Bauernproteste im Westerwald - ein Blick auf die Straßen
Von Katharina Kugelmeier
VIDEO | Die Bauern der Region, Spediteure, Unterstützer anderer Branchen und mehr - auf den Straßen ist seit gestern ganz schön was los. Egal, ob Autobahnen oder das Dorf nebenan, die Landwirte machen mobil. Wir haben Eindrücke aus den Kreisen im Westerwald.
Region. Es ist so einiges los auf den Straßen, denn viele Menschen sind dem Ruf der Bauern gefolgt, am heutigen Montag (8. Januar) auf die Straße zu gehen und ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Mit Traktor, Lkw, Auto, Pickup und Co, die Straßen waren und sind voll. Sogar die eine oder andere Kuh ist dabei, und damit meinen wir wirklich das Rind des Bauern.
Bei allen Blockaden und Staus, die auf Autobahnen und Landstraßen seit gestern bereits auf der Tagesordnung stehen, muss man zuallererst positiv hervorheben, dass es an keiner Stelle auch nur die kleinsten Probleme in Bezug auf notwendige Rettungswege gab. Binnen Sekunden wurden Blockaden geräumt und Rettungsgassen gebildet. Dies zeigt eindrücklich dieses Video von Uwe Schumann:
Bereits in den frühen Morgenstunden musste man sich auf der A3 in Geduld üben. Ein Convoi unzähliger Landwirte machte sich nämlich auf den Weg zu den Kundgebungen. Ein Video dazu von Uwe Schumann gibt es hier:
In Dierdorf war um 11.20 Uhr Aufbruch mit rund 100 Fahrzeugen nach Neuwied zur Kundgebung. Die Polizei sicherte die Kolonne und sperrte Zufahrtsstraßen, damit die Gruppe zusammenblieb. Es waren nicht nur Traktoren dabei, sondern auch Lkw, Pkw und Pickups. Etliche Zuschauer waren gekommen, um den Start zu verfolgen. Fotos aus Dierdorf sind bei den weiteren Fotos.
Betrachtet man die Sternfahrten zu den Kundgebungen auf den Landstraßen, sieht man zwar lange Autokolonnen im Schrittverkehr hinter den Bauern, jedoch scheint die Akzeptanz hoch zu sein. Zumindest die Gesichter der Autofahrer und das Fahrverhalten wirken im Vorbeifahren weniger gereizt, als man es annehmen könnte. Weniger entspannt dürfte es für die Abiturienten im Land gewesen sein, denn am heutigen Tag standen Prüfungen auf dem Plan. Auch wenn es für Schüler gilt, dass bei fehlendem Durchkommen der Ärger beim Fernbleiben ausbleibt, hilft das bei Prüfungen, welche im schlimmsten Fall verpasst werden, wenig.
Immerhin ist die Bilanz der Aktion zumindest für den Westerwald bislang dahin gehend positiv, dass sowohl die Fahrten als auch die Kundgebungen friedlich verliefen. Derzeit sind uns keine Ausschreitungen bekannt.
Aus Neuwied berichtet Wolfgang Tischler:
Nach Neuwied zur zentralen Kundgebung für den Kreis Neuwied waren rund 600 Teilnehmer mit Traktoren, Pkw und Lkw gekommen. Bauernpräsident Ulrich Schreiber brachte noch einmal die Argumente vor, warum die Bauern heute in Neuwied auf dem Moltkeplatz demonstrieren. Er forderte die Bundesregierung auf, die Beschlüsse komplett zurückzunehmen. Man werde nicht ruhen, bis dies geschehen sei.
Landrat Achim Hallerbach: "Wir stehen an Eurer Seite und dies auch in Zukunft. Der Rotstift der Bundesregierung setzt bei unserer heimischen Landwirtschaft an, das können und werden wir nicht akzeptieren. Unsere Landwirte werden hier verraten und verkauft. Die Hauptstadt weiß nicht, was hier auf dem Land los ist." Hallerbach lud die Entscheider in Berlin ein, sich vor Ort ein Bild zu machen. Er erinnerte daran, wie wichtig es sei Lebensmittel mit hohem Qualitätsstandard im eigenen Land zu produzieren, anstatt Billigimporte.
Ein ausführlicher Bericht zu der Kundgebung in Altenkirchen ist hier.
Wer seine Erfahrungen teilen möchte, kann uns gern an redaktion@die-kuriere.info schreiben.
Ein Dank geht auch an Daniel Dahl aus Isert, welcher uns neben Fotos auch dieses Video zur Verfügung gestellt hat:
Aus Wissen hat uns Röper Dienstleistungen folgendes Video geschickt:
Auch in Montabaur war noch viel los. Danke an Lena Wagner für das Video:
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