „Die gesamte Technik, von der Fotovoltaik bis zur Heizung, wird dadurch abgebildet“, erläuterte Hottgenroth seinen Gästen. Der klassische Zollstock ist hier überflüssig geworden.

Durch Zukäufe konnte das Unternehmen sein Portfolio sowohl im Bereich der Datenerfassung als auch der CAD-Planung weiter ausbauen. Inzwischen sei man auch mit einer kaufmännischen Software auf dem Markt sehr erfolgreich, berichtete der Vorstandsvorsitzende. Zudem gibt es eine intensive Zusammenarbeit mit verschiedenen Hochschulen. Wichtige Zukunftsfelder sind die CO₂-Belastung der Gebäude und die Verbesserung der Öko-Bilanzen.



Im Jahr 2021 wurde die Hottgenroth Software GmbH & Co. KG in eine AG umgewandelt, als Reaktion auf den starken Zuwachs des Unternehmens. Aktuell werden rund 230 Mitarbeiter beschäftigt, Tendenz steigend. Doch für ein IT-Unternehmen ist es gerade in Köln angesichts der Konkurrenz vor Ort schwer, qualifizierte Fachkräfte zu finden und vor allem zu halten, so kommen Flammersfeld und Weyerbusch ins Spiel. „Der Westerwald ist doch ein bisschen bodenständiger und stabiler“, sagt Hottgenroth zur Mentalität der Menschen. So ist die Hoffnung die, dass sich die Mitarbeiter hier langfristig im Unternehmen zu Hause fühlen. Zugleich wird nicht ausgeschlossen, dass so auch mancher Rheinländer plötzlich auf die günstigen Baulandpreise im Kreis Altenkirchen aufmerksam wird.

Im ehemaligen Bankgebäude in Flammersfeld ist das Team bereits auf 24 Köpfe angewachsen, in Weyerbusch sind es derzeit sieben. Doch hier ist eine sukzessive Aufstockung auf bis zu 100 Beschäftigte geplant, Platz genug für die Expansion ist vor Ort jedenfalls vorhanden. Was Hottgenroth und seinen Führungskräften besonders am Herzen liegt, ist die Ausbildung. 30 junge Leute erhalten momentan ihr berufliches Rüstzeug, davon soll auch der Kreis profitieren. Am Standort im Münsterland hat der erste Duale Student begonnen - wie es der Zufall will, aus dem AK-Land stammend.

Landrat Dr. Enders und MdL Dr. Reuber, der Mitglied des Wissenschaftsausschusses im Landtag ist, waren am Ende mehr als nur angetan vom unternehmerischen Weitblick und dem Bekenntnis zur Region. „Ich finde es schön und ermutigend, wenn Persönlichkeiten wie Karl-Heinz Hottgenroth ihrer Heimat etwas zurückgeben wollen und hier attraktive Arbeitsplätze schaffen“, sagte Dr. Enders abschließend. (red)



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