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Nachricht vom 10.12.2023    

Kreiseigene Schulen: "Laufende Kosten" klettern 2024 auf über zehn Millionen Euro

Die Zahlen sind mit Vorsicht zu genießen, weil sie doch ständigen Änderungen ausgesetzt sind. Die tabellarische Auflistung der Jungen und Mädchen, die die Schulen besuchen, die der Kreis Altenkirchen sein Eigen nennt, aber hilft, das jeweilige Budget für jede der 16 Bildungsstätten fürs nächste Jahr anzupassen.

Das Westerwald-Gymnasium in Altenkirchen ist eine der 16 Schulen, die sich in Trägerschaft des Kreises Altenkirchen befinden. (Foto: Archiv vh)

Altenkirchen. Der Kreis Altenkirchen ist Träger von 16 Schulen zwischen Willroth und Mudersbach-Niederschelderhütte, zwischen Friesenhagen und Nauroth. Fünf Realschulen plus (teils mit Fachoberschule), drei Gymnasien, drei Integrierte Gesamt-, zwei berufsbildende - und drei Förderschulen gilt es, von Jahr zu Jahr finanziell so auszustatten, dass der Betrieb gewährleistet ist. Darüber hinaus müssen Gebäude saniert, die Anforderungen des Digitalpaktes umgesetzt, ja sogar Erweiterungen vorgenommen werden. Die Expansion der IGS Horhausen beispielsweise war ein Projekt, in das über neun Millionen Euro in den zurückliegenden Jahren investiert wurde. Als Planungsgrundlagen für die Budgets müssen auch die Schülerzahlen herhalten, die jeweils vor Weihnachten in einer Zusammenkunft des Schulträgerausschusses des Kreistages Altenkirchen vorgelegt werden. Sie sind natürlich nur Momentaufnahmen zu einem bestimmten Zeitpunkt, denn Veränderungen durch Umzüge generell oder im Besonderen durch Neuzu- und Abgänge von beispielsweise geflüchteten Kindern aus der Ukraine gehören inzwischen zum Alltagsgeschäft der Schulleitungen. So verzeichnete der Kreis für seine 16 „Lehranstalten“ zum Stichtag 10.804 Schüler. Das waren 86 weniger als im Jahr zuvor. Gegenüber dem Schuljahr 2020/21 ging die Zahl um 279 zurück. Der Höchststand der betrachteten zurückliegenden sechs Jahre war 2018/19 mit 11.493 verzeichnet worden. Auffällig war das Plus bei den drei Förderschulen zwischen 2018/19 und 2023/24: Maximilian Kolbe in Scheuerfeld von 129 auf 164, Wilhelm Busch in Wissen von 114 auf 120 und am Alserberg in Wissen von 94 auf 106. Uneinheitlich präsentierten sich die Tendenzen bei den Realschulen plus und Gymnasien. Deutlich rückläufige Zahlen ergaben sich für die beiden Berufsschulen: Wissen von 1676 (2018/19) auf 1493 (2023/24) und Betzdorf 1720 (2018/19) auf 1364 (2023/24). Schon vor Jahresfrist hatte Tobias Gerhardus, als erster Kreisbeigeordneter zuständig für die Schulen, gesagt: „Wir sind im regelmäßigen Austausch mit den Schulen. Der Wettbewerb um die Köpfe hat längst begonnen. Unsere Schulen stellen sich aber diesem Wettbewerb. Und wir als Schulträger unterstützen die Schulen, wo wir das können.“

Mehr Kinder werden Grundschulen verlassen
Dass die weiterführenden Schulen im AK-Land in den kommenden Jahren womöglich den Abwärtstrend im Gesamtblick zum Stillstand bringen könnten, könnte sich aus den Schülerzahlen der 28 Grundschulen ergeben: Derzeit sind in den vierten Klassen 1194 Kinder registriert. Der Ausblick bis zur Einschulung 2027/28 zeitigt einen positiven Ansatz: Die prognostizierten Zahlen steigen auf 1275 (2025/26) und dann auf 1385 (2026/27), ehe sie auf 1322 (2027/28) zurückgehen. Wohlgemerkt: Die Schwankungsbreite bleibt wegen diverser Umstände wie immer beachtlich.

