Werbung

Pressemitteilung vom 01.06.2023    

Teure Fehlentscheidung? Demonstration fordert Erhalt des Siegwehres in Euteneuen

Kürzlich fand eine Demonstration gegen den Abriss des Siegwehres in Euteneuen statt: Der Abriss des Wehres, der den Steuerzahler über drei Millionen Euro kosten würde, macht das dort befindliche Wasserkraftwerk nicht mehr nutzbar. Die Hintergründe haben die Junge Union (JU) und der CDU-Abgeordnete in Pressemitteilungen erklärt.

Die Wehranlage in Euteneuen. (Foto: Wäschenbach, Archiv Kuriere)

Kirchen. "Es ist unbegreiflich, warum man das Wehr abreisen will. Das Wasserkraftwerk ist dazu in der Lage, über 400 Haushalte mit regenerativem Strom zu versorgen und das verlässlich und vorhersehbar!", konstatiert die JU-Kreisvorsitzende Helena Peters. "Der Ukrainekrieg und die Energiewende machen es erforderlich, dass wir unsere Energiequellen diversifizieren. Eine grundlastfähige Energieproduktion ohne große Schwankungen wie die Wasserkraft muss dabei einen Teil des Energiemixes bilden", fährt Peters fort.

Der Abriss lässt sich nach Ansicht der Jungen Union auf die Landesbehörde SDG Nord zurückführen, "die in Kooperation mit dem Umweltministerium seit Jahren eine Genehmigung blockieren und den Abriss des Wehres forcieren": "Brisant an dieser Angelegenheit ist, dass der BUND sich ebenfalls für den Abriss des Wehres starkmacht", kritisiert der stellvertretende Vorsitzende Alexander Stohl.

"Das Kommunikationskonzept der SGD Nord zur Überzeugung der Öffentlichkeit über die Sinnhaftigkeit des Abrisses des Wehres überzeugt nicht", so findet auch der CDU-Wahlkreisabgeordnete Michael Wäschenbach. "Verschwiegen werden die Belastungen der Steuerzahler mit rund drei Millionen Euro, die unwiederbringliche Zerstörung des Auenwaldes und der Uferbereiche. Fraglich bleibt auch, ob das Land mit der Abrissentscheidung nicht gegen geltendes Recht verstößt. Gerade in der jetzigen Zeit des Krieges und des Klimawandels schreibt das EEG-Gesetz den Vorrang der Nutzung erneuerbarer Energien vor."

Chance vertan?
"Man versäumt hier vor Ort die Möglichkeit, einen wichtigen Beitrag zur Sicherung von umweltfreundlicher und bezahlbarer Energie zu leisten", so Wäschenbach weiter. "Stattdessen wird der Steuerzahler dazu gezwungen, drei Millionen für den Rückbau zu bezahlen, Kosten, die nicht entstanden wären, wenn man die Nutzung der Wasserkraft erlauben würde. Denn dann würde der Betreiber eine hochmoderne Fischtreppe errichten, die es dem Lachs und anderen Fischarten erlauben würden, die Sieg auch an dieser Stelle passieren zu können", erklärt der Abgeordnete.



In zahlreichen Gesprächsrunden, Landtagsdebatten, kleinen Anfragen und einer parteiübergreifende Resolution sei das Thema wiederholt erörtert worden, "mit dem Ergebnis, dass viele Bürger sich für eine Nutzung der Wasserenergie aussprachen." Zudem gab es eine Onlinepetition mit mehr als 12.000 Unterschriften, die 2020 der Umweltministerin übergeben wurden. Dabei wurde deutlich, dass es unterschiedliche Meinungen in der Regierung zur Nutzung der Wasserkraft gibt. "In unseren Gesprächen, auch im Landtag, konnten wir sogar Abgeordnete anderer Fraktionen vom modernen Konzept überzeugen. Meinen Kollegen Dr. Matthias Reuber und mich ärgert es besonders, dass nunmehr eine Chance vertan wird, umweltfreundlich bezahlbare Energie zu erzeugen, und das auf Kosten der Steuerzahler, die diese Fehlentscheidung mit rund drei Millionen Euro finanzieren", so Wäschenbach. Er hat zusammen mit Uli Merzhäuser und dem Fischereiverein eine Petition bei der Bürgerbeauftragten gegen den Abriss eingereicht und erneut kleine Anfragen im Landtag gestellt.

