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Nachricht vom 13.02.2023    

Altenkirchener Frauen-Tennisturnier: Spiele des Hauptfeldes beginnen am Dienstag

Das Vorgeplänkel ist beendet, der Ernst beginnt: Beim Frauen-Tennisturnier „Burg-Wächter Ladies Open“ in Altenkirchen starten nach abgeschlossener Qualifikation und Auslosung die Spiele des Hauptfeldes. Im Topf für die Siegerin sind 80 Weltranglistenpunkte und eine Prämie in Höhe von 9142 US-Dollar.

Alles muss seine Richtigkeit haben. Oberschiedsrichter Dr. Nico Naeve ordnet die „Spielchips“, mit denen die Auslosung erfolgt. Als „Glücksfeen“ agieren Ekaterina Kuznetsova (links) und Eva Lys. (Foto: vh)

Altenkirchen. Nun wissen die 32 Spielerinnen, die im Hauptfeld des zehnten Frauen-Tennisturniers „Burg-Wächter Ladies Open“ am Start sind, über welche mögliche Widersacherinnen jeweils ihr Weg bis zum finalen Triumph führen wird. Die Auslosung am frühen Montagnachmittag (13. Februar), die Oberschiedsrichter Dr. Nico Naeve (Hamburg) vornahm, bedeutete den Auftakt für hochklassiges Tennis beim mit 60.000 US-Dollar dotierten Wettbewerb (Einzel und Doppel) im „Burg-Wächter Matchpoint“, der Vierfach-Halle auf der Altenkirchener Glockenspitze. Die erste Partie der entscheidenden Phase beginnt am Dienstag, 14. Februar, 10.30 Uhr, die Matchfolge legt Naeve jeweils pro Tag fest. Die Gewinnerin, die am Sonntag, 19. Februar, gekürt wird, verdient 9142 US-Dollar und 80 Punkte für die WTA-Weltrangliste. An Nummer eins und zwei gesetzt sind Tamara Zidansek (Slowenien) und Eva Lys (Hamburg), an drei und vier Victoria Kuzmova (Slowakei) und Ylena In-Albon (Schweiz). Anna-Lena Friedsam (Neuwied) und Sara Errani (Italien) hatten jeweils ihre Nennung kurzfristig wegen einer Verletzung bzw. Ermüdung zurückgezogen. Gemeinsame Ausrichter sind die christliche Non-Profit-Sportorganisation SRS und die Tennisschule Lob, als Turnierdirektor agiert zum zehnten Mal Razvan Mihai, der „Erfinder“ der Open.

Ein buntes Tableau zum Zehnjährigen
„Wenn ich unser Tableau sehe, wie bunt es zum Zehnjährigen ist, dann kann ich sehr zufrieden sein“, bilanzierte Mihai, ehe der erste Hauptfeldvergleich überhaupt entschieden worden ist. Schade ist für ihn, dass Errani, im Jahr 2013 schon Nummer fünf der Welt und fünffache Grand-Slam-Siegerin im Doppel, wegen Verletzung passen musste. Sie hatte sich, so der Turnierdirektor nach einem Gespräch mit dem Trainer der 35-Jährigen, schon seit Jahren bemüht, in Altenkirchen aufzuschlagen. Es ist vor allem die Breite, die Mihai stolz macht – so wie in den zurückliegenden Jahren immer. „Ich habe einmal gezählt. Viele Spielerinnen, die bei uns gemeldet haben, waren bei den Australian Open in Melbourne in der Qualifikation oder sogar im Hauptfeld dabei“, siedelte er die sportliche Wertigkeit des erneuten Aufgalopps aus seiner Sicht angemessen an. Er sei rundherum froh. Insgesamt waren bislang Spielerinnen aus 38 Nationen seit 2014 mit vor der Partie. Im weiteren Rückblick berichtete er von „vielen schönen Momenten“ in der zurückliegenden Dekade und erwähnte explizit die Auszeichnung als bestes Turnier 2018 in Deutschland. Dass trotz der Corona-Pandemie keine Absage erfolgten musste, war für ihn der Schlüssel gewesen, dass die Veranstaltung nicht sterben musste. Denn eine Wiederaufnahme nach Absage(n) hätte womöglich ihr Ende bedeutet.

