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Nachricht vom 12.05.2023    

Altenkirchener Kultursalon putzt sich in Tennishalle langsam fein heraus

Erneut gehen der Sport und die Kultur eine Symbiose ein: War es vor Jahresfrist die Neiterser Wiedhalle, die Schauplatz des Kultursalsons war, beherbergt nunmehr der Burgwächter Matchpoint auf der Altenkirchener Glockenspitze knapp 20 Veranstaltungen dieser Serie.

Noch warten Stühle, Sofas und Sessel auf hoffentlich viele Gäste bei den Veranstaltungen während des Kultursalons. (Foto: vh)

Altenkirchen. Die große Fensterfläche im Giebel der einen Wand auf der Stirnseite ist bereits mit Bahnen aus schwarzem Molton verhangen, auf der gegenüberliegenden trennt das Baumwollgewebe komplett einen Tennisplatz von den anderen drei ab. Die Folge: Es ist recht schummrig in der Halle, in der bereits zehnmal das Frauentennisturnier „AK Ladies Open“ oder inzwischen „Burgwächter Ladies Open“ entschieden worden ist. Darüber hinaus erinnert wenig an den sportlichen Wettkampf im Februar eines jeden Jahres. Der Belag, der Teppichboden, ist abgedeckt, die Fugen sind verklebt. Bistromobiliar, bestehend aus Tischen, Stühlen und einigen wenigen Sofas und Einzelsesseln, steht noch ungeordnet auf der großen Fläche, ist aber schon in Richtung Bühne ausgerichtet, die noch aufgebaut werden muss. Die Weichen sind gestellt für den Kultursalon, die Veranstaltungsreihe des Kultur-/Jugendkulturbüros Haus Felsenkeller, der erneut die Symbiose mit einer sportlich ausgerichteten Location eingeht. War sie vor Jahresfrist in der Neiterser Wiedhalle zu Gast, ist nunmehr der Burgwächter Matchpoint, die Vierplatz-Tennishalle auf der Altenkirchener Glockenspitze, an der Reihe, der Gastgeber für die knapp 20 Auftritte der verschiedenen Akteure zwischen dem 23. Juni und 29. September zu sein. „Es war eine Anregung aus der örtlichen Politik, da ja die Stadthalle wegen der bekannten Mängel nicht zur Verfügung steht“, erklärt Helmut Nöllgen als Chef der Felsenkeller-Kultur, warum Center Court & Co. mal nicht mit gelben Filzkugeln bespielt werden. Das Gute sei, dass das vereinseigene Equipment, abseits eines Einsatzes immer gelagert in einer Halle in Sörth, die komplette Zeit vor Ort bleiben könne, „während wir in Neitersen wegen anderer Nutzung ab und zu aus- und wieder einräumen mussten“. Kultur habe es in dieser Form noch nicht in Altenkirchen gegeben, „es ist auch ein Testlauf für ,Sportler ruft Sportler’, nämlich SRS, denen das Gebäude gehört“, fügt Nöllgen an, der im Nachhinein die Zusammenarbeit mit der Ortsgemeinde Neitersen als „toll“ bezeichnet.

Sträter vor 1300 Zuschauern?
Nach ersten Berechnungen können bis zu 600 Zuschauer an Tischen jeweils einen Platz finden. Ohne die kleinen runden Ablagen zu nutzen, kann die Kapazität auf durchaus 1300 aufgestockt werden. Diese Zahl wird womöglich erreicht, wenn Kabarettist und Comedian Torsten Sträter am Mittwoch, 16. August, ein Gastspiel gibt. Rund 800 Karten seien bereits verkauft, weiß Nöllgen, dass das maximale Fassungsvermögen durchaus keine Utopie darstellt. Bei der Suche nach einem neuen Schauplatz sei auch die evangelische Christuskirche am Schlossplatz, inzwischen zu einer Konzertkirche umgestaltet, in die Überlegungen eingeflossen. „Das ging nicht“, legt Nöllgen dar, „weil die Kirche in Betrieb ist und die gesamte Infrastruktur nicht ausreichend Platz gefunden hätte.“ Die Boulder-Halle (Kletterbereich), in unmittelbarer Nähe zum Burgwächter Matchpoint und damit auch im SRS-Sportpark gelegen, sei ebenfalls aus dem Rennen ausgeschieden, weil sie zu stark gebucht sei. An Tennisspieler, die in den Frühlings- und Sommermonaten eher ihre Begegnungen unter freiem Himmel absolvieren, ist dennoch gedacht. Platz 4, an der Stirnseite Richtung Stadion und Kunstrasenplatz zuhause, kann auch weiterhin genutzt werden. Deswegen trennen die schwarzen Gewebebahnen hinter der Bühne, die alle per Steiger an einem der großen Leimbinder, die das Dach tragen, angebracht werden mussten, die beiden Segmente. Angst und bange braucht Nöllgen vor einem Massenandrang dennoch nicht zu werden: Die Lokalität meisterte schon mehrfach mit Bravour die Besuche von jeweils weit über 1000 Schülern, die sich bei der Abom, der Ausbildungs- und Berufsorientierungsmesse, an den Ständen der „Marktbeschicker“ drängelten.



