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Nachricht vom 13.07.2023    

Im AK-Land sind neun Schulen des Kreises schon fit fürs digitale Unterrichtszeitalter

An und in den Schulen, die der Kreis Altenkirchen unter seiner Obhut hat, wird gewerkelt ohne Ende. Nicht nur Baumaßnahmen sind gerne genommen, auch für die Digitalisierung müssen viele Handwerker so manche Leitung ziehen und nicht gerade wenige Netzwerkverteiler installieren.

Das Westerwald-Gymnasium in Altenkirchen ist bereits fit für den digitalen Unterricht. (Foto: vh)

Altenkirchen. Dem digitalen Unterricht gehört die Zukunft, der, der sich althergebrachten Tafeln bedient, die mit Kreide beschrieben werden, ist ein Auslaufmodell. Der Kreis Altenkirchen lässt mit Hochdruck seit Monaten die digitale Infrastruktur in seinen 16 Schulen aufmotzen, damit neue Arbeitsmittel Einzug halten können, wie der Schulträgerausschuss des Kreistages Altenkirchen am späten Donnerstagnachmittag (13. Juli) in seiner Zusammenkunft erfuhr. Owe Pauly, Sachbearbeiter der Informations- und Kommunikationstechnik, brachte das Gremium auf Stand: Neun Schulen gelten als „fertiggestellt“ (Verkabelung und Inbetriebnahme): August-Sander-Realschule plus mit Fachoberschule in Altenkirchen, Bertha-von-Suttner-Realschule plus in Betzdorf, Hermann-Gmeiner-Realschule plus in Daaden, IGS Horhausen, Westerwald-Gymnasium in Altenkirchen, Kopernikus-Gymnasium in Wissen, Berufsbilde Schule in Betzdorf, Maximilian-Kolbe-Förderschule in Scheuerfeld und Förderschule am Alserberg in Wissen.

Drei in akuter „Behandlung“
Die Westerwaldschule in Gebhardshain, die Marion-Dönhoff-Realschule plus in Wissen und die IGS Hamm werden gerade „behandelt“ (jeweils vollständiger Neuaufbau der digitalen Infrastruktur), in der Berufsbildende Schule in Wissen müssen lediglich die PC-Räume „angepackt“ werden. „Der Rest ist dort okay“, berichtete Pauly. Noch auf der „To-do-Liste“ stehen die IGS Betzdorf-Kirchen (Standort Betzdorf), das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Betzdorf und die Wilhelm-Busch-Schule in Wissen. „Bislang wurden 4824 Netzzugänge, sogenannte Switche, 590 Access-Points oder WLAN-Zugänge und sieben Funkbrücken geschaffen“, fügte er an und stellte zwei Richtfunkstrecken explizit heraus: zwischen der BBS und dem Freiherr-vom-Stein-Gymnasium (beide in Betzdorf), „weil kein leistungsfähiger Internetanschluss buchbar gewesen ist“, und zwischen den beiden Standorten der IGS Betzdorf vor dem gleichen Hintergrund. Darüber hinaus kümmere sich das IT-Team aber auch um die Erneuerung und Homogenisierung aller zentralen Firewallsysteme in allen Schulen und der Server in pädagogischen Netzwerken. Die Erweiterung der Telefonanlage an der Förderschule am Alserberg (Wissen) oder die Überarbeitung und die Neuinstallation der PC-Räume an drei Schulen seien ebenfalls zu erledigen gewesen. Pauly verwies auf die Projektlaufzeit des Digitalpaktes I bis zum 31. Dezember 2024 und das Gesamtbudget, das knapp fünf Millionen Euro betrage (der Kreis muss zehn Prozent tragen). Alle Förderanträge seien vollumfänglich gestellt und bewilligt. So ganz ohne Probleme liefe die Realisierung des Projektes dennoch nicht ab. Hin und wieder würden gar keine Angebote auf Ausschreibungen abgegeben, sodass diese (meistens beschränkt) wiederholt werden müssten. „Zudem sind die Montagezeiten lange im voraus bei den Handwerksbetrieben zu reservieren“, erläuterte Pauly.