Dickes Lob von Barbara Rittner
„Razvan, ihr macht einen Riesenjob. Es herrschen hier Bedingungen wie bei einem WTA-Turnier“, lobte Barbara Rittner, die Cheftrainerin für die Frauen und den weiblichen Nachwuchsbereich im Deutschen Tennis Bund (DTB). Es gebe nur zwei Winterturniere - nämlich in Hamburg und in Altenkirchen. „Die Welt des Sports ist hier bei uns zu Gast, und wir dienen dem Sport in der Welt“, charakterisierte Daniel Mannweiler als Vorstandsvorsitzender von SRS das Event. Die Firma Burg-Wächter habe sich der Nachwuchsförderung verschrieben, zunächst der Leichtathletik und dem Fußball und nun dem Tennis, nannte Christopher Lülling als Finanzchef des Titelsponsors den Grund für den finanziellen Einstieg. Und Naeve, zum ersten Mal in Altenkirchen in Amt und Würden, zog schon vor dem Start des Hauptfeldes ein erstes lobendes Fazit: „Ich bin herzlich aufgenommen worden. Die ITF könnte sich glücklich schätzen, wenn alle Turniere so gut organisiert würden.“ Und Lys gab zu Protokoll: „Ich komme gerne hierher, kenne fast jede zweite Person und freue mich auf eine tolle Woche. Durch die tolle Organisation und Betreuung fühle ioch mich immer wie Zuhause. Happy Birthday!“

Krejcikova und Mertens
So kramte Mihai einmal fix in seinen Erinnerungen und in seinem unendlichen Wissen übers Frauentennis, richtete eneut den Blick in die Vergangenheit, um zu dokumentieren, dass Spielerinnen die Konkurrenz bereits (mit mehr oder weniger großem Erfolg) absolvierten, um im Anschluss gute Karrieren zu starten. Als gutes Beispiel nannte er Barbora Krejcikova (Tschechien), die 2021 das Einzel in Paris (Roland Garros) gewann und im Doppel derzeit die Nummer drei der Welt ist, auf der Glockenspitze im Jahr 2015 schon in der zweiten Runde gegen Andrea Lottner (Düsseldorf) die Segel streichen musste. Unter diesem Blickwinkel sah Mihai auch die Tschechin Karolina Muchova, die bereits auf Rang 19 der Weltrangliste (Mai 2019) stand und 2019 im W25-Endspiel der Engländerin Harriet Dart in zweiten Sätzen unterlegen war. Derzeit nimmt die 26-Jährige Position 117 im Ranking ein. Elise Mertens (Belgien) war ebenfalls einmal Gast im Tor zum Westerwald. Die derzeitige Nummer 37 der Welt (beste Platzierung auf Rang 12 im November 2018) schaffte es 2016 bis ins Viertelfinale, in dem sie gegen Oceane Dodin (Frankreich) glatt in zwei Sätzen den Kürzeren zog.



Maria und auch Niemeier
Einmal im Flow, kam Mihai darüber hinaus die Slowakin Magdalena Rybarikova in den Sinn, die als 32-Jährige im Oktober 2020 ihre Laufbahn als Tennisprofi beendete, nachdem sie es im März 2018 bis auf Rang 17 geschafft hatte. 2017 war sie bei den AK Ladies Open im Halbfinale an Quirine Lemoine (Niederlande) glatt in zwei Sätzen gescheitert, aber vier Monate später bis ins Halbfinale in Wimbledon vorgestoßen (1:6, 1:6 gegen die Spanierin Garbine Muguruza). „Das ist halt Tennis“, sagte Mihai, „sogar Zuschauer rufen bei mir an und sagen ,Gucken Sie mal, was diese und jene Spielerinnen gemacht haben’.“ Tatjana Maria (35/Palm Beach Gardens/US-Bundesstaat Florida) gab sich 2015 die Ehre war und musste sich im Viertelfinale Lottner mit 5:7, 2:6 beugen. Schon Nummer 46 (November 2017), ist sie inzwischen auf Rang 72 zu Hause. Aufsehen erregte Maria im vergangenen Jahr, als sie in Wimbledon bis ins Halbfinale vorstieß und an Ons Jabeur (Tunesien) scheiterte, wegen besonderer Turnierbestimmungen jedoch keine Weltranglistenpunkte erhielt. Als große deutsche Hoffnung gepriesen, ist für Jule Niemeier (23/Dortmund) der Teppichboden in Altenkirchen kein guter Belag. Bei fünf (!) Teilnahmen seit 2017 (nur 2018 nicht) kam sie nie über das Viertelfinale (2021) hinaus, sorgte jedoch für Schlagzeilen, als im vergangenen Jahr im Viertelfinale an der Church Road erst Maria im Viertelfinale die Endstation bedeutete. Niemeier ist aktuell Nummer 69 im WTA-Ranking und war bereits 61. im November 2022.

