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Nachricht vom 18.04.2023    

Krimifestival in der Region: Klaus-Peter Wolf, Joe Bausch und Micha Krämer am Start

Es gab und gibt viel zu tun, lasst es uns anpacken: Um ein immens breit angelegtes Themenspektrum müssen sich die Mitarbeiter der Regional- und Kreisentwicklung im Altenkirchener Kreishaus kümmern. Den Köpfen nach ist das Team zu fünft, was aber nur 3,77 „Vollzeitäquivalenten“ entspricht.

Klaus-Peter Wolf hat Krimis mit dem Schauplatz Ostfriesland hoffähig gemacht. (Foto: Wolfgang Weßling)

Altenkirchen. Die Liste der Aufgaben war und ist lang. Sie reichen von Tourismus, über Demografie und ärztliche Versorgung, schließen Klimaschutz, Kulturförderung und Krimifestival ein; zudem gesellt sich LEADER hinzu, ehe Radwege und Verkehr das Paket abrunden. „Ein kleines Team mit vielen Aufgaben“, charakterisierte Jennifer Siebert, die Leiterin Regionalentwicklung der Altenkirchener Kreisverwaltung, am späten Montagnachmittag (17. April) in der Sitzung des Kreistagsausschusses für Demographie, Regional- und Kreisentwicklung das, was sie gemeinsam mit vier Mitarbeitern (3,77 Vollzeitäquivalente) im zurückliegenden Jahr 2022 zu händeln hatte. Die Angebote des AK-Landes würden, so erläuterte sie einen Aspekt der Organisation, touristisch vom Westerwald Touristik Service und der Naturregion Sieg (in Nordrhein-Westfalen angesiedelt) vermarktet. „Die komplexe Struktur macht es nicht immer leicht, wir brauchen koordinierende Positionen“, ergänzte sie. Der Landkreis arbeite als funktioneller Partner, unterstütze die Verbandsgemeinden, sei die Schnittstelle zu Regionalagenturen, sorge für die Onlinesichtbarkeit und habe auch die regionale Vermarktung im Blick. Zudem hätten sich während eines Leader-Projektes, mit dem über zwei Jahre die Tourismusstrukturen gestärkt wurden, weitere wichtige Handlungsfelder wie die Netzwerkarbeit, die Digitalisierung als auch die Produktentwicklung ergeben. So sei die Veranstaltungsserie „Abenteuer Heimat“, die gemeinsam mit der Kreisvolkshochschule ins Leben gerufen wurde, sehr gut angenommen worden. Beim nächsten Termin am Sonntag, 30. April, geht es zwischen 14.30 und 16 Uhr um „975 Jahre Freusburg“. Der Eintritt kostet, wie bei jedem anderen Treffen der Serie auch, fünf Euro. Der letzte Aufgalopp in diesem Jahr ist am Sonntag, 5. November, wenn die jüdische Geschichte in Altenkirchen thematisiert wird (Beginn 14.30 Uhr/mehr unter www.westerwald-sieg.de). Zufrieden zeigte sich Siebert mit dem Erfolg einer Gästeführerschulung, deren 25 Teilnehmer Ende März von Landrat Dr. Peter Enders jeweils ihr Zertifikat erhalten hatten. „Alle waren voller Elan und begeistert dabei“, blickte Enders zurück, „sie können nun den Besuchern die Region näher bringen, zumal wir auch auf den Tagestourismus setzen müssen, der uns über die Siegstrecke erreichen kann, da wir nie eine sein werden, in der Leute 14 Tage Urlaub machen.“

