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Nachricht vom 07.03.2023    

VG Altenkirchen-Flammersfeld: Werkausschuss gibt weiter viel Geld aus

Neues Jahr – altes Spiel: Die Werke der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld verlassen auch in 2023 ihren eingeschlagenen Weg nicht. Sie investieren eine Menge Geld, um ihre Wasserversorgungs- und Abwasserbeseitigungssysteme up to date zu halten.

Südlich des Industriegebietes an der B 414 in Altenkirchen soll im Verlauf dieses Wirtschaftsweges ein Regenwasserkanal gebaut werden. (Foto: vh)

Altenkirchen/Flammersfeld. Die erste Sitzung des Werkausschusses des Verbandsgemeinderates Altenkirchen-Flammersfeld seit dem Jahreswechsel ist Geschichte, nicht aber der über viele, viele Jahre praktizierte Umgang mit den Wasserleitungs- und Schmutzwassernetzen. Der Eigenbetrieb der VG muss weiterhin eine Menge Geld investieren, um mögliche Sanierungsstaus erst gar nicht entstehen zu lassen. So nahm das Gremium seine Arbeit in der Sitzung am späten Dienstagnachmittag (7. März) für 2023 wieder in altgewohnter Form auf. Es vergab Aufträge, die sich unter dem Strich auf fast 2,6 Millionen Euro summieren. „Ich bin immer überrascht, dass wir solche Ausgaben stemmen können“, sagte Fred Jüngerich als Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Altenkirchen-Flammersfeld, „sie sind Dienstleistungen im Zuge der Daseinsvorsorge für die Menschen, die in der VG wohnen.“ Eine Übersicht:

Regenwasserkanal südlich des Industriegebietes
Altenkirchen: Südlich der Graf-Zeppelin-Straße (Nähe B 414) wird in dem
parallel zum Gewerbegebiet verlaufenden Wirtschaftsweg ein Regenwasserkanal auf einer Länge von rund 520 Metern für die Ableitung von Oberflächenwasser gebaut. Einstimmig wurde der Auftrag der Firma Gebrüder Schmidt Bauunternehmung AG Kirchen-Freusburg für 389.158 Euro zugesprochen. Die Kostenschätzung hatte 461.032 Euro ergeben. Sechs Angebote waren eingereicht worden. In dem Gewerbegebiet sind inzwischen alle Flächen verkauft.
Altenkirchen: Im kommenden Jahr soll das Regenüberlaufbauwerk der Leuzbacher Kläranlage umfassend inklusive der kompletten maschinentechnischen Ausstattung saniert werden. Die Nettobaukosten sind mit 350.000 Euro berechnet. Die Planungsleistungen erhielt ohne Widerspruch das Ingenieurbüro Klapp + Müller aus Reichshof, das mit 107.307 Euro das wirtschaftlichste Angebot vorgelegt hatte.
Altenkirchen: Die Werkleitung informierte, dass sie nach Ermächtigung den Auftrag für die Sanierung der Wasser- und Abwasserleitung im Baugebiet „Auf dem Steinchen“ (erster Bauabschnitt) an die Firma Robert Schmidt GmbH aus Müschenbach für 594.000 Euro vergeben hatte. Die Kostenschätzung war mit 655.000 Euro ein wenig höher ausgefallen.

