Werbung

Pressemitteilung vom 09.11.2023    

Leserbrief zur DRK Krankenhausinsolvenz: Wird auch der Notarztstandort wegrationalisiert?

LESERMEINUNG | Wird die medizinische Versorgung der Menschen rund um Altenkirchen wesentlich schlechter, wenn das Sanierungskonzept der insolventen Trägergesellschaft für die DRK Kliniken umgesetzt wird? Dr. med. Thomas Pfeifer ist Ärztlicher Leiter des Notarztstandortes Altenkirchen und hat in einem Leserbrief seine Sicht der Dinge zusammengefasst.

LESERBRIEF. Wie sich mittlerweile mehr und mehr herauskristallisiert, ist der Sanierungsplan des DRK Krankenhauses Altenkirchen in keiner Weise bis in irgendein Detail geplant oder durchdacht. Das betrifft auch die notfallmedizinische Versorgung der Menschen in und um Altenkirchen. Werden momentan viele Notarztdienste durch Mitarbeitende des Hauses besetzt, wird dies nach Umsetzung des geplanten Szenarios nicht mehr möglich sein. Konsekutiv wird es zu vermehrten Abmeldungen des Notarztes kommen, zudem ist bislang nicht bekannt, ob man überhaupt am Notarztstandort festhalten will.

Das würde bedeuten, dass man den Menschen hier vor Ort nicht nur das Krankenhaus schließt und damit über Jahre etablierte Strukturen, wie den Schockraum des lokalen Traumazentrums, als auch das berufsgenossenschaftliche Verletztenartenverfahren und die interdisziplinäre Intensivstation ersatzlos streicht, sondern im schlimmsten Fall dazu auch noch den Notarztstandort wegrationalisiert.

Den Faktor Zeit vergessen?
Die medizinischen Fachgesellschaften empfehlen eine schnellstmögliche Versorgung der Mehrfach- und Schwerverletzten in einem zertifizierten Traumazentrum mit streng regulierten und ständig überprüften Kriterien. Eine solche Zertifizierung wurde in Altenkirchen vor Jahren erzielt und bereits mehrfach erfolgreich bestätigt. Der Faktor Zeit ist hierbei enorm wichtig und würde in diesem Sanierungsszenario mehrfach ignoriert, da zum einen der Notarzt schon eine längere Anfahrt hätte, als auch die nächstgelegenen Traumazentren mindestens 30 Minuten weiter weg liegen.



Das immer in diesem Zusammenhang zitierte Rettungsmittel Hubschrauber ist immens wichtig und wertvoll, dennoch ist aktuell kein Primäreinsatz bei Dunkelheit und schlechter Sicht durch einen Rettungshubschrauber so einfach möglich.

Die präklinische und klinische Versorgung der Menschen in und um Altenkirchen wird definitiv deutlich schlechter, wenn das durch die Firma WMC erstellte und den Gläubigerausschuss favorisierte Konzept so umgesetzt wird. Verständlicherweise hat der Gläubigerausschuss großes Interesse an einem schnellen finanziellen Ausgleich.

Aber das darf nicht alles sein, es geht hier um die Versorgung und Sicherheit der Patienten! Diesbezüglich nun eine vernünftige Lösung zu finden und in Einklang mit finanziellen und moralischen Interessen zu bringen, ist die Aufgabe der Politik, und sollte fokussiert und ohne Verschieben der Verantwortlichkeiten im Sinne der Bevölkerung durchgeführt werden!"

Dr. med. Thomas Pfeifer, Ärztlicher Leiter des Notarztstandortes Altenkirchen


Mehr dazu:   Lesermeinung   Insolvenz DRK Trägergesellschaft  
Lokales: Altenkirchen & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news



Aktuelle Artikel aus Region


Singen am Morgen: Der Bachchor Siegen lädt zum neuen Vormittagsprogramm ein

Der Bachchor Siegen bietet ein neues Chorangebot am Vormittag. Start ist am Donnerstag, 13. November ...

Närrisches Spektakel in Herdorf: Eröffnung der Session auf der "Knöstplatte"

Am 11. November 2025 um 11.11 Uhr startet die Karnevalsgesellschaft Herdorf 1904 e.V. in die Session. ...

Nicole nörgelt … über das Bildungsniveau im Sturzflug

Nach der letzten Studie ist Rheinland-Pfalz im Bildungsmonitor von Platz neun auf Platz zwölf abgerutscht. ...

Herzwoche in Siegen: Experten klären über Herzinfarktprävention auf

Das Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen lädt zur 15. Herzwoche ein. Am Dienstag, 11. November ...

Junge Visionäre im Dialog: Genossenschaftsideen aus Hamm (Sieg) und Kobe

Ein Austausch-Workshop bringt junge Erwachsene aus Hamm (Sieg) und Kobe zusammen. Im Fokus stehen die ...

Einbruch in Firmengebäude in Kircheib

In der Nacht von Freitag auf Samstag (7. und 8. November) brachen Unbekannte in ein Firmengebäude in ...

Weitere Artikel


22. Kunsthandwerklicher Weihnachtsmarkt Puderbach – Tradition trifft Genuss

ANZEIGE | Am dritten Adventswochenende öffnet der 22. Kunsthandwerker-Weihnachtsmarkt in Puderbach seine ...

Medizintechnik "made in Altenkirchen"

Wer von der Wirtschaft im Kreis Altenkirchen spricht, hat immer die beiden großen "M" im Blick: Metall ...

31. Hachenburger Pils Cup 2024 ist ausgelost

Seit der Premiere im Januar 1992 hat sich der Hachenburger Pils Cup zu einem der größten Hallenfußballturniere ...

Ampel senkt Strompreis für Industrie: Diedenhofen freut sich über massive Entlastungen

Gute Nachrichten für Industrie und Arbeitsplätze in den Landkreisen Neuwied und Altenkirchen: Die Bundesregierung ...

Von der Politik in die Praxis: Einblick in den Arbeitsalltag des Café Inklusiv

Im Rahmen ihres Praxistages besuchte die heimische Landtagsabgeordnete Sabine Bätzing-Lichtenthäler das ...

Druiden-Darts-Masters 2024: Benefizturnier lockt mit Einzel- und Teamwettbewerben

Die Druiden-Darts-Masters kehren nach ihrem erfolgreichen Debüt zurück nach Herkersdorf/Offhausen. Am ...

Werbung