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Nachricht vom 06.10.2023    

Auf Altenkirchener Marktplatz: Ex-DDR-Grenzer berichtete vom Schießbefehl

Angenehmes Wetter und ein interessanter Gast: Gut besucht war der Hoffnungs- und Dankgottesdienst der Evangelischen Allianz Altenkirchen auf dem Marktplatz am „Tag der deutschen Einheit“ unter freiem Himmel.

Gut besucht war der Hoffnungs- und Dankgottesdienst der Evangelischen Allianz Altenkirchen auf dem Marktplatz, bei dem Frank Bettgenhäuser (rechts) den Ex-DDR-Grenzer Sven Ziegler interviewte. (Foto: privat)

Altenkirchen. Schon lange ist es vielen Christen aus ganz unterschiedlichen Gemeinden in und rund um Altenkirchen ein Anliegen, trotz aller Verschiedenheit die Einheit zu suchen und gemeinsam für die Stadt aktiv zu werden. Was liegt also näher für die Mitglieder der Evangelischen Allianz Altenkirchen, als auch die Einheit Deutschlands, wie schon in den Jahren zuvor, mit einer Veranstaltung auf dem Marktplatz zu feiern? Hauptgast des Hoffnungs- und Dankgottesdienstes war Sven Ziegler, geboren in der Ex-DDR und langjähriges Mitglied deren Grenztruppen. Gespannt hörten die etwa 150 Besucher zu, als er im Interview mit Frank Bettgenhäuser berichtete, wie hochprofessionell diese Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten gesichert war. Viele Waffen waren im Spiel, und sorgfältig wurden die Soldaten ausgesucht, die direkt an der Grenzlinie Dienst taten. „Jeder von ihnen wusste genau: Aufgrund der Gesetzeslage musste er schießen, wenn jemand versuchte, die Grenze illegal zu überwinden.“ Welch ein Wunder, dass genau das nicht passierte, als die Mauer fiel und auch an den vielen Grenzkilometern außerhalb von Berlin kein einziger Schuss ausgelöst wurde! Und welch ein Grund, Gott zu danken.

„Grenze schützte einen Unrechtsstaat“
Heute ist Ziegler Christ und überzeugt: Diese Grenze schützte einen Unrechtsstaat, und sie musste fallen. Eindringlich warnte er davor, sie in unseren Köpfen wieder aufzubauen. Johannes Barthel vom Dienst Eben Ezer sprach in seiner Kurzandacht davon, dass Menschen durch Gottes Gnade eine Identität als Kind Gottes bekommen können und dass das verbindet - über alle Grenzen hinweg. Sein Team hilft jüdischen Menschen aus der Ukraine nach Israel auszureisen, und er bedankte sich ausdrücklich bei den Altenkirchenern für ihr Engagement für geflüchtete Menschen, die über Polen in den Westerwald gekommen sind. Stadtbürgermeister Ralf Lindenpütz zeichnete in seinem Grußwort die geschichtliche Situation vor 33 Jahren nach und forderte auch für die gerade aktuell schwierigen Zeiten eine Haltung der Offenheit und Umgestaltung, wie es sie damals gab.



Volker Kauder spricht am 27. Oktober
Umrahmt wurde die Veranstaltung musikalisch von Brigitta Ludwig und ihrem Team sowie dem Projektchor der Evangelischen Allianz unter der Leitung von Volker Hasselbach. Manuela Ebener, die als Vorsitzende der Allianz die Veranstaltung moderierte, bedankte sich herzlich bei allen Beteiligten und konnte schon den nächsten Termin ankündigen: Am Freitag, 27. Oktober, 19 Uhr, spricht Volker Kauder, früherer Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zum Thema Religionsfreiheit und Christenverfolgung „…damit Hoffnung wächst“ in der Christuskirche am Altenkirchener Schlossplatz.


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