Sehr restriktive Kulturförderung
In puncto Kulturförderung verhält sich der Kreis eher restriktiv. Nach Sieberts Aussage werden nur Projekte mit nachhaltigen Konzepten finanziell unterstützt, Einzelveranstaltungen generell nicht. Deswegen kam im zurückliegenden Jahr lediglich ein Ausrichter-Quartett in den Genuss des finanziellen Zubrotes, das insgesamt 2900 Euro betrug. In Planung ist als Kooperationsprojekt von „Wir Westerwälder“ und des Vereins „Wäller Rumkugeln“ (Förderung der Kultur) gemeinsam mit der Kreis- und Regionalentwicklung ein Krimifestival Ende September/Anfang Oktober an Schauplätzen in den drei Landkreisen Altenkirchen, Westerwald und Neuwied. Die Auftritte von Klaus-Peter Wolf, Micha Krämer und Joe Bausch runden Lesungen lokaler Autoren, ein Krimidinner, eine Krimibustour, eine Schreibwerkstatt und Kinderbuchlesungen ab. Wolf, inzwischen in Ostfriesland zuhause und vor allem bekannt für seine Werke um und mit Hauptkommissarin Ann-Kathrin Klaasen, lebte einige Jahre in Bruchertseifen und war Mitbegründer der literarischen Werkstatt in Altenkirchen. Krämer lässt seine Fälle in Betzdorf spielen, während Bausch seit 1997 in der WDR-Krimiserie „Tatort“ als gelernter Arzt den Gerichtsmediziner Dr. Joseph Roth an der Seite von Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär (Ballauf und Schenk) gibt.



Hausärzte dringend gesucht
Intensiv kümmert sich Siebert um die Nachwuchsgewinnung von Medizinern (Hausärzten). Die wichtigsten Standbeine sind die Stipendien (derzeit vier) und die Famulaturförderungen (bis zu zehn) – immer mit der Blickrichtung, die zunehmend größer werdenden Lücken in der Hausarztversorgung zu schließen. Hat ein Medizinstudent ein Stipendium erhalten, wird er nach Abschluss seiner Ausbildung für zumindest zehn Jahre als Allgemeinmediziner im Land an Sieg und Wied arbeiten (müssen). Darüber hinaus wies Siebert auf die am 1. Juli beginnende neue Leader-Förderperiode hin, die sich bis ins Jahr 2029 erstreckt. Im Rückblick (seit Beginn der Förderphase im Oktober 2015) nannte sie eine Förderhöhe von 4,115 Millionen Euro, die die Lokale Aktionsgruppe Westerwald-Sieg verbuchen konnte. Per neuer Homepage (www.region-westerwald-sieg.de) soll das komplexe Thema noch anschaulicher und „frischer“ dargestellt werden.

Etzbach: Bau der Siegquerung stockt
Auch nicht über Arbeit zu beklagen brauchte sich Klimaschutzmanager Stefan Glässner, der anhand von Schlagworten wie Treibhausgasbilanzierungen, Klimaschutzziele, Klimawandelanpassung oder das inzwischen eingeführte Dienstfahrradleasing für Mitarbeiter der Kreisverwaltung das weite Feld seiner Tätigkeiten beschrieb und die teils auch vom „Drunter und Drüber an den Energiemärkten“ in den zurückliegenden Monaten betroffen waren. Den Nahwärmeverbund Glockenspitze in Altenkirchen, den der Kreis und die Verbandsgemeinde Altenkirchen/Flammersfeld gemeinsam betreiben, nannte er das „Vorzeigeprojekt“, das in erster Linie mit Holzhackschnitzel aus der Region betrieben wird, während zur Bewältigung der Spitzenlast noch jeweils ein Öl- und/oder ein Gaskessel in die Bresche springen können. Rund 20 Abnehmer sind per Warm- und nach Nutzung Kaltwasser führenden Strängen mit der Heizzentrale im Westerwald-Gymnasium verbunden. Das Leuchtturmprojekt in Sachen Radwege ist im Verlauf des Siegradweges der Lückenschluss bei Etzbach mit Überquerung des kleinen Flusses. Seit Jahren ist die Finanzierung aus Kassen des Bundes fix, der Bau des die beiden Ufer verbindenden Elements aber stockt, weil, so Glässner, „die finale Lösung noch nicht gefunden wurde. Es ist ein langwieriges, aber bedeutendes Projekt“. Zahlreiche Varianten seien bereits diskutiert und auch wieder verworfen worden. Die SGD Nord verlange, dass der Brückenbau nicht die Obergrenze eines Jahrhunderthochwassers (HQ100 mit rund 716 Kubikmeter Wasserabfluss in der Sekunde) unterschreite. Auch die Auflagen in einem Naturschutzgebiet müssten beachtet werden, fügte Siebert einen weiteren Aspekt der verzwickten Lage in der Nähe des Industrieparks Etzbach an, war sich aber sicher, dass das Problem gelöst werde. (vh)


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