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Pressemitteilung vom 10.02.2024    

Stroke Unit am Siegener Diakonie Klinikum Jung-Stilling: Nach Schlaganfall bald wieder auf den Beinen

Samstagnachmittag. Gleich läuft Fußball. Köln gegen Dortmund. Friedel Kemper hat es sich im Fernsehsessel gemütlich gemacht, freut sich aufs Spiel. "Doch auf einmal war's vorbei mit mir, alles war weg", erzählt der 79-Jährige. Friedel Kemper hat Glück. Ehefrau und Schwiegersohn sind in jenem Moment in der Nähe, erkennen gleich den Ernst der Lage: der schief hängende Mundwinkel, die plötzliche Sprachstörung, der linksseitig gelähmte Arm - ein Schlaganfall!

Nur zwei Tage nach einem Schlaganfall ist Friedel Kemper schon wieder guter Dinge. In der Stroke Unit am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen kümmert sich unter Leitung der Chefärzte Prof. Dr. Christian Tanislav (2. von links) und Dr. Gregor Richter (4. von rechts) ein spezialisiertes Team aus Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten um den Patienten. (Foto: Diakonie in Südwestfalen)

Siegen. Jetzt zählt jede Minute. Auch der Rettungsdienst zögert nicht, fordert den Rettungshubschrauber an, der Friedel Kemper ohne Umschweife vom sauerländischen Sundern ins Luftlinie gut 50 Kilometer entfernte Diakonie Klinikum Jung-Stilling nach Siegen fliegt. Nur wenig später trifft der Helikopter mit dem Patienten am "Stilling" ein. In der Stroke Unit des Diakonie Klinikums greift ein Rädchen ins andere, um die richtige Diagnose zu stellen. Mithilfe standardisierter Tests wird der Schweregrad der neurologischen Störung erfasst, anschließend zur weiteren Abklärung eine Computertomografie (CT) veranlasst.

"Dabei konnten wir sehen, dass keine Hirnblutung vorliegt, was schon mal ein gutes Zeichen ist", berichtet Thomas Stein, leitender Oberarzt der Neurologie am "Stilling". Dennoch bestätigt sich der Schlaganfall-Verdacht: Friedel Kemper hat einen Infarkt der rechten Hirnhälfte erlitten - verursacht durch ein Blutgerinnsel, das eine Hirnarterie verstopft.

Das Blutgerinnsel schnell entfernen
Ein Team um den Chefarzt der Neuroradiologie, Dr. Gregor Richter, leitet umgehend Maßnahmen ein, um den Blutzufluss zum Gehirn schnellstmöglich wiederherzustellen. Mittel der Wahl ist die sogenannte Thrombektomie, ein erst seit etwa zehn Jahren etabliertes Verfahren, bei dem das Blutgerinnsel durch einen vergleichsweise kleinen Katheter-Eingriff durch die Leiste entfernt und die verschlossene Gehirnarterie wieder geöffnet wird. Zum Einsatz kommen dabei spezielle, flexible Drahtröhrchen, die sogenannten Stent-Retriever. Mit diesen kann über den Katheter der Thrombus aus dem Hirngefäß beseitigt und damit die Durchblutung schnell wiederhergestellt werden. "In der Regel dauert ein solcher Eingriff etwa eine halbe bis eine ganze Stunde", erläutert Dr. Richter.

Bei Friedel Kemper ist der Eingriff mustergültig ohne Komplikationen verlaufen. Nur zwei Tage nach seinem Schlaganfall sitzt der 79-Jährige schon wieder halbwegs munter auf seinem Krankenbett. Er kann wieder lachen, sprechen und auch den linken Arm wieder uneingeschränkt bewegen. Dr. Richter zeigt sich zufrieden: "Der Patient hat sich schon sehr gut erholt und wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keine bleibenden Schäden davontragen."



Bei Schlaganfall schnell sein!
Hieran lässt sich gut erkennen, wie wichtig es ist, bei einem Schlaganfall sehr schnell zu handeln, damit gezielt die bestmögliche Therapie eingeleitet werden kann. Am Diakonie Klinikum in Siegen werden durch die enge, fachübergreifende Zusammenarbeit von Neurologen (Chefarzt Prof. Dr. Christian Tanislav), Neuroradiologen (Chefarzt Dr. Gregor Richter) und Neurochirurgen (Chefarzt Prof. Dr. Veit Braun) sämtliche Stufen der Schlaganfall-Versorgung rund um die Uhr abgedeckt. Mit der Stroke Unit und der Intensivstation sind zudem die Voraussetzungen für eine anschließende optimale Intensivversorgung und Nachbehandlung durch ein spezialisiertes Team aus Ärzten, Pflegekräften, Therapeuten und Sozialdienst gegeben.

Hintergrund

In Deutschland erleidet alle zwei Minuten ein Mensch einen Schlaganfall. Der Schlaganfall ist nicht ohne Grund gefürchtet: Er gilt hierzulande nach Herzinfarkt und Krebs als dritthäufigste Todesursache, weltweit sogar als die zweithäufigste. Allerdings haben sich die Behandlungsmöglichkeiten in den vergangenen Jahren dank modernster Diagnostik und Therapien entscheidend verbessert. Im Diakonie Klinikum in Siegen arbeitet ein interdisziplinäres Team aus Neurologen, Neuroradiologen, Neurochirurgen und gegebenenfalls weiteren Fachabteilungen Hand in Hand, um eine optimale Versorgung der Patienten zu gewährleisten. (PM)



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