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Pressemitteilung vom 14.07.2023    

Zehn Stunden vergehen wie im Flug - SFC-Pilot fliegt motorlos über 850 Kilometer

Pilot Max Achenbach vom SFC Betzdorf-Kirchen gelang mit Co-Pilot Georg Hartmann ein Flug ohne Motor über eine Dreiecksstrecke von mehr als 850 Kilometern in knapp zehn Stunden. Segelflieger werten dies als besonderen Erfolg.

Pilot Max Achenbach (Fotos: SFC Betzdorf-Kirchen)

Katzwinkel. Die Flugstrecke im vereinseigenen Leistungsdoppelsitzer Arcus-T führte dabei vom Flugplatz Katzwinkel nach Brilon im Nordosten, dann weit nach Südosten bis ins fränkische Bayreuth, weiter nach Westen bis Marpingen (St.Wendel/Saarland) und zurück nach Betzdorf. Dabei ging es südlich an der Kontrollzone am Flughafen Frankfurt vorbei und später östlich des Flughafens Hahn über Montabaur und Hachenburg wieder nach Betzdorf.

Max Achenbach vom SFC Betzdorf-Kirchen schildert seine Eindrücke: "Die gute Wetterlage an diesem langen Tag hatte sich bereits angekündigt. In Betzdorf dürfen wir aus Lärmschutzgründen in Absprache mit der Gemeinde ab 10 Uhr schleppen, was gut zur Entwicklung der Thermik passte. In 1300 Meter über Normalnull und bei Wolken, die gute Aufwinde erwarten ließen, erfolgte der Abflug in Richtung des ersten Wendepunktes Brilon. Im Sauerland war dann jedoch die Wolkenbasis ebenfalls nur bei 1300 Meter über Normalnull, was es etwas spannend machte. Mit zeitweise weniger als 500 Meter über Grund ging es trotzdem vorsichtig aber konstant entlang der sonnenbeschienenen Hänge weiter Richtung Brilon. Der nächste Streckenabschnitt bis Bayreuth, immerhin fast 300 Kilometer, lief dann jedoch relativ entspannt. Es gab verlockende Wolkenstraßen gen Osten, aber der Kurs ging weiter südlich, immerhin lief es mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 105 Kilometer pro Stunde verhältnismäßig gut voran.

Nach Umrunden des nächsten Wendepunkts am Flugplatz Bayreuth, alles ohne Landung versteht sich, war der Flug bis Bamberg noch recht flott. Dann war die Wetterlage wie ausgewechselt. Die Aufwinde wurden unrund, schwer zu finden und irgendwie war die Luftmasse plötzlich wesentlich wärmer. Die Durchschnittsgeschwindigkeit ging drastisch nach unten und bis Mannheim war es ein zäher Kampf um jeden Aufwind, viel zu langsam, sodass der fortschreitende Nachmittag uns zeitlich immer stärker im Nacken saß. Am späten Nachmittag war die Thermik dann aber ab Mannheim Richtung Marpingen wieder wesentlich besser und leichter auffindbar und die letzten Wolken trugen uns zuverlässig bis auf über 2000 Meter über Normalnull. Nach der letzten Wende in Marpingen um 18 Uhr hatten wir aber immerhin noch 160 Kilometer vor uns. Das wurde spannend, da wir normalerweise um diese Zeit schon zu Hause sind. Aber die langen Tage machen es möglich und die Thermik hielt erstaunlich lange an. Notfalls würde uns ja unser Rotax-Klappmotor heimbringen, den brauchten wir aber diesmal nicht.



In Richtung Heimat standen immer noch schön entwickelte Wolken, die weiter gutes Steigen versprachen. Also den Flugrechner auf mäßiges Steigen und damit mehr Sicherheit stellen und mit auf Kurs und vor allem immer schön weit oben bleiben. Um 19.10 Uhr trug uns dann die Abendthermik noch ein letztes Mal bis an die Wolkenbasis und gab uns so genug Höhe, um sicher nach Betzdorf zu gleiten. Damit war die Aufgabe geschafft".

Die späte Thermik habe die Aufgabe aber definitiv gerettet. Knapp zehn Stunden Flug seien extrem anstrengend gewesen und hätten gute Konstitution, Ausdauer und Konzentration gefordert. Eine Wiederholung sei gewiss. (PM)


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