Werbung

Nachricht vom 29.10.2023    

Klinikreform: CDU-Gremien fordern Ehrlichkeit und Transparenz ein

Die geplante Reform für den Zuschnitt der DRK-Kliniken Altenkirchen, Hachenburg und Kirchen hat auch die Christdemokraten im AK-Land auf den Plan gerufen: Sie verlangen in der Debatte um die Zukunft der stationären Krankenhausversorgung, die Fakten gelten zu lassen und Ehrlichkeit und Transparenz gegenüber Mitarbeitern und Bevölkerung zu beachten.

Ob fast alle Lichter im Altenkirchener DRK-Krankenhaus ausgehen, liegt in Händen des Mainzer Gesundheitsministerium. (Foto: Archiv AK-Kurier)

Kreis Altenkirchen. Kahlschlag in Altenkirchen, Verlagerung der Geburtshilfe von Hachenburg nach Kirchen: Das sind die zwei markantesten Punkte eines Reformpapiers, das die DRK-Trägergesellschaft Süd-West für ihre drei Kliniken im Westerwald erarbeiten ließ und das inzwischen für viel Unruhe sorgt. Hintergrund für das Konzept ist die Insolvenz der DRK Gemeinnützige Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz mbh, von der neben dem Trio in der Region auch die Hospitäler in Neuwied und Alzey betroffen sind. Vor diesem Hintergrund fordern die CDU-Fraktion im Altenkirchener Kreistag, der CDU-Vorstand im AK-Land und die beiden CDU-MdL Michael Wäschenbach und Dr. Matthias Reuber „in der Debatte um die Zukunft der stationären Krankenhausversorgung von allen Beteiligten ein, die tatsächlichen Fakten gelten zu lassen und Ehrlichkeit und Transparenz gegenüber Mitarbeitern und Bevölkerung zu beachten“. Dazu zähle insbesondere: „Für die aktuelle Situation der Krankenhäuser ist der Träger, das DRK, verantwortlich und entscheidungsberechtigt. Das DRK hat eigenständig den Weg in die Insolvenz in Eigenverantwortung gewählt, aufgrund der wirtschaftlichen Situation der Krankenhäuser. Für die Planung der stationären Einrichtungen in Rheinland-Pfalz und deren Überwachung sind das Land Rheinland-Pfalz (Gesundheitsministerium) und die weitergehenden Behörden zuständig. Das Land hat die Aufgabe und die Pflicht, die Krankenhausplanung zu betreiben. Der Kreis Altenkirchen ist nicht in der Verantwortung und in keinster Weise entscheidungsbefugt. Der Kreis hat in den Jahren 2003 und 2004 die Entscheidung getroffen, die damaligen Kreiskrankenhäuser in die Trägerschaft des DRK zu übertragen, da man der festen Überzeugung war, dass Experten die Steuerung angesichts schwieriger rechtlicher und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen besser würden erfüllen können. Dieser Prozess wurde seinerzeit sogar von einem Bürgerentscheid begleitet, der letztendlich dazu führte, dass die Krankenhäuser im Jahr 2004 in die Trägerschaft des DRK übertragen wurden“, heißt es in der gemeinsamen Stellungnahme.

Altschulden der Kliniken übernommen
Damit das DRK eine optimale Ausgangssituation bekam, habe der Kreis Altenkirchen
Altschulden der Kliniken übernommen, die vom Kreis bis vor wenigen Jahren abgetragen worden seien. Die beiden Gremien führen weiter aus: „Die CDU vertritt die Auffassung, dass die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser bereits vor Corona im Jahr 2019 aufgrund erheblicher Strukturschwächen und Unterauslastung massiv angeschlagen war. Durch die hohen Zahlungen des Bundes an die Krankenhäuser während der Corona-Phase wurde die tatsächliche wirtschaftliche Situation eher verbessert als verschlechtert und somit nicht deutlich. Im Jahr 2023 sind alle finanziellen Hilfen des Bundes weggefallen, womit die tatsächlichen wirtschaftlichen Probleme der Krankenhäuser zum Vorschein kommen. Selbstverständlich tragen die hohen Tarifabschlüsse und die hohe Inflation dazu bei, die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser in ganz Deutschland massiv zu verschärfen. Gerade die Häuser, die in kommunaler Trägerschaft geführt werden, weisen aktuell hohe Defizite aus. Das Krankenhaus im Landkreis Trier-Saarburg musste in den letzten Jahren mit über 50 Millionen Euro vom Kreis gestützt werden. Das Westpfalz-Klinikum muss von den Trägern voraussichtlich mit 60 Millionen Euro gestützt werden. Auch die Situation der Kliniken in Koblenz ist wirtschaftlich ungeheuer schwierig. Besonders deutlich wird die schwierige wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser auch bei der katastrophalen Finanzlage Universitätsmedizin in Mainz.“



