Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain: Geschäftsführer der Molzbergbad GmbH legt Amt nieder
Von Jennifer Patt
In einer überraschenden, jedoch nicht unerwarteten Wendung zu Beginn der 26. Sitzung der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain verkündete Verbandsbürgermeister Bernd Brato (SPD) die sofortige Amtsniederlegung des Geschäftsführers der Molzbergbad GmbH, Christoph Weber. Die entsprechende Mitteilung erfolgte durch einen Brief, den der Geschäftsführer zuvor verfasst hatte.
Betzdorf. Ohne weitere Kommentare setzte Verbandsbürgermeister Brato die Tagesordnungspunkte im öffentlichen Teil der Sitzung fort. Auch der Kirchener Verbandsgemeinderat hatte bereits im nicht-öffentlichen Teil seiner jüngsten Sitzung einstimmig die Abberufung von Christoph Weber als Geschäftsführer der Molzbergbad GmbH und als Büroleiter in der Verwaltung Betzdorf-Gebhardshain gefordert. Dieser Schritt machte den geplanten Antrag seitens der FWG Fraktion in der Sitzung des Rates von Betzdorf-Gebhardshain am Donnerstagabend (28. September) obsolet. Fraktionssprecher Peter Schwan erklärte gegenüber der Presse, dass das Vertrauensverhältnis zu Weber zerrüttet sei und eine weitere Zusammenarbeit nicht mehr infrage komme, insbesondere auch für seine Hauptfunktion als Büroleiter.
Razzia im August
Bereits im August fand eine umfassende Durchsuchungsaktion in den Räumlichkeiten der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain sowie in den privaten Wohnsitzen mehrerer beschuldigter Personen statt. Diese Maßnahme wurde in Zusammenarbeit mit einer Staatsanwältin der Staatsanwaltschaft Koblenz durchgeführt und basierte auf einem schwerwiegenden Verdacht der Untreue, wie von der Staatsanwaltschaft Koblenz bestätigt wurde.
Dem Verdacht zufolge habe Bürgermeister Brato seine Verpflichtung zur Vermögensbetreuungspflicht der Verbandsgemeinde vorsätzlich vernachlässigt, indem er die erforderlichen Abführungen nicht durchsetzte. Dem betreffenden Beamten Christoph Weber wird ebenfalls zur Last gelegt, bewusst von der Ablieferungspflicht abgewichen zu sein. Infolge dieser mutmaßlichen Verfehlungen soll der Verbandsgemeinde in den Jahren 2017 bis 2020 ein Schaden von etwa 20.000 Euro entstanden sein. Es sei jedoch erwähnt, dass der Beamte diesen Schaden bereits vor Beginn der Ermittlungen beglichen hatte.
Des Weiteren steht im Raum, dass Christoph Weber über Jahre hinweg ein zu hohes Gehalt als Badgeschäftsführer bezogen haben soll. Die Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain wird die laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Koblenz weiterhin unterstützen und kooperiert vollumfänglich mit den zuständigen Behörden. (JP)
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