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Nachricht vom 17.04.2023    

Altenkirchener SRS-Leiter: Mannweiler greift auf Ibiza nach Duathlon-WM-Titel

Dort, wo „la vida loca“ (das verrückte Leben) mit Sonne, Strand und Partys vor allem Touristen in den „heißen“ Bann zieht, dort müssen Zugereiste aus aller Herren Länder mal aus anderen Gründen arg schwitzen. Auch SRS-Leiter Daniel Mannweiler sieht sich als Starter bei der Triathlon-WM großen Ausdaueranstrengungen abseits der gewohnten „Routine“ gegenüber.

Daniel Mannweiler ist schon ganz auf den Start auf Ibiza fixiert. (Foto: vh)

Altenkirchen. Von wegen mal grad nach Ibiza jetten und Sonne, Sand und Partys frönen: Zwar wird Daniel Mannweiler Ende April auch ein Flugzeug nach Ibiza besteigen, aber im Gepäck hat er keine Feierwut, sondern vor allem seine Sportklamotten, sein Wettkampf-Outfit und, was ganz wichtig ist, seines Bikes. Der 43-Jährige, seit 1. Januar des vergangenen Jahres Leiter der christlichen Non-Profit-Sportorganisation SRS (Sportler ruft Sportler) mit Sitz in Altenkirchen, ist einer von vielen Akteuren aus allen Herren Länder, die an den „World Triathlon Multisport Championships“ (29. April bis 7. Mai) teilnehmen. Von der Deutschen Triathlon Union (DTU) nominiert, startet der Altersklassensportler (40 bis 44 Jahre AG) im Cross-Duathlon (10 Kilometer Laufen, 20 Kilometer Mountainbike und 5 Kilometer Laufen) sowie im Sprint-Duathlon auf der Straße (5 Kilometer Laufen, 20 Kilometer Radfahren und 2,5 Kilometer Laufen). Wie solche Wettkämpfe ablaufen, weiß er aus dem Effeff. Bei den Titelkämpfen 2018 im dänischen Fynn erreichte er damals im Alter von 39 Jahren Platz eins in der Querfeldein-Konkurrenz (Zeit 2:27:16 Stunden) und Rang zwei (Zeit 58:38 Minuten), als es über befestigte Straßen gegangen war. Los legen wird Mannweiler am 29. April und am 3. Mai, sein Abstecher auf das Eiland beginnt am 26. April und endet am 5. Mai.

Podiumsplatzierung im Blick
„Ein Podium wäre toll“, nennt Mannweiler vage seine Vorstellung, wie er fünf Jahre nach seinen überragenden Leistungen in Dänemark abschneiden möchte. Dass das je eine gehörige Portion Kraft und Willen erfordert, ist ihm klar. Zudem muss er doch einige Gegenspieler zum großen Teil hinter sich lassen, um auf eine der begehrten drei Stufen springen zu können. Im Rennen über Stock und Stein zählt die Meldeliste weitere 18 Namen neben Mannweilers auf, in dem über den Asphalt sind es sage und schreibe 50 (!). „ich werde mir die Aufstellungen mal kurz vor dem Start anschauen, dann weiß ich, auf wen ich achten muss“, hat er sich bislang noch keine großen Gedanken darüber gemacht, aus welcher Ecke der Welt die der Papierform nach härtesten Widersacher erwachsen könnten. Grundsätzlich stuft er US-Amerikaner, Australier oder Briten als ernstzunehmende Rivalen ein. Dennoch: Der „Geländeritt“ sei eine „Wundertüte, unberechenbar, weil mit der Möglichkeit verbunden, sich leicht einen Defekt einzuhandeln“. Inzwischen kenne er doch einige Mitstreiter, hin und wieder seien sogar freundschaftliche Beziehungen über den reinen sportlichen Vergleich hinaus entstanden.

