Werbung

Pressemitteilung vom 22.11.2023    

Freie Wähler: Landesregierung hat keinen Überblick über Aufenthaltsorte von Ausländern ohne Duldung

Rund 7.600 Männer und Frauen befinden sich derzeit in Rheinland-Pfalz, deren Asylantrag endgültig abgelehnt wurde, die jedoch aus unterschiedlichen Gründen, sogenannten Abschiebehemmnissen, nicht abgeschoben werden können oder dürfen und daher geduldet werden.

Symbolbild (Foto: Pixabay)

Mainz. Hinzu kommen weitere 2.300 Menschen, die ausreisepflichtig sind und bei denen keine Duldung vorliegt. Diese Zahlen wurden Stephan Wefelscheid, Parlamentarischer Geschäftsführer der "Freie Wähler"-Landtagsfraktion, in der Antwort auf seine Kleine Anfrage bestätigt. Er hatte einen Bericht des Südwestrundfunks (SWR) zum Anlass genommen, die Landesregierung zur Situation geduldeter und nicht geduldeter Ausländer in Rheinland-Pfalz zu befragen.

Die 7.577 geduldeten Personen (Stichtag: 31. August) stammen aus mehr als 85 Herkunftsländern, darunter auch Überseeländern wie die Philippinen, Vietnam, Sri Lanka, Mauritius oder auch aus palästinensischen Gebieten. Ferner zählen zu der Gruppe der Personen mit einer Duldung auch 57 Staatenlose und 133 Personen mit ungeklärtem Herkunftsland.

Wefelscheid sieht darin erhebliche finanzielle, aber auch administrative Herausforderungen: "Die Unterbringung der Personen mit Duldung stellt unsere Kommunen vor große Herausforderungen und die Situation hat sich in den letzten Monaten zusehends verschärft. Die Kommunen sind am Limit. Laut Antwort der Landesregierung befinden sich zwar nur 13 Personen mit Duldung in der Unterbringung seitens der Stadtverwaltung Trier, jedoch handelt es sich hierbei um eine Außenstelle. Die Höchstlast bei der Unterbringung in Rheinland-Pfalz liegt aktuell beim Landkreis Mayen-Koblenz mit 565 Personen. Die Duldungsgründe sind vielfältig und reichen von völkerrechtlichen oder humanitären Gründen über tatsächliche oder rechtliche Gründe. Doch, auch wenn die Anwesenheit für ein Strafverfahren für sachgerecht erachtet wird, politisches oder öffentliches Interesse besteht, die Identität der Person ungeklärt ist oder Reisedokumente fehlen, besteht ein Duldungsgrund."



Aufenthaltsort nicht bekannt
Zudem wollte Wefelscheid wissen, wo und warum sich in diesem Land ausreisepflichtige, nicht geduldete Menschen befinden, wie diese untergebracht sind und ob auch Menschen im Land sind, deren Aufenthaltsort den zuständigen Behörden nicht bekannt ist. Laut Antwort der Kleinen Anfrage liegen der Landesregierung zu Personen ohne Duldung keine Angaben vor. Wo diese sich aufhalten, ist dem Land also nicht bekannt. Das auf Bundesebene zuständige Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) könne wiederum keine Daten zur Verfügung stellen, da es nicht der parlamentarischen Kontrolle des Landtags Rheinland-Pfalz unterläge, heißt es.

Die Antwort erschreckt Wefelscheid: "Da sind beim Land 2.287 Personen ohne Duldung erfasst, aber der Landesregierung liegen über deren Aufenthaltsorte keine Angaben vor." Für den Parlamentarischen Geschäftsführer der Freien Wähler ist dies ein Anlass, seine jüngsten Forderungen nach einer Residenzpflicht zu erneuern. "Die Antwort der Landesregierung bestätigt meine Befürchtungen. Das Land agiert im Blindflug und ist nicht in der Lage, effektiv abzuschieben. Ich würde mir wünschen, dass daher zum einen die Aufenthaltsdauer in den Aufnahmeeinrichtungen für Asylbegehrende -AfA- verlängert wird und zudem zeitnah eine Residenzpflicht eingeführt wird. Denn das Land muss jederzeit wissen können, wo sich Personen ohne Duldung in unserem Land aufhalten." (PM)


Feedback: Hinweise an die Redaktion



Aktuelle Artikel aus Politik


Digitalisierung der Verwaltung: Ellen Demuth trifft Bürgermeister Hundhausen

Ellen Demuth, die direkt gewählte Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Neuwied-Altenkirchen, besuchte ...

Hausaufgabenüberprüfung: FREIE WÄHLER kritisieren Bildungsminister Teuber

Zum Schuljahresstart 2025/2026 hat Bildungsminister Sven Teuber unangekündigte Hausaufgabenüberprüfungen ...

Fortschritte beim Wiederaufbau der Kreuzerhöhungskirche in Wissen

Der Wiederaufbau der katholischen Pfarrkirche Kreuzerhöhung in Wissen schreitet nach dem Brandanschlag ...

Grüne ziehen Bilanz des Cannabis-Gesetzes: Diskussionsabend in Betzdorf

In Betzdorf fand eine gut besuchte Diskussionsrunde zum Konsum-Cannabis-Gesetz statt, organisiert vom ...

Demokratie-Bus der SPD macht Halt in Daaden

Die SPD-Landtagsfraktion tourt mit dem Demokratie-Bus durch Rheinland-Pfalz. Am Freitag, 15. August 2025, ...

CDU fordert stärkere Unterstützung für Holzvermarktung in Rheinland-Pfalz

In Höhr-Grenzhausen trafen sich CDU-Landtagsabgeordnete mit Vertretern der Kommunalen Holzvermarktung, ...

Weitere Artikel


Geisweider Flohmarkt in Siegen zum letzten Mal in diesem Jahr

Der nächste Geisweider Flohmarkt findet am Samstag, 2. Dezember, unter der Hüttentalstraße (HTS) in Siegen-Geisweid ...

Terrorverdacht! 18-jähriger Schüler eines Westerburger Gymnasiums wegen Anschlagsplänen verhaftet

Ein 18-Jähriger, der Medienberichten zufolge die Oberstufe eines Gymnasiums in Westerburg besucht haben ...

Westerwälder Rezepte - Weihnachtsplätzchen mit Pfiff

Eine besondere Füllung verleiht unseren Weihnachtsplätzchen eine schokoladige, pfeffrige und bittersüße ...

Heizungsanlagen im Vergleich: Gasheizung oder Fernwärmeanschluss?

Eine Fernwärmeheizung bietet einige Vorteile, doch Kostentransparenz und Verbraucherschutz müssen bei ...

Räumpflicht bei Schnee und Eis: Wer ist verantwortlich?

Winterzeit = Unfallzeit - auf und neben den Straßen. Auch wenn die Schneemengen in unserer Region nicht ...

Eichelhardter Kita „Goldwiese“ wartet auf Erweiterung und Generalsanierung

Die Kindertagesstätten, die die Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld betreibt, sind ständige Investitionsobjekte. ...

Werbung