„Laufende Kosten“ über 10 Millionen Euro
Die finale Zustimmung des Kreistages in der Sitzung am 18. Dezember vorausgesetzt, fließt wieder eine Menge Geld in die 16 Schulen. Die „laufenden Kosten“ klettern von rund 8,314 Millionen (2023) auf rund 10,072 Millionen Euro. Darunter fallen Mittel für kleinere Instandsetzungsarbeiten, Verbrauchsmittel, Büromaterial, Fachliteratur, Laborbedarf, Glasfaseranbindung, Systembetreuung, technischen Support, Heizung, Strom, Wasser und Abwasser, Versicherungsbeiträge und noch vieles mehr. Dickster Brocken sind die Bewirtschaftungskosten mit 4,707 Millionen Euro. Sie liegen deutlich unter denen des Vorjahres von 5,173 Millionen Euro, da Strom- und Heizkosten deutlich niedriger sind. Die Werte wurden schülerzahlbezogen ermittelt und weichen bei den einzelnen Schulen gegenüber dem Vorjahr sowohl nach unten als auch nach oben ab.



„Schulbau und Beschaffungen“
Damit aber noch nicht genug. Unter der Überschrift „Schulbau und Beschaffungen an Schulen“ werden inklusive der Schulbudgets noch einmal 9,827 Millionen Euro aufgelistet. Dem gegenüber stehen Einzahlungen (Zuschüsse vom Land oder aus Förderprogrammen) in Höhe von 3,926 Millionen Euro. So ist der weitere Umbau des Atriums der Marion-Dönhoff-Realschule plus in Wissen mit 4,600 Millionen Euro veranschlagt (Einzahlung: 1,316 Millionen Euro), der Digitalpakt mit 1,500 Millionen Euro (1,350 Millionen Euro) oder die Erneuerung von Maschinen für Metalltechnik an der berufsbildenden Schule Betzdorf-Kirchen mit einer Million Euro (0 Euro). Die Töpfe für die einzelnen Schulen für den „Erwerb von beweglichen Sachen“ rangieren zwischen 6000 und 76.000 Euro und machen in der Summe 388.000 Euro aus.

Antrag auf „Nachschlag“ gestellt
In Sachen „Digitalpakt I“, für den insgesamt 4.983.909,98 Euro zur Verfügung stehen, wurde im September ein Antrag auf einen „Nachschlag“ in Höhe von 50.000 Euro gestellt, über den die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz final noch nicht entschieden hat. Die Projektlaufzeit endet am 31. Dezember 2024, alle Förderanträge sind vollumfänglich gestellt und auch schon bewilligt. Aktuelle Betätigungsfelder der IT-Abteilung der Kreisverwaltung sind die Akquise von Netzwerkkomponenten für die Westerwaldschule Gebhardshain, das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Betzdorf, die IGS Betzdorf sowie die Wilhelm-Busch-Schule in Wissen und die Beschaffung von Tafelsystemen. Rund 750 Unterrichtsräume könnten ausgestattet werden, in zwei Tranchen wurden bereits 160 Geräte geliefert und verteilt. Ob jedes der noch verbleibden 590 Klassenzimmer ein solches erhalten muss, wird derzeit ausgelotet. Die Preise für die elektronischen Präsentationseinheiten variieren je nach Ausstattung zwischen 2100 und 5500 Euro. Für die zur Verfügung stehenden rund 1,448 Millionen Euro könnten 263 des Spitzenmodells oder 689 der günstigsten Variante gekauft werden. Im Dialog werden derzeit der Bedarf ermittelt, die Planung fixiert als auch Aufteilung und Beschaffung zu Themen gemacht. (vh)



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