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Nachricht vom 13.03.2023    

Altenkirchen: Premiere für „Ebene 1: Musik unterm Schlossplatz“

Mal was Neues ausprobieren: Das steht als Leitgedanken über dem ersten Event in der Altenkirchener Tiefgarage. „Ebene 1: Musik unterm Schlossplatz“ soll an zwei Abenden für jeweils maximal 300 Zuhörer ein Konzerterlebnis ganz anderer Couleur bieten.

Dieses Werbebanner freut die Organisatoren der Premiere (von links): Bastian Prieß, Ralf Lindenpütz und Thomas Wunder. (Foto: vh)

Altenkirchen. Es ist im Großen und Ganzen angerichtet. Lediglich Feinheiten gilt es, auf den letzten Metern noch zu klären. Die Stadt Altenkirchen betritt mit den zwei Konzertabenden am Freitag, 24., und am Samstag, 25. März, jeweils ab 18.30 Uhr, Neuland in Sachen Veranstaltungen. „Ebene 1: Musik unterm Schlossplatz“ ist mit einer noch nie bespielten Location verknüpft. Es geht nämlich in den Untergrund. Die obere der beiden Parketagen der Tiefgarage ist Schauplatz der Auftritte, die im ersten Part Wunder + Blume (Singer-Songwriterduo), der vielfach ausgezeichnete Chor Divertimento unter dem Dirigat von Michael Sauerwald und die Jazzband Schräglage bestreiten. Der zweiten Halbzeit samstags nehmen sich zunächst erneut Wunder + Blume an, es folgen die Gigs der Band Yuma aus Altenkirchen mit ihren eigenständigen Cover aus dem Alternative- und Rockbereich und des Trios Mille and More, das Songs aus dem Rock- sowie Popsektor, den Charts als auch Lieder zum Mitsingen im Repertoire hat. Sängerin ist Milena Lenz, vielen in der Region bestens bekannt von diversen Gastspielen. Der Eintritt ist jeweils frei, maximal 300 Zuhörer sind pro Session erlaubt. Die Tiefgarage ist von Donnerstag, 23. März, 18 Uhr, bis Sonntag, 26. März, mindestens 18 Uhr geschlossen. Die 59 Dauerparker wurden bereits informiert, dass sie beinahe vier Tage lang ihre Stellplätze nicht nutzen können. Die Stadt lässt sich das Spektakel Rund 15.000 Euro kosten.

Eine der verrückten Ideen
„Wir haben schon ein paar verrückte Ideen, das ist eine davon“, sagte Altenkirchens Stadtbürgermeister Ralf Lindenpütz am frühen Montagnachmittag (13. März) bei der Präsentation der Premiere. Schon in den lokalen Gremien sei der Vorschlag gut angekommen. Das Minifestival knüpfe an die Reihe „Musik am Feierabend“ auf dem Marktplatz an, die an vier August-Abenden des Vorjahres sehr viel Zuspruch erfahren und den „Geschmack der Leute" getroffen habe. Die Organisatoren, zu denen neben Lindenpütz noch City-Manager Bastian Prieß und Musiker Thomas Wunder (Initiator der Quadrologie vor wenigen Monaten mit bis zu 250 Zuhörern pro „Spätschicht“), haben bewusst den Termin am letzten März-Wochenende gewählt, in der „toten Zeit zwischen Karneval und Ostern“, „am Übergang zwischen Winter und Frühjahr“, wie es Lindenpütz formulierte. Zudem sprach er von einem „niederschwelligen Angebot“. Gesammelt werden wieder Spenden in Wunders altem Panana-Hut, die der Altenkirchener Tafel zugute kommen. Im August waren mit einer gleich gelagerten Aktion bereits rund 3000 Euro zusammengetragen worden, die ebenfalls dieser sozialen Einrichtung übergeben wurden. Keine Bedenken hatte Lindenpütz, ob die Veranstaltung ankommt oder nicht, denn „ich bin grenzenloser Optimist und gehe davon aus, dass das gut ziehen wird“, zumal es ein „Programm für alle Altersklassen ist. Wir brauchen Sachen, die was Besonderes sind und die in Erinnerung bleiben“.