Ambiente in Richtung Spiegelzelt
Noch bedarf es einiger Stunden Arbeit, das Ambiente, das sich dem des Spiegelzeltes annähern soll, zu komplettieren. Hatte der Umzug von Tischen und Stühlen bereits einen immensen Aufwand bedeutet („acht Leute haben vier Tage geschuftet“), so werden die Werbebanner des Tennisturniers noch mit schwarzem Material verkleidet, werden großflächige Fotos die dann weit verbreitete Verdunklung, die bei Veranstaltungen erforderlich ist, ein wenig auflockern und dürfen sich die Zuschauer freuen, auf einem roten Teppich und durch eine vor dem Eingang (zweiflügelige Tür in der Nähe des Bürocontainers) noch aufzustellende Pagode die Arena zu betreten. Eingefleischte Gäste der Felsenkeller-Kultur werden Paravents und die Spiegelzelt-Barwand erneut „antreffen“. Die Gastronomie hat Nöllgen komplett ans Hotel Glockenspitze abgegeben, weil „mir die Leute dafür einfach fehlen“. Was von vielen Tennisspielerinnen, die bereits in Altenkirchen an den Start gingen, immer wieder sehr, sehr positiv hervorgehoben wird, nämlich ein Turnier der ganz kurzen Wege zu sein, wird sich Nöllgen logischerweise zu eigen machen. Denn nichts ist einfacher, als die Künstler ebenfalls in der Herberge in direkter Nachbarschaft zum Konzertsaal nächtigen zu lassen, zumal der Weg immer überdacht ist. Zwar inkludiert der Mietvertrag die Monate von Mai bis September, was nicht bedeutet, dass die Halle komplett in diesem Zeitraum nicht zur Verfügung steht. Sie ist abseits der terminierten Darbietungen für andere Zwecke buchbar.

Das Programm
Diese Veranstaltungen sind vorgesehen (Beginn jeweils 20 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr): 23. Juni Pippo Pollina & Palermo Acoustic Quintet; 24. Juni Ostrocker live; 28. Juni Christian Ehring - Kabarett; 1. Juli The Joni Project (Joni Mitchell Revivalband); 16. August Torsten Sträter - Comedy; 2. September Jochen Malmsheimer - Kabarett; 14. September Jimmy Cornett & The Deadmen (Blues, Southern Rock); 15. September Stoppok – solo; 16. September Slowhand - Eric Clapton Tribute; 21. September Simone Solga – Kabarett; 22. September Internationales Drum & Percussion Festival; 25. September Michael Hatzius - Echsoterik (Comedy); 27. September Big Band der Bundeswehr - Stargast Tom Gaebel; 29. September Techno Nacht; Familientheater (Beginn jeweils 15 Uhr): 25. Juni Die Piratenprinzessin - Freie Bühne Neuwied ab fünf Jahren; 2. Juli Krähe und Bär - Tearticolo Theater mit Puppen ab fünf Jahren; 24. September Zwerg Nase - Theater der Nacht ab sechs Jahren. Tickets gibt es im Kulturbüro in der Marktstraße in Altenkirchen (Tel. 02681/7118) und bei allen Ticket-Regional Vorverkaufsstellen (Tel. 0651/9790777). (vh)



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