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Nachricht vom 19.02.2023    

Altenkirchener Frauen-Tennisturnier: Party endet mit zweitem Sieg von Clara Tauson

Die Party zum zehnten Geburtstag ist beendet: Nicht nur dem Frauen-Tennisturnier in Altenkirchen wurden zum ersten runden Jubiläum viel Lob und gute Wünsche zuteil. Auch die Gewinnerin Clara Tauson wurde mit 80 Weltranglistenpunkten und 9142 US-Dollar reichlich beschenkt.

Geht doch! Auf dem Siegerpodest konnte Greet Minnen (links) schon wieder lachen, nachdem sie das emotionale Tief verlassen hatte. Clara Tauson gewann die „Open“ als erste Spielerin zum zweiten Mal. (Foto: vh)

Altenkirchen. Der Applaus wurde teilweise im Stehen und von vielen auf der beinahe ausverkauften Tribüne dargeboten. Hauptadressatin war Clara Tauson (Dänemark), die das Finale des zehnten Frauen-Tennisturniers in Altenkirchen, den „Burg-Wächter Ladies Open“, am Sonntagnachmittag (19. Februar) für sich entschied. Aber auch Greet Minnen (Belgien) durfte sich nach dem aus ihrer Sicht 6:7 (5:7), 6:4, 2:6 sicher sein, dass ein Teil des Beifalls ebenfalls für sie bestimmt war. Tauson freute sich zum Ausklang der „Geburtstagswoche“ über ein beachtliches Stück des Preisgeldkuchens. 9142 US-Dollar strich sie von der Gesamtdotierung in Höhe von 60.000 US-Dollar ein, hinzu kamen noch 80 Weltranglistenpunkte. Minnen kassierte 4886 US-Dollar und 48 Zähler fürs internationale Ranking. Zudem wurde ein Bann gebrochen: Die 20-Jährige aus dem hohen Norden ist die erste Spielerin, die zum zweiten Mal (nach 2021) die „Open“ in der Kreisstadt gewann. Es war darüber hinaus ihr 15. Einzeltitel auf der ITF- bzw. WTA-Tour. Auch Minnen hatte diese Chance der Verdopplung nach dem Erfolg 2022 gehabt. Im kommenden Jahr werden die Ausrichter, die christliche Non-Profit-Sportorganisation SRS (Sportler ruft Sportler) und die Tennisschule Lob, wieder einen Wettbewerb in dieser Kategorie ausrichten. Erst danach läuft der dreijährige Vertrag mit dem Tennis-Weltverband ITF aus, der diese Rahmenbedingungen in Sachen Honorierung und Bausteine für die globale Einstufung vorgibt.

Enges Match auf hohem Niveau
„Greet hat so klasse gespielt, nachdem sie in dieser Woche so viele Spiele bestritten hat“, kommentierte Tauson in einer ersten Analyse, denn Minnen bestritt noch das Doppelfinale an der Seite von Yanina Wickmayer, das die beiden Belgierinnen 6:1, 6:3 gegen die US-Amerikanerinnen Freya Christie und Ali Collins gewannen. Ihr habe wahrscheinlich die Kraft gefehlt. „Wir kennen uns so gut, es war ein enges Match auf hohem Niveau von Beginn an“, ergänzte sie, solch ein Finale habe es wohl selten auf der ITF-Tour gegeben. Minnen war nach einer Spielzeit von 2:46 Stunden zunächst nicht imstande, ihren Auftritt zu bewerten, denn emotionale Tränen hatten ihr die Sprache verschlagen. Dass das Ergebnis Einfluss auf die Freundschaft der beiden hat, scheint nicht der Fall, da sie wenig später gemeinsam auf dem Siegerpodest wieder lachen konnten. Turnierdirektor Razwan Mihai, der just am Tag der letzten beiden Aufeiandertreffen seinen 56. Geburtstag feierte, stellte fest: „Es bleibt für mich nicht mehr zu sagen, als dass das Turnier ein Fest für zehnjähriges Weltklassetennis in Altenkirchen war.“ Mihai ist seit Jahr und Tag in dieser Funktion tätig als auch Begründer der „Open“ in der Kreisstadt. Christopher Lüling vom Titelsponsor Burg-Wächter hatte „ein mitreißendes und spannendes Endspiel mit guten Ballwechseln“ gesehen. Er sei sehr froh über den gesamten Turnierverlauf in der Woche.

Naeve käme gerne wieder
„Es hat alles problemlos geklappt“, bilanzierte Dr. Nico Naeve, der zum ersten Mal als Oberschiedsrichter (Supervisor) die Geschicke vor Ort lenkte. Die Stuhlschiedsrichter hätten gute Leistungen gezeigt, die Spielerinnen seien zufrieden gewesen. Er habe nichts Negatives gehört. Überhaupt sei alles „hervorragend“ gewesen, ergänzte der 48-Jährige aus Köln, dennoch gebe es weitere Turniere auf diesem hohen Organisationsstandard. „Wenn ich wieder für dieses Turnier eingeteilt werde, komme ich gerne wieder“, kündigte er eine „indirekte“ Kandidatur in Richtung des „Urgesteins“ Patrick Mackenstein an, der bereits achtmal das Turnier leitete und für diese zehnte Auflage wegen einer Weiterbildung nicht nominiert werden konnte. Aufmerksamen Beobachtern war wahrscheinlich nicht entgangen, dass der Aachener zum Ausklang überraschend unter den Zuschauern weilte.

