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Nachricht vom 09.10.2011    

Knappenverein Herdorf feierte 140. Geburtstag

140 Jahre katholischer Knappenverein Herdorf - ein guter Grund für ein mehrtägiges Fest mit viel Musik und Unterhaltung. Es gab den Rückblick auf die Geschichte des Vereins der einmal gegründet wurde, um notleidenden Bergleuten zu helfen. Heute ist der Knappenverein ein lebendiger Verein, der als Kulturträger der Region an der Heller fest im öffentlichen Leben verankert ist.

In der traditionellen Bergmannskluft begrüßte der Vorsitzende Uwe Will die Gäste im Knappensaal zum offiziellen Festakt. Fotos: anna

Herdorf. Feste soll man feiern, wie sie fallen, sagt der Volksmund und das dachten sich auch die Verantwortlichen des katholischen Knappenvereins und feierten ihr 140 jähriges Bestehen gleich drei Tage.
Mit seinen 140 Jahren ist er der zweitälteste Verein der Stadt, nur der MGV Dermbach ist mit seinen 175 Jahren noch um einiges älter. Im vereinseigenen Knappensaal startete das Fest mit einem Festabend am Freitag, den 7. Oktober. Das Jugendstreichorchester unter der Leitung von Simon Beck spielte zum Auftakt der Veranstaltung.
Der Vorsitzende Uwe Will trat zur Begrüßung stilecht in Bergmannskleidung an das Mikrophon. Sein besonderer Gruß galt an diesem Abend dem Landrat Michael Lieber, dem Schirmherren des Festes, Erni Schlosser, dem Präses des Vereins, Pfarrer Gerhard Stenz und dessen Vorgänger Pfarrer Heinz Christ, Sabine Beck, dem Beigeordneten Erich Jung, dem Pater Hans Klein, dem Pfarrer Adam Malczyk von der Concordia, sowie den Schönstatt-Schwestern der Pfarrgemeinde.
Einen besonderen Dank sprach Will dem Festausschuss für die Organisation der Festtage aus, sowie den einzelnen Abteilungen, die sich durch Aufführungen daran beteiligen. Die Vereinsmitglieder Erich und Margitta Schmidt, Hermann-Josef Muhl und Stephan Hellinghausen erhielten für ihre besonderen Verdienste je ein persönliches Geschenk überreicht.
Schirmherr Erni Schlosser erklärte, es ehre ihn in besonderer Weise, dass man ihn zum Schirmherren der Feierlichkeiten ernannt habe. Er bezeichnete den katholischen Knappenverein als eine tragende Säule des Kulturlebens im Städtchen und der Region. Detailliert erinnerte Schlosser nochmals an die Anfänge des Vereins und dessen wechselvolle Geschichte.
So haben der damalige Pastor Thomè und der Lehrer Peter Hammes den Verein als Solidargemeinschaft gegründet. Ziel sei die Einrichtung eines eigenen Kassenwesens zum Zwecke der Linderung der Not der Bergleute gewesen. Der Verein unterstützte finanziell im Falle von Krankheit oder Tod und gewährte seinen Mitgliedern Vorauszahlungen.
Mit der landesweiten Einrichtung der Sozialkassen durch Bismarck entfiel dieser Zweck langsam, doch mittlerweile hatte der Verein sich auch die Bildung und Unterhaltung der Bürger auf die Fahne geschrieben. Im Jahr 1893 konnte der Knappensaal eingeweiht werden. Darin befand sich bis 1926 der örtliche Kindergarten, später wurde eine Nähschule für junge Frauen eingerichtet. Im Jahr der Einweihung wurde auch schon das erste Theaterstück im Knappensaal aufgeführt. Die Hauskapelle gründete sich 1907.
Während des NS Regimes wurde das Vereinsleben verboten, doch gleich nach Kriegsende wieder aufgenommen. Im Januar 1946 brannte der Knappensaal fast vollständig nieder, doch sogleich machten sich die Vereinsmitglieder an den Wiederaufbau. Im Jahr 1980 gründete sich die Folkloreabteilung des Vereins und nach Abschluss der großen Renovierungsmaßnahme in der Zeit von 1976 bis 1982, kam der damalige Ministerpräsident Dr. Bernhard Vogel zur Einweihungsfeier.
Zehn Jahre später gründete Heinrich Beck das Jugendstreichorchester. Die jüngste Abteilung des Vereins wurde 2008 ins Leben gerufen, Cindy Hof gründete die Theaterkrümmel, die Kindertheatergruppe. Schlosser bezeichnete den Knappensaal als das erste Bürgerhaus in Herdorf und der Region.
"Wir ernten, was andere gesät haben und das verpflichtet", so beendete Schlosser seine Ausführungen. Der Landrat bezeichnete den kath. Knappenverein als ein Stück geistige und seelische Heimat und meinte, Herdorf solle sich diese Besonderheit bewahren.
Pfarrer Stenz erinnerte in seiner Rede an Adolph Kolping, den Begründer eines ersten katholischen Gesellenvereins. Auch dieser hatte damit, ähnlich wie die Begründer des katholischen Knappenvereins, eine Verbesserung der Lebensumstände der kleinen Leute im Blick. Wenn es auch keinen Bergbau mehr gäbe, so blieben die Aufgaben des Vereins doch erhalten, auch heute spiele die christliche Soziallehre im katholischen Knappenverein noch eine Rolle. Der Präses hatte zwei große Bilder von "Unter Tage" als Geschenk im Gepäck.
Der beigeordnete Jung sagte, man sei in Herdorf stolz, solch einen Verein zu haben und auch Christel Winterkamp, die Vertreterin der evangelischen Kirche meinte: "Es ist gut dass es Sie gibt". In die Reihe der Gratulanten fügten sich noch mehrere Vertreter verschiedener Herdorfer Vereine ein, sowie Dennis Kiesig vom RKK Rheinland, dem sich der Knappenverein im vergangenen Jahr angeschlossen hat.
Zur Unterhaltung der Gäste trugen im Verlauf der Veranstaltung ein Blech-Bläser-Quintett, die verschiedenen Tanzgruppen der Strolche, der Knappenchor Struthütten, die Theaterkrümmel und die Theaterabteilung mit ihren Darbietungen bei.
Der Samstagabend stand ganz im Zeichen von Musik und Tanz. Die Band "Still Waters" mit Sängerin Nina Meyer sorgte für beste Unterhaltung.
Sonntag begann das Fest am Vormittag in der katholischen Kirche mit einem Hochamt, an dem die Schola mitwirkte, anschließend ging es dann im Knappensaal mit einem zünftigen Frühschoppen, zu dem die Bergknappenkapelle Niederschelden aufspielte weiter. (anna)



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