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Nachricht vom 11.07.2023    

Hebammenzentrale in Kirchen: Kreis stellt Antrag auf finanzielle Förderung

Hebammen und Schwangere sollen noch besser zusammenkommen. Um dieses Ziel zu erreichen, möchte der Kreis Altenkirchen als späterer Träger eine Hebammenzentrale und -ambulanz ans gerade entstehende Eltern-Kind-Zentrum in Kirchen andocken.

Frauen sollen während ihrer Schwangerschaft von der Hebammenzentrale und -ambulanz in Kirchen noch intensiver betreut werden. (Foto: Pixabay)

Kreis Altenkirchen. Kurz und bündig formuliert: Einer Frau soll während einer Schwangerschaft die bestmögliche Unterstützung angeboten werden. Vor diesem Hintergrund möchte der Kreis Altenkirchen eine Hebammenzentrale und -ambulanz im gerade im Aufbau befindlichen Eltern-Kind-Zentrum in Kirchen einrichten. Sie ist als Kooperationsprojekt im Zusammenspiel mit der Verbandsgemeinde (VG) Kirchen und den Hebammen an Sieg und Wied geplant. Einen weiteren Schritt auf dem Weg hin zur Realisierung vollzog der Kreisausschuss des Kreistages Altgenkirchen in seiner Sitzung am späten Montagnachmittag (10. Juli). Er beauftragte die Abteilung „Regionalentwicklung“ der Kreisverwaltung einstimmig, beim Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit des Landes einen Antrag auf finanzielle Förderung einzureichen und vom Jahr 2024 an Eigenmittel in Höhe von 30.000 Euro in den Haushalt einzustellen. Der „Geburt“ des Konzepts vorausgegangen waren Gesprächsrunden mit der Vertretern der VG Kirchen, den Hebammen und Mitarbeitenden der Hebammenzentrale Daun sowie denen der Hebammenambulanz Eitorf, um den Bedarf vor Ort zu ermitteln und anhand bereits existierender Einrichtungen ein möglichst passgenaues Modell zu entwickeln. Im Jahr 2020 wurden in Kirchen 1012, ein Jahr später 1006 und 2022 853 Kinder geboren. In Hachenburg lagen die Geburtenzahlen in den zurückliegenden fünf Jahren bei durchschnittlich 750 pro Jahr. Rund 16 Hebammen wohnen und arbeiten im AK-Land, weitere 16 aus angrenzenden Regionen betreuen auch Frauen zwischen Willroth und dem Mudersbacher Ortsteil Niederschelderhütte.

Diese Aufgaben sind angedacht
Diese Aufgaben sollen von Hebammen erledigt werden: Kontaktstelle für werdende Mütter bzw. Eltern, Hebammensuche und Terminvermittlung, Telefonsprechstunde, Weitergabe von Kontakten wichtiger Fachbereiche (Physiotherapeuten, Gynäkologen, Jugendamt, Caritas etc.), Vereinbarung und Durchführung von kostenlosen Erstberatungsgesprächen, Planung und Durchführung von Netzwerkveranstaltungen und Fortbildungen, Koordinierung von Urlaubsvertretungen, Teilnahme an Netzwerkveranstaltungen, Koordinierung der ambulanten Sprechstunde und der Termine externer Hebammen in der Ambulanz sowie Koordinierung von Kursangeboten (z.B. Geburtsvorbereitung, Babymassage, Stillgruppen). Die Zentrale soll mit zwei Hebammen besetzt werden, die sich der telefonischen Erreichbarkeit des Zentrums widmen und Beratungsangebote mindestens zweimal pro Woche vor Ort organisieren (Stelleninhaberinnen kümmern sich um Erstgespräche und Telefonberatung, freie Hebammen um die Ambulanz). Der Stellenumfang beträgt maximal 20 Stunden pro Woche, so dass an Kosten circa 27.200 Euro pro Jahr entstehen. „Ich freue mich, dass dieser Punkt auf der Tagesordnung steht“, sagte Landrat Dr. Peter Enders, „wir können dem Bedarf in einem finanziell überschaubaren Rahmen Rechnung tragen.“ Jennifer Siebert, Leiterin der Regional- und Kreisentwicklung der Kreisverwaltung, berichtete von ausführlichen Gesprächen mit Hebammen und Vertreten der VG-Verwaltung in Kirchen, bei denen sich „die Hebammen sehr eingebracht haben“. Enders stieß ins gleiche Horn: „Die Hebammen haben großes Interesse, dass sich die Situation verbessert.“ Die Förderung aus Mainz ist zunächst einmal auf drei Jahre befristet, „dann müssen wir schauen, wie es läuft und uns offen halten, wie es mit dem Projekt weitergeht“, stellte Enders fest.

