Die "Cavern Beatles" rockten das Kulturwerk in Wissen
Von Wolfgang Rabsch
Viele Besucher rieben sich im Kulturwerk in Wissen verwundert die Augen, weil sie kaum glauben konnten, was sie dort erleben durften. Die Beatles in Originalformation auf Tour? Nicht ganz, aber was den absolut begeisterten Fans im Kulturwerk von den "Cavern Beatles" geboten wurde, verschlug manchem den Atem, weil die Jungs so nah am Original waren.
Wissen. In einer Pressemitteilung wurden die " Cavern Beatles" wie folgt beschrieben:
"Unzählige Formationen haben sich nach der Trennung des Quartetts aus Liverpool daran versucht, als Beatles-Coverbands Karriere zu machen. Über Versuche ging es meistens nicht hinaus, und selbst die Besten waren vieles, doch niemals wirklich nah dran an John, Paul, George und Ringo. Was mit vielem zu tun hatte: Sprache, Stimme, Aussehen und Bühnenpräsenz. Geändert hat sich das erst mit dem Erscheinen der vier waschechten Liverpooler Jungs, die unter dem Namen The Cavern Beatles nach Meinung aller Musikkritiker den Originalen so nah sind wie nie eine Band zuvor."
Vielleicht bedurfte es der Tatsache, dass Tom Hamilton-Hughes (John Lennon), Chris O´Neill (Paul McCartney), Rick Allen (George Harrison) und Simon Ramsden (Ringo Starr) in Liverpool geboren wurden und dort aufgewachsen sind, um die totale Hingabe zu leisten und die absolute Glaubwürdigkeit zu erreichen. Hinzu kommt, dass alle vier unverwechselbar den Liverpool-Slang "nuscheln", der insbesondere John Lennon und Paul McCartney bei vielen ihrer Songs und Interviews so einzigartig gemacht hat. Absolut selten ist es, dass Cover-Bands auf große Tourneen gehen. Bei den "Cavern Beatles" ist das anders. Sie touren nicht nur erfolgreich durch Europa, sondern feierten ebenfalls große Erfolge in den USA, Asien und Australien, wo sie Tausende bei ihren Konzerten begeisterten.
Hit auf Hit erfreute die Fans im Kulturwerk
Eigentlich ist damit alles kundgetan, sodass man sich jetzt mit der Musik und den Hits der Beatles befassen kann. Mit viel Beifall empfangen, gab die Band gleich Vollgas: Zur Einstimmung und als Opener diente "I saw her standing there", bereits mit der Rocknummer war der Bann gebrochen. Und von da ab ging es Schlag auf Schlag weiter. Zunächst wurden Hits der Beatles aus der Anfangszeit gespielt, die entstanden, als die Beatles noch im "Cavern Club" in Liverpool spielten. Die wenigsten Fans wissen, dass die Beatles nicht nur in Hamburg im dortigen "Star-Club" aufgetreten sind, bereits 1960 hatten sie verschiedene Auftritte im "Indra", dem "Top Ten Club" und in der "Kaiserhalle".
Die "Cavern Beatles" würdigten diese Zeit mit den ersten Hits der Beatles, zum Beispiel "Please please me", "From me to you", "She loves you", "I wanna hold your hand", "All my loving", "Roll over Beethoven" und "It won´t be long". Längst hielt es im Kulturwerk niemand mehr auf den Sitzen, vor der Bühne und in den Gängen wurde Rock'n'Roll getanzt. Beendet wurde der erste Teil des Konzerts mit "Can´t buy me love", "A Hard day's night" und "Kansas City".
Nach der Pause hämmerte ohne Unterlass ein Hit nach dem anderen auf die absolut zufrieden Fans, die in Erinnerungen schwelgten und manchmal nur genüsslich vor sich hin träumten. Zugegeben, das Publikum war im Durchschnitt bei Ü60 anzusiedeln, aber trotzdem durften diese Glücksgefühle erleben, die sie in eine vielleicht sorgenfreie Vergangenheit zurückversetzten.
"Rock n Roll Music", "I feel fine", "Slow down", "Help", "She's a woman" und "Honey don't" wurden von "Yesterday" gekrönt. Diesen Monsterhit der Beatles präsentierte Chris O'Neill als Paul MC Cartney allein auf der Bühne, sich selbst begleitend nur mit seiner Gitarre. Für diesen Soloauftritt gab es Riesenbeifall.
Monsterhits zum Abschluss
Im letzten Abschnitt des Konzerts konnten die Fans "Ticket to ride", "Day tripper", "Nowhere man" und "Yellow Submarine" bejubeln. Als die "Cavern Beatles" nach über zwei Stunden Konzert die Bühne verließen, war klar, dass die Leute sie so nicht entlassen würden. Rhythmisches Klatschen und laute Zugaberufe "zwangen" die Musiker wieder auf die Bühne. Sie ließen sich nicht lumpen und begeisterten die Fans mit den absoluten Monsterhits der Beatles "Revolution" und natürlich "Hey Jude".
Bei diesem Abgesang stand die Halle Kopf, denn "Hey Jude" eignet sich geradezu, einen großen Chor zu bilden, weil jeder das berühmte "Nananananana, Hey Jude" aus dem Effeff beherrscht. Als schließlich die Lichter auf der Bühne erloschen waren, nahm jeder etwas Positives mit nach Hause, was man im Foyer und draußen auf dem Nachhauseweg gut feststellen konnte.
Noch ein Wort zur Bühnenshow: Die "Covern Beatles" verzichteten, genau wie die Originale, auf viel technischen Schnickschnack, hatten ihre Gitarren retromäßig noch mit Kabeln zu den Lautsprecherboxen verbunden und gingen sparsam mit Leuchteffekten um. So konnten die Besucher sich voll und ganz auf die Musik konzentrieren. (Wolfgang Rabsch)
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