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Pressemitteilung vom 02.03.2023    

Hospiz Kloster Bruche soll im April öffnen

Schon im Frühjahr soll das erste stationäre Hospiz im Kreis Altenkirchen seine Arbeit aufnehmen. Es trägt den Namen Hospiz Kloster und liegt im gleichnamigen Betzdorfer Stadtteil an jenem Ort, von dem sich Mitte 2022 nach 96 Jahren die Missionare von der Heiligen Familie endgültig verabschiedet hatten. Träger der neuen gemeinnützigen Einrichtung ist die Diakonie in Südwestfalen.

Yasmin Brost, Dr. Josef Rosenbauer und Ursula Göbel
(Fotos: Jennifer Patt)

Betzdorf/Bruche. Aktuell befinde man sich in finalen Abstimmungsprozessen. "Wenn alles gut läuft, können wir das Hospiz Kloster Bruche am 1. April feierlich eröffnen und gemeinsam mit der Bevölkerung bei einem Tag der offenen Tür einweihen", sagt Hospiz-und Pflegedienstleiterin Yasmin Brost. Das Hospiz Kloster Bruche plant, seine Tätigkeiten mit acht Gästezimmern in dem Hauptgebäude des ehemaligen Klosters auf zwei Etagen aufzunehmen. Die Zimmer wurden dafür in den vergangenen Monaten bereits hergerichtet. Unter anderem wurden die sanitären Anlagen um ebenerdige Duschen angepasst.

"Wir sind froh, den Menschen in der Region mit dem ersten stationären Hospiz im Kreis Altenkirchen ein derartiges Angebot machen zu können", betont Dr. Josef Rosenbauer, Geschäftsführer der Diakonie Südwestfalen-"zumal wir auch wissen, dass der Wunsch und die Sehnsucht nach einem Ort, in dem man in Würde und in bester Obhut die letzte Phase seines Lebens verbringen darf, sehr hoch ist."

Das ursprüngliche Ziel auch eine Kurzzeitpflege einzurichten, habe man jedoch leider erst einmal verschieben müssen, da die Kostenträger dies ablehnen und in diesem Zusammenhang auf eine Bundesrahmenvereinbarung verweisen. Demnach lassen sich Hospiz und Kurzzeitpflege in einem Gebäudekomplex nicht vereinbaren- auch nicht, wenn sich diese räumlich nicht kreuzten und separate Ein-und Ausgänge hätten. "Das Angebot der Kurzzeitpflege nun nicht einzurichten zu können ist besonders bedauerlich, da die Verantwortlichen der Ökumenischen Sozialstation bereits viel Arbeit investiert haben, es bereits Nachfragen gab und auch schon zahlreiche Anmeldungen für die Osterzeit und den Sommer vorlagen", sagt Dr. Rosenbauer. Der Geschäftsführer betont, dass es ohnehin vorgesehen gewesen sei, in wenigen Jahren auf dem Klosterareal einen Neubau für ein Hospiz zu errichten. Spätestens dann könne der Bestandsbau anderweitig genutzt werden. "Doch jetzt freuen wir uns erst einmal über das was kommen wird und wünschen uns dafür eine breite Unterstützung aus der Bevölkerung", so Rosenbauer. Eine wichtige Rolle soll dabei auch der Förderverein Hospiz Kloster Bruche einnehmen, der in den nächsten Wochen noch gegründet werden soll.

Was ist ein Hospiz?

"Herberge" oder "Gastfreundschaft", so lautet die Übersetzung des lateinischen Begriffs "hospitum". Er spiegelt den Leitgedanken der modernen Hospizarbeit wieder. Todkranke Menschen sollen ihren letzten-und oft auch schwersten- Lebensabschnitt in einer würdigen Umgebung verbringen und sich geborgen fühlen. Nicht dem Leben mehr Tage hinzufügen, sondern den Tagen mehr Leben geben: Ein Hospiz ist weder Krankenhaus noch Heim oder Hotel. Hier wohnen Menschen, die unheilbar krank sind und wissen, dass sie bald sterben werden. Sie sind Gäste und keine Patienten. Sie haben eigene Zimmer, die sie mit persönlichen Gegenständen ausstatten können. Und sie genießen ungeachtet ihrer Religion, Herkunft und Weltanschauung eine Fürsorge, die eben kaum eine andere Einrichtung bieten kann. Im Hospiz finden sie ein letztes Zuhause, das Privatsphäre und Gemeinschaft, Pflege und Palliativmedizin miteinander verbindet. Auf die Schwestern und Pfleger kommen dabei besondere Aufgaben zu. Sie schenken viele menschliche Wärme und Vertrautheit sowie eine kompetente palliativ-pflegerische Versorgung.



Wer darf ins Hospiz?

Wenn Menschen die traurige Nachricht erhalten, dass sie unheilbar erkrankt sind, gerät das Leben oftmals aus den Fugen. Die meisten Menschen möchten zu Hause betreut werden und im Kreis vertrauter Menschen sterben. Leider ist dies nicht immer möglich. Angehörige wohnen zu weit weg, die Pflege ist aufwendig, sie überfordert alle Beteiligten, und belastende Symptome führen in immer kürzeren Abständen zu Einweisungen in das Krankenhaus. Leider steht in unserem Gesundheitswesen immer weniger Zeit für diese Form der Sterbebegleitung zur Verfügung. Krankenkassen haben eine Aufnahme in ein Hospiz an folgende Bedingungen geknüpft: eine unheilbare Erkrankung im fortgeschrittenen Stadium; die Erforderlichkeit einer palliativ-medizinischen Behandlung; eine Lebenserwartung von wenigen Wochen und Monaten; eine weitere Krankenhausbehandlung wird durch den Hospizaufenthalt unnötig.

Wie finanziert sich ein Hospiz?

Ein Hospiz ist kein Wirtschaftsunternehmen und nicht auf Gewinne ausgelegt. Im Gegenteil. Die Krankenkassen tragen lediglich 95 Prozent der Kosten. Die restlichen fünf Prozent müssen über Spenden finanziert werden. Deshalb ist es wichtig, dass das Hospiz eine breite und nachhaltige Unterstützung aus der Bevölkerung und aus der heimischen Wirtschaft erfährt.

Was zeichnet die Diakonie Südwestfalen in der Hospizarbeit aus?

Die Diakonie in Südwestfalen blickt bei der Hospizarbeit auf eine jahrzehntelange Erfahrung. Als eines der ersten stationären Einrichtungen seiner Art, wurde 1955 das Ev. Hospiz Siegerland am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen errichtet. Mehrere tausend Gäste, darunter auch zahlreiche aus dem Kreis Altenkirchen, vebrachten dort ihre letzte Lebensphase. (PM)


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