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Pressemitteilung vom 02.04.2023    

Arbeitsmarktbericht: Frühjahrsbelebung in Neuwied und Altenkirchen deutlich verlangsamt

Die sonst jährlich zuverlässig wiederkehrende Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt lässt dieses Jahr auf sich warten. 8750 Personen waren im März im Agenturbezirk der Neuwieder Arbeitsagentur für die Kreise Neuwied und Altenkirchen arbeitslos gemeldet. Das sind 162 weniger als im Februar, aber 1066 mehr als vor einem Jahr.

(Symbolfoto)

Kreis Altenkirchen / Kreis Neuwied. Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,1 Prozentpunkte auf 5,1 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote bei 4,5 Prozent. "Die Prozesse haben sich spürbar verlangsamt", sagt Agenturleiter Karl-Ernst Starfeld. "Viele Einflüsse wirken auf die Wirtschaft und damit den Arbeitsmarkt - der starke Zustrom ukrainischer Geflüchteter, daneben die Inflation, Fachkräftemangel und Zulieferungsprobleme, die Situation ist angespannt."

Von den 1813 Personen, die sich im März arbeitslos gemeldet haben, kamen 647 aus einer Erwerbstätigkeit. 1980 Personen haben sich auf der anderen Seite abgemeldet, 627 davon in Erwerbstätigkeit. "Der Umstand, dass auch im März die Zugänge in Arbeitslosigkeit im unmittelbaren Anschluss an eine Beschäftigung höher waren als die Arbeitsaufnahmen, zeigt, dass die Frühjahrsbelebung des Arbeitsmarktgeschehens auf sich warten lässt", so der Agenturchef.

Deutlich weniger neue Stellenangebote
Auch der Stellenmarkt ist nach einem positiven Februar im März wieder eingebrochen. 348 Stellen wurden dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur und der Jobcenter gemeldet - 222 weniger als im Februar und 164 weniger als im Vorjahresmonat. In diesem Vergleich sind die starken Verluste im Bereich der Zeitarbeit (März 22: 227 Stellen, aktuell: 83 Stellen) und im Gesundheits- und Sozialwesen (März 22: 70 Stellen, aktuell 37 Stellen) besonders auffällig. Der Stellenbestand liegt bei 2.828 Stellen.

Sorge bereitet auch der Ausbildungsmarkt, der im März in die heiße Phase geht. "Jetzt ist es höchste Zeit, sich zu bewerben, um noch die Ausbildungsstelle zu ergattern, die man sich wünscht", so Karl-Ernst Starfeld. Die Arbeitgeber haben in diesem Jahr (das Ausbildungsjahr geht von Oktober 2022 bis September 2023) bislang 1891 Ausbildungsstellen gemeldet - und damit noch einmal 160 mehr als im Vorjahr. Auf der Bewerberseite stehen aktuell 1134 junge Menschen, die eine Ausbildung anstreben - 14 weniger als letztes Jahr und 318 weniger als im vorletzten Jahr.



Ausbildungsmarkt spitzt sich zu
"Mehr Ausbildungsstellen, aber immer weniger Bewerber - viele Unternehmen haben ernste Probleme, ihren Nachwuchs zu finden. Kamen 2020/21 noch 88 Bewerber auf 100 Ausbildungsstellen, sind es in diesem Jahr nur noch 60", so der Agenturleiter. "Ohne Alternativen lässt sich der Bedarf nicht mehr decken - das kann die Qualifizierung von ungelernten Beschäftigten sein, die Akquise von Nachwuchs aus dem Ausland oder auch Kompromissbereitschaft bei der Bewerberauswahl, um damit auch vermeintlich Schwächeren eine Chance zu geben." Für Auszubildende, die Unterstützung beim Lernen des Berufsschulstoffs benötigen, bietet die Agentur für Arbeit zum Beispiel die Assistierte Ausbildung (AsA) - interessierte Unternehmen, aber auch Auszubildende, die Unterstützung benötigen, können sich mit der Berufsberatung zu jedem Zeitpunkt der Ausbildung in Verbindung setzen (Telefon: 02631-891 891).

Neuwied und Altenkirchen in der Statistik
Zuletzt ein Blick auf die beiden Landkreise, die von der Agentur für Arbeit Neuwied betreut werden: Im Landkreis Neuwied liegt die Arbeitslosenquote mit 5,1 Prozent um 0,1 Punkte unter der Februarquote und 0,5 Punkte über der Quote vor einem Jahr. Derzeit sind 5100 Personen ohne Arbeit, das sind 101 weniger als vor einem Monat und 498 mehr als vor einem Jahr.

Auch im Kreis Altenkirchen sinkt die Arbeitslosenquote um 0,1 Punkte auf 5,1 Prozent und liegt damit 0,8 Punkte über der Quote des Vorjahres. 3.650 Menschen sind arbeitslos, das sind 61 weniger als im Vormonat und 568 mehr als im Vorjahresmonat. (PM)



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