Problem mit dem linken Knie
So fühlt sich Mannweiler auch „gut vorbereitet“, um auf Ibiza seine gesteckten Ziele zu erfüllen. Mit dem Verlauf des Trainings war er zufrieden, wären da nicht diese Schrecksekunden gewesen, als sein linkes Knie vor wenigen Wochen von jetzt auf gleich an Umfang zunahm. „Man sah, wie es dicker wurde“, blickt er zurück, „ich war emotional fertig.“ Es folgten unter anderem eine Magnetresonanztomographie und Besuche bei einem Orthopäden. Er habe das Bein nicht mehr anwinkeln können, die Ursache für die Abnormalität blieb im Dunkeln. Und siehe da: Nach fünf Tagen bildete sich die Umgebung des Gelenks zurück. „Ich war so dankbar“, ergänzt Mannweiler, „mein Arzt meinte, dass alles sei wie ein Schnupfen im Knie gewesen.“ So konnte er diese Körperpartie bei einem einwöchigen Velo-Trainingslager auf Mallorca „auf Herz und Nieren“ testen. „Ich habe mich behutsam eingerollt, alles verlief ohne Probleme. Nach den sieben Tagen standen unfassbare 1000 Kilometer als Pensum auf der Liste“, kommt er ins Schwärmen, die Gedanken, dass das „Game over“ ist, blieben auf der Insel zurück. Zum Aufbau der Laufform zählte auch ein fünftägiger Aufenthalt auf der ostfriesischen Insel Langeoog über die Karnevalstage, der „einfach nur Spitze“ gewesen sei. Beide Einheiten waren von SRS organisiert worden. Ach ja und dann bleiben noch die ungezählten Fahrten, die mit zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit gezählt werden müssen: Oft ist Mannweiler zwischen seinem Wohnort Oberpleis und seinem Dienstsitz in Altenkirchen mit dem Rad unterwegs, natürlich meistens abseits der immens stark befahrenen B 8. „Es sind rund 30 Kilometer“, beschreibt er einen kontinuierlichen Aspekt der Stabilisierung der Grundlagenausdauer.



Schwimmen schleifen gelassen
Richtig, werden jetzt die einen sagen und in einem Atemzug fragen, warum Mannweiler denn derzeit keinen klassischen Triathlon (dazu gehört noch Schwimmen) absolviert. In der Tat habe er diese Disziplin „etwas schleifen gelassen“, zum einen habe sein Heimatort Oberpleis kein Schwimmbad, zum anderen sei es sehr (zeit)aufwendig, von zuhause aus ein Hallenbad aufzusuchen, denn auch die Familie mit Ehefrau Kathrin, ebenfalls dem Triathlon zugetan, und den drei Kindern fordert gemeinsame Zeit ein. Aufgrund seines beruflichen Hintergrunds wird Mannweiler vor Ort noch administrative Aufgaben übernehmen. Dazu zählen beispielsweise Besuche von Teamleitersitzungen, um im Anschluss deutsche Athleten zu unterrichten. Er wird aber auch DTU-Sportler in ihren Wettbewerben betreuen, so, „wie wir das bei SRS ja auch machen“. Ob ihm selbst die Pause zwischen beiden Auftritten bekommt, scheint eher fraglich. „Das ist nicht gut, das ist entweder zu lang oder zu kurz“, stellt Mannweiler fest, für ihn sei es eine Herausforderung, den Körper nach dem ersten Wettkampf nicht „schwammig“ werden zu lassen. Für ein Mittun auf Ibiza braucht es darüber hinaus neben viel sportlichem Ehrgeiz auch einen Sponsor, der für die Kosten aufkommt. Denn aus der Kasse der DTU fließt nicht ein einziger müder Euro. Lediglich das Trikot mit dem aufgedruckten Namen Mannweilers wird gestellt.

Nächste Herausforderung im Juni
Nach getaner Arbeit im Sonnenparadies ist Mannweiler nur wenig Zeit zur Erholung vergönnt. Schon im Juni folgt das Fundraising-Event (Spendenbeschaffung) „xtra mile“, das von fünf Organisationen (unter anderem SRS) ausgerichtet wird. Mit dem zusammengetragenen Geld sollen Projekte für Jugendliche, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, unterstützt werden. Los geht es mit vier Kilometern Schwimmen in der Bleilochtalsperre in Thüringen (Stauung der Saale). Anschließend begibt sich der Teilnehmer-Tross per Velo quer durch den Süden der Republik in den Schwarzwald, wo noch ein richtiger Marathonlauf (42,195 Kilometer) auf Wanderwegen hinauf auf dem Feldberg (1493 Meter über Normalhöhennull) ansteht. Mannweiler rechnet vor: „Es werden in 55 Stunden, 555 Kilometer und 5555 Höhenmeter sein.“ Auf der Homepage (www.xtra-mile.de) wird die Vision der „Tortur“ erklärt: „Die letzten Jahre waren für uns alle schwierig, besonders aber auch für junge Menschen in Deutschland, die pandemiebedingt einstecken mussten. Für sie möchten wir uns stark machen. Alle geförderten Organisationen sind gemeinnützig und haben zum Ziel, junge Menschen in Deutschland zu unterstützen. Sei es durch ganzheitlichen Förderunterricht, um Lernlücken der letzten Pandemiejahre zu schließen und Kinder fürs Leben auszurüsten, durch Orientierungshilfe bei der Berufsfindung oder erlebnispädagogische Camps in der Natur, die die Teilnehmer ermutigt und gestärkt in sich selbst wieder in den Alltag kehren lässt.“ (vh)



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