Schwierige Schallsituation
Für den technischen Rahmen sorgt die Veranstaltungsmanufaktur Eventor aus Gehlert, mit der Prieß nach eigenen Angaben bereits sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Denn vor allen Dingen gelte es, die schwierige Schallsituation zu meistern. „Es haben bereits Messungen stattgefunden“, fügte er an, „der Raum ist schwierig zu bespielen." Darüber hinaus sei die Planung „recht abenteuerlich“ gewesen, aber nach und nach hätten die Vertreter der Kreis- und der Verbandsgemeindeverwaltung gut mitgezogen. „Die Auflagen sind relativ niederschwellig“, erklärte Prieß, der davon ausging, dass Lärmbelästigungen für Anwohner, wenn überhaupt, sehr gering ausfallen werden.



„Altenkirchen trifft sich“
Wunder stellte den doppelten Aufgalopp noch unter den Aspekt „Altenkirchen trifft sich“. Die Musik werde nicht überlaut sein, „man wird sich unterhalten und nebenbei noch ein Bier trinken können“, erläuterte er, ein Ort des Alltags werde in etwas Neues verwandelt. Sitzgelegenheiten sind auf Bierbänken und an -tischen vorgesehen. Für die Getränke sorgt die Kneipe Davut’s Inn, die ihren Stammsitz nur einen Steinwurf entfernt vom Austragungsort hat, den kleinen Hunger zwischendurch stillen Achim Gelhaar und sein Team, indem sie die Altenkirchener „Marktwurst“ (Bockwurst mit Brötchen) anbieten. In den Katakomben herrscht absolutes Rauchverbot, auf den Einsatz von Nebelmaschinen wird bei den Auftritten auf einem breiten, nicht allzu hohen Podest als Bühne gänzlich verzichtet, weil die „weiße Suppe“ kaum abziehen kann und vielleicht sogar die Sprinkleranlage auslösen könnte. Die Gestaltung der Werbebanner stammt von Axel Weigend, dem Leiter der Jugendkunstschule in der Koblenzer Straße in Altenkirchen.

Im Februar 1996 eingeweiht
Die Tiefgarage am Schlossplatz ist während des ersten Teils der großflächigen Stadtsanierung gebaut worden. Sie bietet Stellflächen für 120 Fahrzeuge und wurde im Februar 1996 in Betrieb genommen. Zunächst verwaltete die Parkhausgesellschaft Limburg die zweigeschossige Einheit, inzwischen ist die Stadt selbst Betreiber. Mit wenigen Ausnahmen ist die Großgarage das ganze Jahr (aber nicht rund um die Uhr) geöffnet. Vor einigen Jahren wurden einmal pro Tag rund 1000 Fahrzeugbewegungen gezählt. Die Ausschachtungsarbeiten förderten im August 1994 Reste des Husarenflügels des ehemaligen Schlosses zutage als auch einen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg, der an einem Samstag vom Kampfmittelräumdienst des Landes Rheinland-Pfalz entschärft wurde. Das neue Gebäude der Sparkasse Westerwald/Sieg (ehemals Kreissparkasse Altenkirchen) an der nordwestlichen Peripherie erhielt am 31. August 1995 seine finale Weihe. Im November 2019 waren die Rolltore im Bereich Ein- und Ausfahrt ausgetauscht worden, da sie nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entsprachen. Kostenpunkt damals: rund 13.000 Euro. In einem Aufwasch nahmen Techniker den Druckkessel der Sprinkleranlage unter die Lupe, was laut Vorgaben alle drei Jahre zu geschehen hat. Als nächste Erhaltungsmaßnahme werden die Rampen der Ein- und Ausfahrt neu beschichtet. Kostenpunkt: 82.519 Euro, Auftragnehmer ist die Firma Sandstrahl Schuch aus Görlitz. Der vorerst zuletzt aufgebrachte Überzug datiert aus dem September des Jahres 2014, als Mitarbeiter des Unternehmens Epoflor aus Sulzberg bei Kempten für rund 28.000 Euro am Schlund zur „Unterwelt“ der Kreisstadt gearbeitet hatten. Die Differenz bei den Kosten ergibt sich aus der Tatsache, dass nunmehr wesentlich mehr alte Schichten entfernt müssen, so dass beim nächsten Durchgang wieder deutlich niedrigere Ausgaben anfallen dürften. Voraussetzung für die Realisierung ist eine Mindesttemperatur von plus acht Grad Celsius. (vh)



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