Pressemitteilung vom 09.02.2023
Zu Besuch beim "Weißen Ring" Westerwald: Beistand für die Opfer nach einer Straftat
Von Wolfgang Rabsch
Als die Landtagsabgeordnete Sabine Bätzing-Lichtentäler das Amt der Landesvorsitzenden beim "Weißen Ring" Rheinland-Pfalz antrat, versprach sie, jede der 27 Außenstellen im Land zu besuchen. Unlängst konnten sich die Mitarbeiter bei der Außenstelle Westerwald in Steinefrenz davon überzeugen, dass sie ihr Versprechen ernst nimmt und sich auch im Westerwald vorstellt.
Steinefrenz. Nachdem Dirk Schindowski, der Leiter der Außenstelle Westerwald, die Landesvorsitzende herzlich begrüßte, stellte diese sich kurz vor und berichtete kurz und bündig von ihrer Arbeit im Weißen Ring. Sie hob die Bedeutung der Außenstellen hervor, als sie sagte: "Ihr seid das Herz des Weißen Rings. Eure wichtige, ehrenamtliche Arbeit kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, darum sage ich euch jede mögliche Unterstützung zu. Wir sind dabei, uns neu zu strukturieren und wollen untereinander den kurzen Draht pflegen."
Sehr wichtig sei ihr auch die Förderung von Traumaambulanzen nach dem Opferentschädigungsgesetz (OEG), um Gewaltopfern bestmöglichen Beistand und Hilfe zu gewähren: "Schlimm ist die Tatsache, dass viele Opfer aufgeben, wenn sie merken, dass es nicht weitergeht. Auch Mitarbeiter der Außenstellen stoßen häufig an ihre eigene psychische Belastbarkeit, wenn sie in extremen Fällen Opfer zur Seite stehen".
Wunsch nach Zusammengehörigkeit
Es folgte eine von gegenseitiger Sympathie geprägte Diskussion über die Abläufe beim Weißen Ring und den Wunsch, ein noch größeres Zusammengehörigkeitsgefühl zu erreichen.
Sabine Bätzing-Lichtenthäler nahm sich auch die Zeit, Jürgen Nink für 20-jährige Mitgliedschaft im Weißen Ring zu ehren. Sie lobte sein Engagement und überreichte ihm Urkunde und Ehrennadel des Landesverbandes.
Hintergrund
Was ist der "Weiße Ring"?
Der Verein wurde am 24. September 1976 in Deutschland unter anderem von dem Fernsehjournalisten Eduard Zimmermann (XY ungelöst) in Mainz gegründet.
Wie hilft der "Weiße Ring"?
Hilfe durch persönliche Betreuung und menschlichen Beistand nach einer Straftat, Begleitung zu Terminen bei Polizei, Staatsanwaltschaft, Gericht oder sonstigen Behörden, allgemeine Hilfestellung im Umgang mit Behörden, Vermittlung von Hilfen anderer Stellen, Geldzuwendungen in Form eines Hilfeschecks für eine anwaltliche Erstberatung, eine psycho-traumatologische Erstberatung oder einen rechtsmedizinischen Untersuchungsscheck, finanzielle Unterstützung zur Überbrückung tatbedingter Notlagen gehören zu den Angeboten. Die Hilfeleistungen sind kostenfrei und anonym. Körperverletzung, Mobbing, Vergewaltigung, häusliche Gewalt oder Mord (Betreuung Angehöriger): Jeder Fall liegt anders und wiegt unterschiedlich schwer. Welche Unterstützung Betroffene benötigen, hängt zudem in großem Maß von persönlichen Umständen ab.
Wie arbeiten die Außenstellen im Weißen Ring?
In jeder Außenstelle teilen sich die Mitarbeiter folgende Aufgaben: Die professionelle Betreuung von Opfern: Persönlichen Beistand leisten, zuhören, beraten und die Betroffenen unter anderem zu Ämtern und Gerichtsterminen begleiten, auch Präventionsarbeit: Aufklären über Gewalttaten und Vorgehensweisen beispielsweise zu Knockout-Tropfen, in Form von Vorträgen an Schulen, Planen von Aktionen und Kooperationen. In den Außenstellen können sich Hilfesuchende an einen Berater am Opfer-Telefon wenden, oder im Internet mit der Onlineberatung Kontakt aufnehmen.
Schweigepflicht und Anonymität haben oberste Priorität Dirk Schindowski berichtete: "Die Opfer müssen und können sich absolut auf Diskretion verlassen, da wir auch der Verschwiegenheit unterliegen. Häufig scheuen Opfer den Weg zu uns, weil sie sich schämen oder Angst vor Tätern und der Öffentlichkeit haben. Darum steht die Schweigepflicht bei uns an oberster Stelle, die Hilfesuchenden können sich hundertprozentig auf die Einhaltung verlassen."
Mitarbeiter im "Weißen Ring" gesucht
"Jeder, der sich bei uns betätigen möchte, ist herzlich willkommen, sollte mindestens 18 Jahre alt sein und ein sauberes Führungszeugnis vorlegen können. Eine entsprechende gründliche Einarbeitung ist selbstverständlich, alle erforderlichen Schulungen und Seminare sind kostenfrei. Gerne können auch Studenten bei uns vorstellig werden, die sich vorbereitend für das spätere Berufsleben, egal ob im juristischen, sozialen oder psychologischen Bereich, einiges an praxisnaher Lebenserfahrung aneignen wollen", so Schindowski weiter.
Interessenten für diese anspruchsvolle ehrenamtliche Tätigkeit wenden sich bitte an:
Dirk Schindowski, Außenstelle Westerwald (Telefon 0151-14197247), oder per E-Mail an: westerwaldkreis@mail.weisser-ring.de;
Dieter Lichtenthaeler, Außenstelle Altenkirchen (Telefon 0151-55164828), oder per E-Mail an: altenkirchen@mail.weisser-ring.de;
Andreas Knape Außenstelle Neuwied/Rhein (Telefon 0151-55164704), oder per E-Mail an: neuwied@mail.weisser-ring.de.
(Wolfgang Rabsch)
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