Ein "Pilotprojekt" feierte Jubiläum: Kinder-Ersthelfer-Tag wird seit 25 Jahren angeboten
Von Klaus Köhnen
Am Freitag (26. Mai) konnte Holger Mies an der Grundschule in Flammersfeld den einhundertsten Kinder-Ersthelfer-Tag abschließen. Zugleich besteht diese Einrichtung nunmehr ein Vierteljahrhundert. Aus diesem Anlass waren zahlreiche Gratulanten nach Flammersfeld gekommen.
Flammersfeld. Als die Verantwortlichen diese Ausbildung erstmals anboten, damals im evangelischen Gemeindehaus Horhausen, konnte sich niemand vorstellen, was sich entwickeln würde. "Zunächst war dies als Jugendarbeit gedacht und natürlich auch als Werbung für unser Jugendrotkreuz. Nach den ersten Anfängen kamen dann die Anfragen von Schulen, ob wir diese "Ausbildung" nicht auch in den vierten Klassen durchführen könnten", erklärte Holger Mies.
Harald Pietsch, der sich als niedergelassener Arzt in Horhausen schon immer mit Notfallmedizin beschäftigt hat, suchte nach einem Konzept. Anlässlich einer Tagung konnte er dann Professor Dr. Sefrin, damals Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Notärzte in Deutschland (BAND), zu diesem Thema befragen. Laut Sefrin gab es nur den "Juniorhelfer" in Bayern. Dies allerdings ohne die Herz-Lungen Wiederbelebung.
Gemeinsam wurde ein Konzept entwickelt, das über die Jahre hinweg immer wieder angepasst wurde. Dieses Konzept beinhaltet drei Unterrichtseinheiten je 90 Minuten. Themen hierin sind: Verhaltensregeln im Notfall sowie Absetzen eines Notrufes, Maßnahmen bei Verletzungen und Verbrennungen. Die letzte Unterrichtseinheit ist dann der stabilen Seitenlage und der Wiederbelebung gewidmet. "Prof. Sefrin, dem wir das Konzept vorstellten, fand es gut und wünschte uns viel Erfolg. Allerdings klang auch die Skepsis durch, ob es sinnvoll sei, die Wiederbelebung in dem jungen Alter zu vermitteln."
Der Kurs an der Grundschule Flammersfeld war nun der Hundertste seiner Art. Dies und das 25-jährige Jubiläum war Anlass, Gäste einzuladen. Vom DRK-Kreisverband waren der Präsident des Dr. Peter Enders, der Geschäftsführer Marcel Brenner sowie der Ausbildungsbeauftragte Jörg Gerharz anwesend. Die Verbandsgemeinde wurde durch den Beigeordneten Rainer Düngen vertreten. Ein besonderer Grund zur Freude war der Besuch von Christoph Heidrich, der die Unfallkasse Rheinland-Pfalz vertrat. Harald Pietsch hatte es sich ebenfalls nicht nehmen lassen, dieses Jubiläum zu begleiten. Für die erste bis dritte Klasse wurde ein Rahmenprogramm geboten. Die Blaulichtfamilie war vertreten durch die Rettungshundestaffel des DRK, die Polizei zeigte einen Streifenwagen, an dem Matthias Müller kindgerecht die Aufgaben vorstellte. Der DRK-Ortsverein Altenkirchen-Hamm zeigte einen Rettungswagen und die Freiwillige Feuerwehr Flammersfeld war mit mehreren Fahrzeugen vertreten. Besonders hatten es den Kindern wie immer die Hunde der Rettungshundestaffel angetan.
Die Gäste stellten gleichlautend fest, dass dies eine Initiative ist, die im Ehrenamt sehr viel bewirkt. "Den Kindern wird die Scheu genommen zu helfen und sind Multiplikatoren, indem sie die Eltern zu einem Auffrischungskurs motivieren", so Holger Mies abschließend. Harald Pietsch konnte berichten, dass vor kurzer Zeit in einer Fachzeitschrift über ein Pilotprojekt berichtet wurde, dass die gleichen Inhalte hat. Dies führte zum Schmunzeln bei allen Anwesenden. Die Kinder, die bei dem von Holger Mies entwickelten Spiel die ersten drei Plätze belegten, erhielten einen Pokal. (kkö)
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