Nicht wirtschaftlich unterstützen
Nach Auffassung der CDU könne der Kreis Altenkirchen die Krankenhäuser weder in eigener Regie in Zukunft führen, noch wirtschaftlich unterstützen. „Im November werden die Haushaltsberatungen des Kreises für das Jahr 2024 beginnen, welche voraussichtlich mit einem hohen Haushaltsdefizit abschließen werden. Somit werden unsre Dörfer und Städte sowie die Bürger, die letztendlich alles bezahlen müssen, bereits jetzt erheblich belastet. Die Übernahme von Defiziten von Krankenhäusern würde zu einer maximalen Belastung des Kreises, der Ortsgemeinden und Steuerzahler führen, was jeder einzelne Bürger im Landkreis zu spüren bekommen würde. Die CDU fordert die Entscheidungsträger, also den Träger DRK und die Landesregierung mit den Ampelfraktionen auf, die stationäre Versorgung der Bürger auf Grundlage eines wirtschaftlich tragbaren Konzeptes zu finden. Wir werden den Prozess in den nächsten Wochen und Monaten im Sinne der Menschen in unserer Region weiter intensiv begleiten und unsere Haltung deutlich artikulieren“, machen die Ausführungen deutlich.


Lokales: Altenkirchen & Umgebung

Jetzt Fan der AK-Kurier.de Lokalausgabe Altenkirchen-Flammersfeld auf Facebook werden!


Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Nostalgie auf vier Rädern: 51. Internationales Alt-Opel Jahrestreffen 2024 im Stöffel-Park Enspel

Enspel. Von den feiernden Vätern war heute (9.Mai) im Stöffel-Park zu Enspel jedoch nicht viel zu merken, denn dort wurde ...

Familienfest beim Löschzug Elkenroth - Offizielle Indienststellung eines neuen Fahrzeuges

Elkenroth. Der Wehrführer des Löschzuges Michael Schuhen konnte zahlreiche Gäste begrüßen. Aus den Reihen der Feuerwehr waren ...

Zoo Neuwied sucht Unterstützung: Warum ein Zoo auch Freunde braucht

Neuwied. Ein Zoobesuch ist für viele Familien ein beliebtes Ausflugsziel an den langen Wochenenden. Doch hinter den Kulissen ...

Reihe von Verkehrsunfällen in Daaden und Molzhain

Daaden/Molzhain. Am Mittwoch (8. Mai) kam es zu einer Serie von Verkehrsunfällen in Daaden und Molzhain. Wie die Polizei ...

Schwerer Verkehrsunfall auf der B 62 bei Kirchen: Fahrzeug komplett zerstört

Kirchen. Nach Angaben der Polizei kam ein Pkw am Donnerstagmorgen (9. Mai) mit zwei Insassen gegen 5.40 Uhr zwischen den ...

Abfallentsorgung: Werkausschuss vergibt weitere drei von fünf Losen an Remondis

Altenkirchen. Kurz und schmerzlos hat der Werkausschuss des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB) Kreis Altenkirchen in seiner ...

Weitere Artikel


Bartels Bühne Flammersfeld: Kriminalstück zum Mitraten feiert in Oberhonnefeld Premiere

Flammersfeld/Oberhonnefeld. Die renommierte Laienspielgruppe ist bekannt für ihren Ideenreichtum und auch diesmal hat sich ...

"Linz leuchtet" lässt Fachwerkhäuser in verschiedenen Farben erstrahlen

Linz. Vom Burgplatz bis zur Kirche St. Martin waren die historischen Gebäude und Sehenswürdigkeiten in Rot, Blau, Gelb und ...

ENERIX Westerwald-Bonn eröffnet neues Büro in Altenkirchen

Altenkirchen. Schließlich werden wegweisende Gespräche geführt, wenn sich jemand entschieden hat, mit enerix zusammenzuarbeiten. ...

Feuerwehr Hamm: Neuer Wehrleiter bestellt und Drehleiter offiziell in Dienst gestellt

Hamm. Nach langjähriger Tätigkeit als Wehrleiter stellte Heiko Grüttner sein Amt zur Verfügung. In einer Versammlung wurde ...

Westerwälder Krimifestival: Lesung begeistert 400 Kinder in Wissen

Wissen. Rund 400 Kinder nahmen an der Veranstaltung teil. Bettina Göschl las aus ihrer Reihe "Die Nordseedetektive" und stellte ...

Regionales Wirtschaftsgespräch für Betzdorf-Gebhardshain, Daaden-Herdorf und Kirchen

Daaden. Das Wirtschaftsgespräch findet am Dienstag, 7. November, von 18 bis 20 Uhr im großen Sitzungssaal der Verbandsgemeindeverwaltung ...

Werbung