Zwei einstimmige Vergaben
Ohne Widerspruch beschloss die Zusammenkunft die Auftragsvergabe für den Neuaufbau der passiven Dateninfrastruktur an der Westerwaldschule in Gebhardhain, den die Firma Elektro Böhm GmbH aus Großmaischeid für 184.955 Euro bewerkstelligt. Die Maßnahme war bereits im April 2023 ausgeschrieben worden, worauf kein Angebot abgegeben worden war. Somit wurde sie in einer beschränkten Ausschreibung im Juni 2023 wiederholt. Vier Firmen wurden zur Angebotsabgabe aufgefordert, schließlich lagen zwei gültige vor. Die Gruppe Westerwald der Strabag AG wird die K 57 in der Ortsdurchfahrt Pracht-Wickhausen auf einer Länge von rund 600 Metern ausbauen (die Kreisstraße soll später zu einer Gemeindestraße herabgestuft werden). Für den Kreis entstehen Kosten in Höhe von 1.181709 Euro, von denen 182.000 Euro überplanmäßig bereitgestellt werden müssen, wozu der Kreisausschuss einstimmig sein Okay gab. In Aussicht steht eine Landesförderung in Höhe von 67 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten. Die gesamte Maßnahme ist mit 2.755.975 Euro angesetzt. „Zahlpartner“ neben dem Kreis sind die Ortsgemeinde Pracht (516.473 Euro), die Verbandsgemeindewerke Hamm (971.288 Euro) und Stromnetzbetreiber EAM (86.506 Euro).



Arbeitskreis nach den Sommerferien
Einstimmig bei zwei Enthaltungen hatte der Kreistag während seiner Sitzung am 19. Juni auf Antrag der SPD-Fraktion grünes Licht für die Bildung einer Arbeits- und Findungskommission gegeben, die Ziele, Maßnahmen, Verfahrensweisen oder Organisationsformen beschreiben soll, die geeignet sind, das Interesse von Jugendlichen an der Demokratie zu wecken oder zu fördern und jungen Menschen die Option eröffnen, auf die Politik des Kreises Altenkirchen in geeigneter Weise Einfluss zu nehmen und sich zu informieren. Der nächste Schritt, so war sich die Zusammenkunft aktuell einig, wird nach den Sommerferien vollzogen, wenn ein Arbeitskreis, dem Mitglieder der Fraktionen und Vertreter weiterer Organisationen angehören, seine Tätigkeit aufnimmt. Ein weiterer, im Treffen des Kreistages knapp positiv beschiedener Antrag der SPD, nämlich in kreiseigenen Schulen menstruationsspezifische Hygieneartikel wie Binden oder Tampons zur Verfügung zu stellen, wurde einen Schritt näher an die Realisierung herangebracht. Nach den Ferien werden alle Schulen angeschrieben, um den jeweiligen Bedarf (für die Haushaltsplanung 2024) zu ermitteln. Vorgestellt wird auch der Ablauf, der am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Betzdorf bereits praktiziert wird: Ein Sponsor stellt die Hygieneartikel bereit, die vor den Toiletten in Kartons verfügbar sind. Zunächst einmal von der Bestandsaufnahme ausgeklammert sind Verwaltungsgebäude, wie es die SPD in ihrem Begehren gleichfalls ins Auge gefasst hatte.

Erweiterung vorerst auf Eis gelegt
Vorerst einmal gestoppt, so teilte der für die kreiseigenen Schulen zuständige Erste Beigeordnete Tobias Gehardus mit, ist der Ausbau der Förderschule am Alserberg in Wissen. „Das ist eine Mitteilung, die ich nicht gerne mache“, sagte er. Zwar sei schon der Antrag auf Erweiterung bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion gestellt gewesen, fürs neue Schuljahr aber explodiere die Schülerzahl von 103 auf 122. Somit seien die Planungen obsolet, „sie werden auf Eis gelegt. Es macht keinen Sinn, an diesem Konzept festzuhalten“. Zunächst einmal werde an der Wissener Wilhelm-Busch-Förderschule eine dritte Klasse untergebracht, dennoch die Erweiterung vorangetrieben. Die Neuland+ GmbH & Co. KG aus dem oberschwäbischen Aulendorf übernimmt bis spätestens 31. Dezember 2029 das LEADER-Regionalmanagement der Lokalen Aktionsgruppe Westerwald-Sieg, wie sie es schon in der zurückliegenden Förderperiode getan hatte. Vorausgegangen war die Ausschreibung, die die Rechtsanwälte Dr. Caspers , Mock & Partner mbB (Koblenz) begleitet hatten. Für den finanziellen kommunalen Anteil (25 Prozent), den sich Kreis und Verbandsgemeinden teilen, muss der Kreis ein wenig tiefer in die Tasche greifen. Die 220.000 Euro für fünf Jahre klettern um 2400 Euro pro Jahr auf 232.000 Euro, wobei die VGs für 110.000 Euro geradestehen und der Kreis für 122.000. (vh)


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