Werbung

Nachricht vom 11.04.2023    

Der Umgang mit dem Thema Tod: Das Brucher Kloster als Hospiz

Von Jennifer Patt

Kürzlich fand der "Tag der offenen Tür" im Hospiz in Bruche statt. Das ehemalige Kloster in Bruche öffnet seine Tore mit einer neuen Aufgabe: Seit dem 3. April beherbergt es nun seine Gäste, so werden die Bewohner eines Hospizes genannt. Doch was sind die Aufgaben eines Hospizes und wo liegen die Wurzeln der Hospizbewegung? Eine gemeinsame Spurensuche.

Das Hospiz in Bruche. (Fotos: Markus Würden)

Betzdorf/Bruche. Das ökumenische Hospiz in Bruche hat seine Türen geöffnet, die Kuriere hatten bereits berichtet. Trotz der nahezu täglichen Präsenz ist das Thema Tod jedoch immer noch ein Tabu, worüber in der Gesellschaft geschwiegen wird. Klar zu sagen ist, dass der Tod ein natürlicher Prozess ist, welcher zum Leben gehört. Sterben ist keine Krankheit, sondern sollte als eine Lebensphase verstanden werden, in der die (restliche) Lebensdauer so angenehm und beschwerdearm wie möglich sein sollte.

Die Geschichte der Bewegung
Die Grundidee des Hospizes geht auf die sogenannte "Palliative Care" zurück, ein international anerkanntes umfassendes Konzept zur Beratung, Begleitung und Versorgung schwerkranker Menschen jeden Alters mit einer nicht heilbaren Grunderkrankung. Als Begründerin der modernen Hospizbewegung gilt die englische Krankenschwester Cicely Saunders (1918–2005). Der deutsche Hospiz- und Palliativ-Verband e.V. beschreibt die Arbeit auf seiner Internetseite wie folgt: „Wir begreifen das Sterben als einen Teil des Lebens und setzen uns dafür ein, jedem Menschen ein Sterben in Würde zu ermöglichen. Unser Auftrag ist es, gute politische und gesellschaftliche Bedingungen für eine umfassende professionelle palliativmedizinische und -pflegerische Betreuung sowie verlässliche psychosoziale wie spirituelle Begleitung zu schaffen und somit für alle Menschen am Lebensende größtmögliche Autonomie bis zuletzt sicherzustellen.“



Das Konzept eines Hospizes
Es gibt fünf Kennzeichen, die allen Hospizangeboten weltweit gemeinsam sind:
1. Der Kranke und seine Angehörigen stehen im Zentrum des Dienstes
2. Unterstützung erfolgt durch ein interdisziplinäres Team
3. Einbeziehung freiwilliger Begleitpersonen
4. Palliative Care (Sorge um Schmerzfreiheit und Lebensqualität) statt Medical Cure (auf Heilung gerichtete Behandlung), kurz heißt das: Lebensqualität statt Lebensquantität
5. Trauerbegleitung

Ein Aufenthalt in einem Hospiz muss zunächst von einem Arzt und danach vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) befürwortet werden. Die meisten Gäste verbringen wenige Tagen bis hin zu einigen Monaten in einem Hospiz. Jedoch kommen in Ausnahmefällen auch deutlich längere Aufenthalte, zum Beispiel von einem Jahr, vor. Bessert sich die gesundheitliche Situation, kann auch ein Umzug ins eigene zu Hause angestrebt werden. Die Hospiz-Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen beträgt seither 95 Prozent, die restlichen Hospizplatz-Kosten werden durch Spenden und ehrenamtliche Mitarbeiter aufgefangen. (JP)


Lokales: Betzdorf & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

AK-Kurier Newsletter: Immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
       
       
       
     



Aktuelle Artikel aus Region


Auseinandersetzung in Betzdorf: 21-Jähriger in Polizeigewahrsam

Am Nachmittag des 18. Dezember kam es in der Betzdorfer Bahnhofstraße zu einem Vorfall, der mehrere Notrufe ...

Polizei stoppt verdächtige E-Fahrzeug-Fahrer in Roth

In Roth kam es am frühen Morgen des 19. Dezember zu einer Polizeikontrolle, die ungewöhnliche Entdeckungen ...

Verdacht auf illegales Autorennen bei Betzdorf

Am Morgen des 18. Dezember geriet ein Pkw-Fahrer auf der L 288 bei Betzdorf ins Visier der Polizei. Die ...

Die Geschichte von den Schafen, die die Weihnachtsbäume in Wissen bewachen

Schafe erweisen sich doch immer wieder als überaus vielseitige Tiere. So ernähren sie sich beispielsweise ...

Kolpinggedenktag, Schuhsammlung und eine selbstgebaute Orgel in Wissen

Der selige Adolph Kolping wurde am 8. Dezember 1813 in Kerpen geboren und starb am 4. Dezember 1865 in ...

Besinnliche Weihnachtsfeier in der Kindertagesstätte Kleine Hände in Altenkirchen

In festlicher Atmosphäre fand kürzlich die diesjährige Weihnachtsfeier der KiTa Kleine Hände der Lebenshilfe ...

Weitere Artikel


Der Umwelt zuliebe: "Saubere Landschaft in Pracht"

In der Gemarkung Pracht wurde kürzlich die Flursäuberungsaktion von vielen Bürgern der Ortsgemeinde durchgeführt. ...

Initiative stellt ihre Pläne für lebendige Dorfmitte im Prachter Gemeinderat vor

Der Ortsgemeinderat von Pracht kommt am heutigen Mittwoch, 12. April, um 18 Uhr zur Gemeinderatssitzung ...

Dreitägiges "Schnupperpraktikum" bei der Polizeiinspektion Betzdorf

Vom 4. April bis zum 6. April hatten zehn junge Schüler die Gelegenheit, innerhalb ihrer Osterferien ...

IGS Hamm/Sieg verabschiedet 44 Abiturienten

In der festlich geschmückten Raiffeisenhalle fand die Abiturfeier des diesjährigen Abiturjahrgangs der ...

IGS Betzdorf-Kirchen spendet 7250 Euro für Erdbebenopfer

Es waren schreckliche Bilder, die Anfang Februar aus der Erdbebenregion in der Türkei und in Syrien um ...

Nach erfolgreicher Premiere startet der Kühlwagenwanderweg rund um Oberwambach in die nächste Runde

An Fronleichnam, Donnerstag, 8. Juni, startet der 2. Kühlwagenwanderweg rund um Oberwambach. An neun ...

Werbung