Nach wie vor ein Sprungbrett
Dass der in früheren Jahren propagierte Sinn des Turniers, Sprungbrett für junge Spielerinnen auf dem nach Weg nach oben in der Weltrangliste zu sein, konterkariert wird, sieht Mihai aufgrund der Teilnahme einiger älterer Akteurinnen nicht. „Der Sinn des Turniers ist nach wie vor, ein Sprungbrett zu sein“, relativierte er und führte an, dass doch einige Akteurinnen, die in Altenkirchen schon am Start waren, deutlich nach oben im Ranking gerutscht seien wie Julia Middendorf (Vechta/20) oder Nastasja Schunk (Mainz/19). „Ich weiß, dass so gut wie jede Spielerin hart arbeitet und wieder nach oben will.“ Wenn jemand, „der bei den Australian Open mit dem Weltranglistenplatz nicht direkt ins Hauptfeld gekommen ist, in Altenkirchen gewinnt, 80 Punkte verbucht und bei weiteren Turnieren auch Zähler sammelt, ist womöglich in Roland Garros direkt der Weg ins Hauptfeld offen“, zeichnete Mihai die aus seiner Sicht gültige Denkweise im Aktivenkreis nach, „für uns als Turnierveranstalter kann das nur eine super gute Sache sein. Das Sprungbrett ist vorhanden für 95 Prozent der Spielerinnen, die hier im Turnier sind.“

Nur Qatar Open höher klassifiziert
Als ehemalige Siegerinnen sind Greet Minnen (Belgien/2022), Clara Tauson (Dänemark/2021) und Lys (2020) nach Altenkirchen angereist. Wie hoch der Stellenwert der Wettspiele in der Kreisstadt anzusiedeln ist, beweisen Blicke in den Terminkalender der WTA und den des Tennis-Weltverbandes ITF: Parallel werden nur noch die besser klassifizierten Qatar Open (Dotierung 780.000 US-Dollar) ausgespielt. Hinzu kommt ein weiteres 60.000er-Turnier (plus Hospitality) in Irapuato (Mexiko). Der Rest ist weniger hoch dotiert: drei 25.000er in Antalya (Türkei), Glasgow (Schottland) sowie Santo Domingo (Dominikanische Republik) und fünf 15.000er (Manacor/Spanien, Sharm el Sheikh/Ägypten, Monastir/Tunesien, Ipoh/Malaysia und Jhajjhar/Indien).

Der Zeitplan und wo es Karten gibt
Der Zeitplan (alle Spiele im Live-Stream über die Homepage der ITF und die des Turniers www.bw-ladies-open.de) - Dienstag, 14. Februar, bis Freitag, 17. Februar, jeweils 10.30 Uhr Hauptfeld und circa 19 Uhr Night Session mit dem „Match des Tages“; Samstag, 18. Februar, circa 12 Uhr Einzel-Halbfinals, Doppel-Halbfinale; Sonntag, 19. Februar, circa 12 Uhr Doppel-Finale, im Anschluss Einzel-Finale. Die Eintrittspreise (jeweils Tageskarte/Kinder unter 6 Jahre haben freien Eintritt ohne Sitzplatzanspruch) - Dienstag, 14. Februar/Mittwoch, 15. Februar: 10 Euro Erwachsene (6 Euro Schüler); Donnerstag, 16. Februar: 14 Euro (9 Euro); Freitag, 17. Februar: 16 Euro/10 Euro; Samstag, 18. Februar: 24 Euro/14 Euro; Sonntag, 19. Februar: 26 Euro/15 Euro. Dauerkarten für die gesamte Turnierwoche 62 Euro/40 Euro. Karten für alle Tage gibt es im SRS-Sportpark oder an der Tageskasse. (vh)


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