Verbindende Kraft des Sports
Lobende Worte fand erneut Malu Dreyer als Schirmherrin. Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, nicht bei der Siegerehrung zugegen, stufte bereits vor dem ersten Match die „Open“ als „beeindruckendes Beispiel für die verbindende Kraft des Sports“ ein. Weit über die Landesgrenzen hinaus kämen hier Menschen zusammen, um gemeinsam ihrer großen Leidenschaft nachzugehen und sich auszutauschen. Sie sei „stolz auf unsere vielfältige rheinland-pfälzische Sportlandschaft“. Andrew Moss, Leiter der ITF-World-Tennis-Tour (Strategie und Wegweiser) und am Sonntag, wie bereits im Vorjahr, Gast im Komplex auf der Glockenspitze mit dem Spielort „Burg-Wächter Match Point“, untermauerte seine vor Jahresfrist dargelegte Meinung: „Dieses Turnier ist fundamental wichtig für die ITF-Tour. Viele kleine Dinge machen es aus. Es ebnet vielen Spielerinnen den Weg in die WTA-Tour.“



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Zu wenig Hallenturniere
Jan Hanelt hob als Präsident des Tennisverbandes Rheinland-Pfalz die Aufstiegsmöglichkeiten, die Altenkirchen bietet, hervor: „Die Geschichte zeigt, dass Altenkirchen für manche Gewinnerin ein Sprungbrett war, um sich in der Weltrangliste weit nach vorne zu katapultieren.“ Zudem hoffte er im Interesse aller Tennisfans, dass die Zusammenarbeit mit SRS noch sehr viele „Ladies Open“ hervorbringe. „Wichtig sind vor allem Turniere in der Halle in Deutschland, da es viel zu wenige Turniere mit Weltranglistenpunkten gibt. Im eigenen Land um Weltranglistenpunkte zu spielen, ist für jede Spielerin eine große Erleichterung“, stufte Klaus Eberhard, Komitee-Mitglied der ITF für ITF-Turniere und deutscher Davis-Cup-Team-Manager, den Wettbewerb ein. Ein Preisgeld in Höhe von 60.000 US-Dollar bedeuteten eine Menge WTA-Punkte, die „vor allem unseren Nachwuchsspielerinnen in Deutschland extrem helfen“.

Nie Rückschritt in Altenkirchen
Jedes Turnier müsse sich entwickeln und brauche eine Perspektive, meinte Ulrich Klaus, schon mehrfach zu Gast (wie am Sonntag auch) und nach seiner sieben Jahre umfassenden Zeit als Präsident des Deutschen Tennis Bundes (DTB) nun dem Board of Directors der ITF angehörend. „Stagnation ist gleich Rückschritt. Das hat es in Altenkirchen nie gegeben. So hat es sich zum wichtigsten Damenturnier in Rheinland-Pfalz entwickelt.“ Dietloff von Arnim, der Ulrich auf dem Stuhl des DTB-Chefs beerbte und die Position des ITF-Präsidenten anstrebt, sammelte Live-Eindrücke und hatte zuvor bereits festgestellt: „Das gesamte Team um Turnierdirektor Razvan Mihai macht seit Jahren einen super Job und hat für die Region ein sportliches Aushängeschild geschaffen. Auch deshalb haben wir das Turnier 2018 zum besten Turnier des Jahrs ausgezeichnet.“

„Unvergleichlicher Charme“
„Das Turnier ist nicht nur für den Kreis Altenkirchen, sondern für die gesamte Region ,Wir Westerwälder’ ein Aushängeschild. Die Region rückt seit zehn Jahren in den Blick der internationalen Tenniswelt“, wertete Dr. Peter Enders als Landrat des Kreises Altenkirchen das Geschehen auf den drei mit Teppichboden ausgelegten Plätzen in der Halle als auch drumherum. „Die ,Ladies Open’ bestechen einerseits durch Frauentennis der Superlative, andererseits empfinde ich als Zuschauer das Turnier als sehr familiär. Diese Kombination aus Profitennis auf der einen und gelebter Zusammengehörigkeit unter den Spielerinnen und Verantwortlichen auf der anderen Seite hat einen unvergleichlichen Charme“, betrachtete Fred Jüngerich als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld das Event aus seiner Sicht. Die Kreisstadt, die Verbandsgemeinde und der Landkreis erlangten durch dieses Turnier einen überregionalen Bekanntheitsgrad – und das nicht nur in sportlicher Hinsicht. Altenkirchens Stadtbürgermeister Ralf Lindenpütz sah dank des internationalen Teilnehmerkreises „eine Aufmerksamkeit erreicht, die weit über den Tennissport hinaus geht. Altenkirchen präsentiert sich als kleine, aber feine weltoffene Kreisstadt in der nördlichen Spitze des Landes Rheinland-Pfalz mit einer Infrastruktur, die perfekt zu diesem Tennisturnier passt“. (vh)


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