Werbung

Pressemitteilung vom 21.07.2023    

Kirchliche Umweltakteure erkunden Demo-Parcours Wiederbewaldung bei Marienstatt

Mit viel kompetentem Wissen und einem voll ausgeschütteten "Herzen für den Wald" bereicherte Revierförster Andreas Schäfer vom Waldbildungszentrum Hachenburg die Mitglieder des synodalen Ausschusses für Umwelt, Mitwelt und Bewahrung der Schöpfung des Evangelischen Kirchenkreises. Die kirchlichen Umweltakteure entdeckten viel Anregendes bei einem Gang über den "Demo-Parcours Wiederbewaldung" bei Marienstatt.

Förster Andreas Schäfer (Bildmitte) hatte Bilder von Waldarealen vor und nach Sturmschäden, Käferbefall oder Absterben aus verschiedenen Aufnahmejahren dabei. (Foto: Evangelischer Kirchenkreis)

Streithausen. Bereits nach den Sturmschäden in den 1990er Jahren im dortigen Waldbereich gab es erste Ansätze für eine "zukunftsfähige Waldbewirtschaftung". Die damals durch "Klumpen-Pflanzung" entstandenen Mischwaldbereiche interessierten ebenso wie die Dynamik der aktuellen natürlichen Wiederbewaldung in vielen der angeschauten Forstbereiche.

Mehrere Evangelische Kirchengemeinden besitzen unterschiedlich große Waldflächen, die zumeist in Kooperationen mit den Staatsforsten gepflegt werden, teils auch in ökumenischer Zusammenarbeit. Bei den kirchlichen Waldbewirtschaftern wuchs in den vergangenen Jahren, ebenso wie bei den staatlichen Kräften, die Sorge um den ihnen anvertrauten Wald. Trockenheit und Käferschäden, das "Verschwinden" ganzer Waldareale bekümmern allenthalben und zwingen zu intensivem Um- und Weiterdenken. Intensives Austauschen und das Hören auf die Erfahrungen anderer prägte und prägt insofern auch die Arbeit des "Umweltausschusses" des Kirchenkreises. Entsprechend groß war daher die Dankbarkeit der kirchlichen Umweltakteure für die Informationen durch Förster Schäfer.

Da demnächst eine bundesweite Tagung zur Wiederbewaldung viele Interessierte in den Westerwald führt, hatten die Hachenburger Forstamts-verantwortlichen im Wald an mehreren Stellen ihres Demo-Parcours weitere sehr markante Hinweise auf viel Nachwachsendes gesetzt. Mit bunten Stäben - je nach Baumsorten gefärbt - wurde die Vielfalt optisch sehr deutlich. So zeigten sich in einem eigens abgesteckten 100 Quadratmeter-Bereich, dass dort - nur durch natürlichen "Zuzug" - etwa 73 Ahorn, sechs Eichen, eine Eibe, eine Buche, vier Kirschen, eine Stechpalme, vier Pionierbäume und diverse Sträucher ihren Platz gefunden haben.

An anderem Ort zeigte Förster Schäfer bei dem mehr als zweistündigen Waldgang auf, gibt es verschiedene Formen des "Verbiss-Schutzes". Hier dokumentieren nehmen die Forstleute die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Schutz-"Umhänge", beobachten diese mit Blick auf die heranwachsenden Bäume und das Ökosystem insgesamt und halten zudem die Aufwendungen an Geld und Arbeitseinsatz dafür fest. Diese Erfahrungen werden sie an Interessierte weitergeben. Viel Diskussionsstoff also in diesem Areal.



Dank Förster Schäfer lernten die Kirchenvertreter auch die "Lieblingsspeisen" des Wildes kennen, bekamen einen Schnellkurs in "Forst-Philosophie" in Vergangenheit und Gegenwart und erfuhren unter anderem auch viel Neues über die Marktentwicklungen bei Saatgut. Anhand historischer Fotodokumente der lokalen Waldentwicklung, die das Forstamt gesammelt hatte, gab es für die Waldbesucher interessante Einblicke. Vor Ort konnten zum Beispiel Bilder eines sturmgeschädigten Waldbereichs aus gleicher Perspektive jeweils im zeitlichen Abstand einiger Jahre betrachtet werden, was die selbstheilenden Kräfte des Waldes im Wachstum neuer Bäume sehr deutlich werden ließ.

