Nachricht vom 13.06.2023 
Verkehrsunfall: Was tun, wenn es kracht?
RATGEBER | Verkehrsunfälle können jederzeit passieren. Egal, ob auf langen Strecken oder einfach nur auf dem Weg zum Supermarkt. Ein Moment der Unachtsamkeit reicht bereits aus und schon ist es passiert. Alleine in Deutschland passieren jährlich im Schnitt über 300.000 Unfälle. Mehr als 25.000, davon in Rheinland-Pfalz. In solchen Situationen ist es wichtig, schnell und besonnen zu handeln. Doch was sollte man nach einem Verkehrsunfall tun? In diesem Artikel gehen wir auf die wichtigsten Schritte ein, die nach einem Unfall zu beachten sind.
Zuerst sollte die Unfallstelle abgesichert werden
Nach einem Verkehrsunfall kann es schnell auch für andere Fahrzeuge gefährlich werden. Daher ist es wichtig, schnell und effektiv zu handeln. Wenn es zu einem Verkehrsunfall kommt, sollte die erste Priorität sein, die Unfallstelle abzusichern. Das bedeutet, dass alle Warnblinklichter aktiviert werden und Warndreiecke aufgestellt werden müssen, um andere Verkehrsteilnehmer zu warnen. Falls möglich, sollten die Beteiligten ihre Fahrzeuge auch in einer möglichst sicheren Position abstellen. Gerade bei Unfällen auf Autobahnen oder stark befahrenen Straßen ist dies unerlässlich, um die Insassen der Fahrzeuge und andere Verkehrsteilnehmer zu schützen. Sobald die Unfallstelle gesichert ist, sollten weitere Schritte unternommen werden, um die Situation zu klären und Hilfe zu holen.
Schritt 2: Notruf und Erste Hilfe
Ist die Unfallstelle richtig abgesichert, ist es bei schweren Unfällen mit verletzten Personen unerlässlich, schnellstmöglich den Notruf abzusetzen und E
Erste Hilfe zu leisten. Der Notruf unter der Rufnummer 112 ist in Deutschland rund um die Uhr erreichbar und verbindet den Anrufer mit der entsprechenden Rettungsleitstelle. Dort wird man zuerst nach dem Unfallort gefragt und auch weitere Details zur Situation werden abgefragt. Falls erforderlich, werden dann Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst alarmiert. Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte sollten Erste Hilfe Maßnahmen eingeleitet werden. Erste Hilfe Maßnahmen sind oft der entscheidende Faktor, der das Leben von Betroffenen retten kann. Dabei können bereits kleine Handgriffe wie die stabile Seitenlage oder Druckverband lebensrettend sein.
Polizei informieren
Geht es allen Beteiligten so weit gut und Rettungskräfte an der Unfallstelle sind nicht notwendig, muss nur die Polizei über den Unfall informiert werden. Diese kann dann die Unfallstelle entsprechend absichern, den Unfallhergang aufnehmen und gegebenenfalls auch die Schuldfrage klären. Außerdem hilft die Polizei dabei, den Unfall zu dokumentieren. Dies ist auch später für die Versicherung unerlässlich. Auch wenn es sich um einen kleinen Unfall handelt, ist es ratsam, die Polizei hinzuzuziehen, um möglichen späteren Konflikten im Nachhinein vorzubeugen. Kann die Schuldfrage nicht geklärt werden, müssen Sie häufig von Ihrer Rechtsschutzversicherung Gebrauch machen. Ein Polizeibericht vom Unfallhergang kann dabei hilfreich sein.
Den Unfall genau dokumentieren
Auch wenn man nach einem Unfall nicht weiß, wo einem der Kopf steht, sollte man den Verkehrsunfall so gut wie möglich dokumentieren. Folgende Informationen sind dabei besonders hilfreich:
• Amtliche Kennzeichen aller beteiligten Fahrzeuge
• Name und Anschrift der beteiligten Personen
• Schäden an den Fahrzeugen und weiteren Gegenständen
• Versicherungsnummer und Name der Kfz-Haftpflichtversicherung
Zudem ist es hilfreich, Fotos von den Fahrzeugen, der Unfallstelle und den beschädigten Gegenständen zu machen. Auch die Kontaktdaten eventueller Zeugen sollten notiert werden. Dies erleichtert später die Schadensregulierung mit der Versicherung. Sollten sich beide Fahrer darauf geeignet haben, dass weder Rettungskräfte noch die Polizei notwendig ist, sollte auch eine Unfallskizze angefertigt werden. In der Skizze sollte der Straßenverlauf, mögliche Verkehrsschilder, die Position der Fahrzeuge sowie weitere relevante Positionen wie Fußgänger, Bäume oder andere Hindernisse abgebildet werden.
Zu guter Letzt: Unfall der Versicherung melden
Sobald alles geklärt ist und es allen Beteiligten gut geht, sollte man den Unfall schnellstmöglich der Versicherungsgesellschaft melden. Dies ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Versicherung mögliche Schäden oder andere finanzielle Aufwände übernimmt. Hierzu sollten alle wichtigen Dokumente wie Polizeiberichte oder Fotos des Unfallschadens zusammengetragen werden. Auch Zeugen sollten angegeben werden. Die Versicherung prüft dann den Schaden und reguliert diesen gegebenenfalls. Selbst wenn es sich um einen relativ kleinen Unfall mit wenig Sachschaden handelt, ist es wichtig, ihn so schnell wie möglich zu melden, um unangenehme Überraschungen später zu vermeiden.
Das Wichtigste nochmals zusammengefasst
Auch wenn es sich nur um einen kleinen Unfall handelt, ist es eine schreckliche Erfahrung für alle Beteiligten. Nicht nur der Schock, sondern auch das Unfallgeschehen selbst können zu Verwirrung und Unsicherheit führen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass man sich am Unfallort richtig verhält. Eine angemessene Reaktion kann nicht nur Leben retten, sondern auch rechtliche Konsequenzen vermeiden. Zusammengefasst gilt: Bleiben Sie ruhig und bewahren Sie einen kühlen Kopf. Sichern Sie die Unfallstelle und rufen Sie gegebenenfalls sofort die Polizei oder setzen Sie den Notruf ab. Falls möglich und auch nötig, sollten auch Erste Hilfe Maßnahmen so schnell wie möglich eingeleitet werden. Sind die Beteiligten soweit stabil und der Unfallhergang ist klar, sollten wichtige Informationen und Daten gesammelt werden. So leistet man einen guten Beitrag zu Unfallaufklärung und kann betroffene Personen bestmöglich unterstützen.
Fazit
Ein Verkehrsunfall ist für alle Beteiligten ein Schock. In solchen Situationen ist es wichtig, besonnen zu handeln und stets die Ruhe zu bewahren. Der Fokus nach einem Unfall sollte vor allem darauf liegen, den Unfallort so gut wie möglich abzusichern, Rettungskräfte zu informieren und natürlich geschädigten Personen Erste Hilfe zu leisten. Mit diesen Schritten kann bereits viel erreicht und ein guter Start für eine schnelle Schadensregulierung gemacht werden. (prm)
Autor: Sandro Rebmann