Pumpstation wird verschwinden
Gieleroth-Amteroth/Almersbach: In die Jahre gekommen, stellten sich die Werke mit Blick auf die Mischwasserpumpstation in Gieleroth-Amteroth die grundsätzliche Frage, ob sie saniert oder gar aufgegeben werden soll, um dann bei einer Stilllegung als „Ersatz“ einen neuen, drei Kilometer langen Sammler bis nach Almersbach zu bauen und ihn an einen vorhandenen anzuschließen. Die Zusammenkunft war nach eingehender Information schließlich der einstimmigen und grundsätzlichen Meinung, das Ende für das rund 30 Jahre auf dem Buckel habende Pumpwerk festzuzurren. Nicht zu unterschätzender Nebeneffekt: Pro Jahr werden bis zu 100.000 Kilowatt Strom gespart.
Berod: Die Werkleitung freute sich über die einstimmig erteilte Ermächtigung, den Auftrag für die Vergabe zum Bau eines Regenüberlaufbeckens in der Wiesenstraße zu erteilen, sollten die geschätzten Baukosten in Höhe von 1.025.000 Euro nicht mehr als um zehn Prozent überschritten werden. Die Kostenberechnung sieht darüber hinaus 93.000 Euro für die technische Ausrüstung vor. Die Maßnahme soll zeitnah ausgeschrieben werden, die Genehmigung des wasserrechtlichen Antrags liegt vor. Auch die Ortsgemeinde Berod sei an der Verwirklichung des Plans (140 Meter langer Stauraumkanal, Notentlastungsleitung von rund 55 Metern und ein Trennbauwerk) stark interessiert, „weil Bürger in diesem Bereich wegen Überflutungen vor großen Problemen stehen“. Die SGD Nord hatte bereits im Jahr 2017 eine wasserbehördliche Anordnung erteilt, um Überschwemmungen in diesem gefährdeten Straßenzug Geschichte werden zu lassen.
Mehren: Ebenfalls darf die Werkleitung, so stellte der Ausschuss einstimmig fest, den Auftrage für den Bau einer Regenwasserbehandlungsanlage für das Einzugsgebiet am Sportplatz nach Ausschreibung und Submission an den wirtschaftlichsten Bieter vergeben. Die Kostenrechnung (670.000 Euro) darf aber nicht mehr als ein Plus von zehn Prozent ausmachen. Mit diesem Projekt soll eine Überlastung des Sammlers, der zur Kläranlage Mehren (wird derzeit erweitert) führt, verhindert werden.



Vollsperrung beim „Heiderhof“
Obersteinebach: Die hydraulische Überlastung des Lahrbachtalsammlers beim Stausee macht es erforderlich, die Entwässerung des Außengebietes „Heiderhof“ neu zu ordnen. Um diese Arbeiten wird sich die Firma Robert Schmidt GmbH aus Müschenbach kümmern, wie einstimmig verfügt wurde. 255.509 Euro werden in Rechnung gestellt. Die Kostenschätzung war mit 328.514 Euro angegeben. Die rund dreimonatige Maßnahme wird unter Vollsperrung der Zufahrtsstraßen ausgeführt, die „Heiderhof“-Erschließung ist über einen befahrbaren Waldweg gesichert. Der Auftrag beinhaltet das Auswechseln von rund 80 Metern Mischwasserkanal sowie 435 Meter Druckleitung inklusive der erforderlichen Schachtbauwerke.
Berod/Hasselbach/Mehren: Für den Kauf von drei Rechenanlagen zur Behandlung von Oberflächenwasser erhielt die Werkleitung einstimmig die Ermächtigung für Ausschreibung und Vergabe, die vorausberechneten Kosten in Höhe von 160.000 Euro dürfen nicht mehr als um 15 Prozent über dem Ansatz liegen. Die Maßnahmen am Sportplatz in Mehren, an der Kläranlage in Hasselbach und am Regenüberlaufbecken in Berod sollen in etwa zeitlich parallel realisiert werden.

82 Widersprüche liegen vor
Altenkirchen/Flammersfeld: Nach Einführung der neuen Entgelt- und Beitragssatzung für die Wasserversorgung und die Abwasserbeseitigung zum 1. Januar 2023, die für alle Kunden der Werke identische Abrechnungsmodalitäten als Folge der Fusion der beiden Alt-VGs garantiert, gingen bis zum Ende der Vetofrist 82 Widersprüche ein, wie der kaufmännische Werkleiter Harald Bitzer darlegte: 34 aus Alt-Altenkirchen und 48 aus Alt-Flammersfeld. In drei Fällen seien Anwälte eingeschaltet. „Ich hatte mit ein bisschen mehr gerechnet“, meinte Bitzer, „immerhin haben wir das im dritten Jahr des Zusammenschlusses schon auf die Reihe gekriegt.“ Rund 15.000 Bescheide wurden verschickt. Jüngerich ergänzte: „Widersprüche sind das Salz in der Suppe einer Verwaltung.“
VG-Gebiet: Fürs zurückliegende Jahr 2022 wurde ein Wasserverlust von 6,64 nach 6,59 (2021) und 6,94 Prozent (2020) errechnet. (vh)


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