Beeindruckend waren die Exkursionsteilnehmer unter anderem auch von den Wärmemessungen der Forstfachleute. So ergaben Messungen im Staatswald Hachenburg am Nachmittag eines heißen Augusttages im Vorjahr, dass auf Freiflächen nach intensiver Sonneneinstrahlung knapp 54 Grad erreicht wurden! Im Laubwald wurden gleich 25 Grad weniger gemessen, und selbst auf den nicht geräumten Totholzflächen war es immerhin noch rund 20 Grad kühler als auf den sauber geräumten Flächen.

Für diese und viele weiteren Erkenntniszuwächse, die auch in die Beratungen der Kirchengemeinden einfließen sollen, dankte die Ausschussvorsitzende Petra Stroh dem engagierten Forstmann sehr herzlich: "Die Waldentwicklung wird bei uns allen ein wichtiges Thema bleiben und den Nachfolgegenerationen einiges abverlangen. Schön, dass wir im Austausch und Miteinander unsere Aufgaben angehen können!" (PM)



Feedback: Hinweise an die Redaktion



Aktuelle Artikel aus Region


Kühlwagenwanderweg 2025: Das Wander-Highlight rund um Oberwambach

Der Kühlwagenwanderweg rund um Oberwambach geht in die vierte Runde. Am Donnerstag, 19. Juni, werden ...

Verkehrsunfall auf der A 3 bei Epgert: PKW landete auf dem Dach

Am Sonntag (15. Juni) wurden die Freiwilligen Feuerwehren Horhausen und Pleckhausen, gegen 6.55 Uhr, ...

Sportliche Begeisterung beim Fußballturnier der WfbM in Heimbach-Weis

Bei strahlendem Sonnenschein fand das dritte Fußballturnier der Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) ...

Tragischer Motorradunfall in Steineroth: Ein Jugendlicher stirbt

AKTUALISIERT. Am Samstagabend (14. Juni) ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall auf der L288 in Steineroth. ...

600 Jahre Wallfahrt nach Marienstatt: Ein Glaubensfest im Westerwald

Am Donnerstag, 26. Juni, wird in Marienstatt der "Große Wallfahrtstag" begangen. Seit Jahrhunderten pilgern ...

Spendenabend in Hamm (Sieg): Hämmscher Talente im Einsatz für Bildung

Am Samstag, 5. Juli, lädt die Adele-Pleines-Hilfe-Stiftung zu einem besonderen Spendenabend im "KulturHaus" ...

Weitere Artikel


Förderverein unterstützt Haus Mutter Teresa in Niederfischbach mit 7500 Euro

Zwei Großveranstaltungen - ein Fußballbenefizspiel und eine Jubiläumsveranstaltung - wurden durch den ...

Nicht Berlin oder Köln: Inkubator "Startup57" aus Wissen im Kreis einzigartig

Was 2019 mit „Webseiten zusammenflicken“ begann, hat sich zu einem namhaften Unternehmen entwickelt. ...

Nachfolger mit Herz und Seele für Gaststätte "Zur alten Kapelle" in Birken-Honigsessen gesucht

Schon seit über 200 Jahren prägt das direkt neben der katholischen Kirche gelegene Fachwerkensemble der ...

Hamm: Bei Kollision mit Pkw verunglückte ein Motorrollerfahrer

Am Donnerstag (20. Juli) gegen 11.40 Uhr hat sich in Hamm ein Verkehrsunfall ereignet, bei dem ein Mann ...

Erfolgreiche Abschlussprüfungen im Kreis Altenkirchen: 179 Auszubildende haben bestanden

Insgesamt 179 Auszubildende in den unterschiedlichsten Berufen haben ihre zwei- beziehungsweise dreijährige ...

Ortsverband "Bündnis 90/Die Grünen" trifft sich am 2. August in Wissen

"Lebensmittel regional, bio und fair - Wie geht das hier bei uns?". Um dieses interessante Thema geht ...

Werbung