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Nachricht vom 28.03.2023    

Das Kobalterzbergwerk Alexander in Kirchen wird neu belebt

Von Jennifer Patt

Es klingt wie ein Abenteuer: Wenn Geschichte und Mystik tief unter der Oberfläche lauern, dann ist der Anreiz groß, hinter die Fassade zu blicken: Das ehemalige Kobalterzbergwerk Alexander in Kirchen ist so ein Beispiel. Was lange unter der Oberfläche verborgen lag, wird nun sichtbar und für Touristen und Forscher zugänglich gemacht.

Die Grube Alexander. (Foto: privat)

Kirchen. Selbst Einheimischen ist die Historie des ehemaligen Kobalterzbergwerks Alexander nur wenig bekannt. Lange schlummerte das Geheimnis tief unter der Erde. Im 18. Jahrhundert war dies jedoch ganz anders: Selbst der Wissenschaftler Alexander von Humboldt, Namensgeber der größten Universität Berlins, besuchte 1794 den Stollen als Oberbergmeister und fertigte einen anschaulichen Bericht über die Gegebenheiten des Bergwerkes an. Die Unterlagen über das Bergwerk lagerten bundesweit, so unter anderem im "Geheimen Staatsarchiv preußischer Kulturbesitz".

Die Entdeckung des Bergwerkes ist einem erstaunlichen Zufall geschuldet: Laut historischen Dokumenten entdeckte der betrunkene Bauer und Bergmann Johannes Peter Brühl im Jahre 1780 zufällig den Kobalterzgang. Kobalt war zu diesem Zeitpunkt eine gefragte Ressource, insbesondere in aristokratischen Kreisen verwendete man den aus Erzen gewonnen Farbstoff für die Bemalung von Porzellan und Keramik. Im Mittelalter wurden Kobalterze häufig mit wertvollen Silber- oder Kupfererzen verwechselt. Da sie sich aber nicht verarbeiten ließen und wegen des Arsengehalts beim Erhitzen schlechte Gerüche abgaben, galten diese als verhext.



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Wie sonst sollte Kobalt heute auch in das touristische Gesamtkonzept des Druiden.Hexen.SiegerLandes passen? Die Verbandsgemeinde hegt den Wunsch, den rund 900 Meter langen Spazierweg zwischen den Stadtteilen Riegel und Schwebel touristisch aufzuwerten. Dieser Plan nimmt mit der "Wiederentdeckung" des Bergwerks immer mehr Form an.

Der Diplom-Geologe Dr. André Hellmann wurde 2019 auf das Projekt aufmerksam, seit über zwölf Jahren beschäftigt er sich intensiv mit dem Kobaltstollen am Alexander und seit 15 Jahren mit Geologie, Montanhistorik und Mineralogie der Siegerländer Kobalterzvorkommen. Dies stellt einen einmaligen Glücksfall für die Stadt Kirchen dar, mit Dr. Hellmann einen renommierten Fachmann an ihrer Seite zu haben. Dr. Hellmann forschte intensiv und deutschlandweit in einschlägigen Archiven und trug viel zur Aufarbeitung der Historie des Stollens bei. 2021 wurde dann das gemeinsame Projekt des "Aufspürens" und "Öffnens" des verschütteten Stollenmundlochs durchgeführt. (JP)


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