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Pressemitteilung vom 15.12.2023    

Naturschutz statt Windkraft: Truppenübungsplatz Stegskopf endgültig an DBU Naturerbe übertragen

Wie die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) mitgeteilt hat, ist die Fläche des ehemaligen Truppenübungsplatzes Daaden/Stegskopf durch notarielle Übertragung in das Eigentum der DBU Naturerbe GmbH übergegangen. "Diesen Schritt begrüßen wir sehr", erklärte Harry Neumann, Landes- und Bundesvorsitzender der Naturschutzinitiative e.V. (NI).

Nationales Naturerbe Stegskopf im Winter. (Foto: Harry Neumann)

"Nun ist die bedeutendste nationale Naturerbe Fläche in Rheinland-Pfalz dauerhaft für den Naturschutz gesichert", so Neumann weiter. "Über zehn Jahre Einsatz und Kampf für den Naturschutz finden endlich ein erfolgreiches Ende. Dies ist das größte Weihnachtsgeschenk für die Natur selbst." Hierdurch seien auch "alle Pläne von Landrat Dr. Peter Enders und der heimischen Windindustrielobby, auf diesem einzigartigen ökologischen Juwel Windindustrieanlagen errichten zu wollen, endgültig vom Tisch", so der Naturschutzverband. Damit werde "in der ökologischen Krise die Lebensgrundlage von Mensch und Tier geschützt, nämlich die Biodiversität".

"Natur- und Artenschutz sowie der Schutz der Biodiversität haben zukünftig auf dieser Fläche, die zum Tafelsilber der Bundesrepublik Deutschland gehört, Vorfahrt vor allen anderen Interessen. Nationale Naturerbeflächen dienen ausschließlich dem Schutz und Erleben der Natur und der Biodiversität, wie es auch im Vertrag zur unentgeltlichen Eigentumsübertragung an die DBU Naturerbe GmbH festgeschrieben ist", betonten Harry Neumann und Immo Vollmer, NI, Harry Sigg, NABU AK und Wolfgang Stock, BUND AK.

Mehr als nur Klimaschutz?
"Die immer wieder verbreitete Behauptung, dass nur der Klimaschutz die Natur retten könne, ist falsch und wissenschaftlich nicht haltbar. Auch durch die ständige Wiederholung dieses Narrativs wird diese Aussage nicht richtig", so die Naturschutzverbände. "In der gegenwärtigen Diskussion um Wege aus der ökologischen Krise ist eine eindimensionale Verengung auf die Klimaproblematik zu beobachten. Das Credo, dass die Klimakrise die größte ökologische Bedrohung des Planeten Erde sei, kann und darf aus wissenschaftlicher Sicht nicht unwidersprochen bleiben", betonte Dr. Andreas H. Segerer, Biodiversitätsforscher der Zoologischen Staatssammlung München und Wissenschaftlicher Beirat der Naturschutzinitiative (NI).



"Denn nicht der besorgniserregende Klimawandel ist die größte Gefahr für die Überschreitung der planetaren Belastungsgrenzen, sondern die Zerstörung der Lebensräume, die großflächige Versiegelung, die industrielle Landwirtschaft und die massiven Stickstoff- und Phosphoreinträge. Wir müssen unseren Blick auf das gesamte Ökosystem richten und nicht nur auf einen Teil", so Dr. Segerer.

"Mit der DBU, die die Fläche bereits seit 2017 im Besitz hat, haben wir nun endlich einen Eigentümer, der schon viele NNE-Flächen in Deutschland besitzt und bereits
umfangreich unter Beweis gestellt hat, diese im Sinne des Naturschutzes vorbildhaft weiter zu entwickeln", betonte die Naturschutzinitiative e.V. (NI).

Am Stegskopf wurden schon eine ganze Reihe von Maßnahmen wie Mahd, Beweidung, Entbuschung und Wegeöffnung durch die DBU umgesetzt. Weitere Maßnahmen wie Wiedervernässung und die Entwicklung naturnaher Wälder seien bereits in Angriff genommen. Hierbei bieten wir schon jetzt unsere fachliche Unterstützung an. "Für den landes- und bundesweiten Naturschutz ist dies eine der besten Nachrichten seit Jahrzehnten", so die NI. (PM)



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