Kassensturz im Herbst
Erster Kreisbeigeordneter Tobias Gerhardus verdeutlichte seine Vorgabe, dass bis Ende des Jahres alle Einzelmaßnahmen beauftragt worden sein sollten. Im Herbst solle dann Kassensturz gemacht werden, um zu analysieren, wie viel Geld noch für den Kauf von Endgeräten („Wir wollen in erster Linie in Tafelsysteme investieren“) übrig bleibe, denn: „Die Infrastruktur ist das Primäre, was erfolgen muss.“ Ein wenig zu denken gaben ihm Zahlen über die Nutzung von Endgeräten, die an Schüler und Lehrer ausgegeben worden sind: Von 1324 Notebooks seien 20 Prozent nicht im Einsatz, von 546 Ipads zehn Prozent noch nie eingeschaltet worden und gar 38 Prozent inaktiv. Dass diese Zahlen durchaus mit fehlenden Verkabelungen in den Schulen zusammenhängen könnten, ließ Gerhardus nicht uneingeschränkt gelten. Es seien viele Geräte darunter, die an Schüler und Lehrer ausgegeben worden seien, deren Schulen bereits seit geraumer Zeit als technisch fertiggestellt gelten. Sollten Lehrer eigene Geräte im digitalen Unterricht nutzen, so könnten diese doch ihre überlassenen zurückgegeben. Probleme bei der Synchronisation zwischen Kleinrechnern hüben und drüben seien erkannt und sollen, so Pauly, behoben werden.



Gebaut und saniert wird an vielen Orten
Nach wie vor stellt der Kreis einen wichtigen Partner der Bauindustrie (im weitesten Sinn der heimischen) dar. Mehrere Großprojekte verschlingen eine Menge Geld. Detailliert beschrieb Oliver Weber, Abteilungsleiter Bau und Umwelt, den jeweils aktuellen Stand: Erweiterung der IGS Horhausen um ein Lern- und ein Gemeinschaftshaus (inklusive Sporthalle) mit der Fertigstellung nach den Sommer- bzw. Herbstferien mit Kosten in Höhe von rund 9,5 Millionen Euro; Generalsanierung des Atriums der Marion-Dönhoff-Realschule plus in Wissen mit Spatenstich vor rund zwei Monaten für rund 6,0 Millionen Euro; Anbau einer Aufzugsanlage an der Hermann-Gmeiner-Realschule plus in Daaden für rund 448.000 Euro; Erneuerung der naturwissenschaftlichen Räume am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Betzdorf für rund 1,165 Millionen Euro und Herstellung eines zweiten baulichen Rettungsweges und Errichtung eines Fluchtsteges an der IGS Betzdorf für rund 328.834 Euro. Vorerst gestrichen ist laut Gerhardus die Erweiterung der Förderschule Alserberg in Wissen, weil das geplante Raumprogramm der explodierenden Schülerzahl nicht mehr gerecht werde. „Die Planung des Raumprogramms einer Förderschule ist ungleich schwerer als das einer Regelschule“, merkte er an, „aufgeschoben ist nicht aufgehoben.“ Zum neuen Schuljahr 2023/24 werden vorerst drei Klassenräume der Wilhelm-Busch-Schule in Wissen von den „Alserbergern“ mitbenutzt. Die Verwaltung arbeite mit Hochdruck daran, eine Lösung hinzubekommen. „Nichtsdestotrotz müssen wir mit den Planungen von vorne beginnen“, sagte Gerhardus und berief sich auf die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, die erklärt habe, dass die Schülerzahlen an allen Förderschulen nach oben schnellten.

Neues Format: „Zukunftstage“
„Zukunftstage“ heißt ein neues Format der Wirtschaftsförderung (WFG) des Kreises, das Schüler der achten und neunten Klassen schon mit Ausbildungsbetrieben in Verbindung bringen soll und somit eine Berufsorientierung geben möchte. 18 Unternehmen stehen Gewehr bei Fuß, die zusammen 38 verschiedene Berufe anbieten. Das Prozedere: Die Schule meldet interessierte Schüler ab einer fünfköpfigen Gruppe unter Angabe der gewünschten Branche, des Ausbildungsberufs und/oder eines Wunschunternehmens bei der WFG, die ihrerseits die Anfrage an den Unternehmensverteiler weiterleitet, das Interesse der teilnehmenden Betriebe abfragt und den ersten Kontakt herstellt. Wurde ein passendes Unternehmen gefunden, koordiniert die WFG in Abstimmung mit der Schule und dem Unternehmen einen Termin für den Zukunftstag. Die Schüler werden von der Schule abgeholt und zum Betrieb gefahren. Die Organisation des Hin- und Rücktransports übernimmt das Unternehmen. Die Zukunftstage können flexibel über das ganze Jahr stattfinden und sind nicht auf einen bestimmten Tag festgelegt. Die Teilnahme ist kostenlos. Gerhardus versprach, dass alle Schulen nach den Sommerferien angeschrieben werden und erfahren, „wie das abzuwickeln ist“. (vh)


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