Sorgenkind Stegskopf
Neben dem Siegwehr in Euteneuen gebe es ein weiteres Sorgenkind beim Ausbau erneuerbarer Energien im Kreis Altenkirchen, wie die JU per Pressemitteilung erklärt: Seit vielen Jahren sei unklar, wie die weitläufigen Flächen auf dem Stegskopf genutzt werden sollen. Aktuell sind sie Nationales Naturerbe der Bundesrepublik Deutschland. "Würde man gerade einmal fünf bis sieben Prozent der Flächen auf dem Stegskopf für Windenergie nutzen, würde das bereits ausreichen, um den gesamten Kreis Altenkirchen mit Strom zu versorgen. Die restlichen 93 Prozent könnten weiterhin für Naturschutzzwecke genutzt werden, sodass Natur- und Klimaschutz hier durchaus vereinbare Interessen sind", so Robert Leonards, Kreisschatzmeister der JU.

Der Spielball dafür liegt jedoch beim Bund. "Es bedarf einer Anpassung des Vertragswerkes zu den Nationalen Naturerben der BRD, um geringe Teile der Flächen für die Windenergie freizugeben. Hier muss der Bund handeln", fordert die Kreisvorsitzende Peters. (PM / red)


Lokales: Kirchen & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion



Aktuelle Artikel aus Region


45. Europäischer Keramikmarkt in Höhr-Grenzhausen startete erfolgreich

Gleich zu Beginn das Artikel vom 45. Europäischen Keramikmarkt in Höhr-Grenzhausen muss wieder einmal ...

Kühlwagenwanderweg 2025: Das Wander-Highlight rund um Oberwambach

Der Kühlwagenwanderweg rund um Oberwambach geht in die vierte Runde. Am Donnerstag, 19. Juni, werden ...

Verkehrsunfall auf der A 3 bei Epgert: PKW landete auf dem Dach

Am Sonntag (15. Juni) wurden die Freiwilligen Feuerwehren Horhausen und Pleckhausen, gegen 6.55 Uhr, ...

Sportliche Begeisterung beim Fußballturnier der WfbM in Heimbach-Weis

Bei strahlendem Sonnenschein fand das dritte Fußballturnier der Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) ...

Tragischer Motorradunfall in Steineroth: Ein Jugendlicher stirbt

AKTUALISIERT. Am Samstagabend (14. Juni) ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall auf der L288 in Steineroth. ...

600 Jahre Wallfahrt nach Marienstatt: Ein Glaubensfest im Westerwald

Am Donnerstag, 26. Juni, wird in Marienstatt der "Große Wallfahrtstag" begangen. Seit Jahrhunderten pilgern ...

Weitere Artikel


VG Altenkirchen-Flammersfeld: Die Crux mit möglicher Kostenflut in Sachen Kitas

Das Land fordert und fordert und fordert, wenn es um räumliche und inhaltliche Ausstattungen von Kindertagesstätten ...

Daaden wird Teil des Pilgerwegs – Hape Kerkeling übernimmt Schirmherrschaft

Pilgern ist nicht nur ein Phänomen vergangener Zeiten, sondern erfreut sich auch heute großer Beliebtheit. ...

Neitersen: Hilflose Person befand sich auf Gebäudedach

In Neitersen hat sich ein offenbar hilfloser Mann auf dem Dach eines Mehrfamilienhauses befunden. Laut ...

Rund 200 Kinder beim Zeltlager des Jugendrotkreuz Westerwald in Rotenhain

Das Jugendrotkreuz des Bezirksverbands Koblenz, dem die Kreisverbände Neuwied, Westerwald, Mayen-Koblenz ...

Entscheidungsspiel am Freitag: SG Herdorf und SSV Weyerbusch kämpfen um Abstieg aus Kreisliga A

Am Freitag, dem 2. Juni, um 19.30 Uhr treffen die SG Herdorf und der SSV Weyerbusch in einem Entscheidungsspiel ...

Wohnungseinbruchsdiebstahl in Helmenzen - Hinweise gesucht

Am Mittwoch (31. Mai) ereignete sich in der Zeit von 18 bis 22 Uhr in Helmenzen in der Straße "Rehhardt" ...

Werbung