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Nachricht vom 06.03.2024    

Deponie Kirchen-Wehbach: Für die nächsten Jahre wird deutlich mehr Platz geschaffen

Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Kreises Altenkirchen kümmert sich aktuell sehr intensiv um seine Deponien. Die eine bei Nauroth, die dem Hausmüll gewidmet war, wird der gesetzlich geforderten Nachsorge unterzogen, die andere bei Kirchen-Wehbach, als Erd- und Bauschutthalde deklariert, muss ausgebaut werden.

Aus der Vogelperspektive betrachtet: ein Teil der Deponie bei Kirchen-Wehbach. (Foto: Firma Gebr. Schmidt Bauunternehmen AG)

Altenkirchen. Es sind interessante Unterfangen, die der Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) des Kreises Altenkirchen in Sachen Deponien vor der Brust hat: Für die gesetzlich geforderte Nachsorge der inzwischen stillgelegten Hausmüllruhezone in Nauroth, die zwischen 1973 und 2002 in Betrieb war, sind Kosten in Höhe von 13.798.254 Euro (netto) vorgesehen. Die Umsetzung ist bereits im Gange und Sache der Firma Strabag Umwelttechnik GmbH, nachdem zunächst mit 10.156.602 Euro (netto) kalkuliert worden war. In Kirchen-Wehbach, wo Erd- und Bauschuttüberbleibsel „unendlich“ lange verweilen können, soll zum einen mehr Platz geschaffen werden und in einem Aufwasch die Deponieklasse (Definition der Beschaffenheit des einzulagernden Materials) von bislang 0 auf I steigen. „Darunter befindet sich nichts Kritisches“, merkte AWB-Werkleiter Werner Schumacher an. Für einen wichtigen Schritt auf dem Weg hin zur Vergrößerung vergab der Werkausschuss des AWB in seiner Sitzung am späten Mittwochnachmittag (6. März) einen weiteren Auftrag. Die Firma Geoplan GmbH aus Neukirchen-Vluyn bei Moers übernimmt für 160.147 Euro (netto) die Fremdprüfungsleistungen beim Bau der Basisabdichtung. Eine Besonderheit: Der AWB ist Genehmigungsinhaber und Betreiber der Deponie, die Firma Gebrüder Schmidt Bauunternehmen AG aus Kirchen-Freusburg die Betriebsführerin und Grundstückseigentümerin. Bei der Herstellung der Basisabdichtung besteht laut Beschlussvorlage die Verpflichtung, „besonders qualifizierte fremdprüfende Stellen für die geotechnischen und kunststofftechnischen Materialien“ zu beauftragen, „die im Wesentlichen an die zuständige Genehmigungsbehörde, die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, berichten“. Die Kosten, die dem AWB durch die vorgeschriebene Fremdprüfung entstehen, werden ihm vollständig von der Betriebsführerin erstattet (Schumacher: „Schmidt baut und kann sich nicht selbst prüfen“). Drei Firmen hatten die Vergabeunterlagen abgerufen, zwei ihr jeweiliges Angebot eingereicht. Als Planer und Umweltverträglichkeits-„Untersucher“ (UVU) fungiert die Ingenieurgruppe RUK GmbH aus Stuttgart. Die Genehmigung für die Vergrößerung liegt vor. In der Peripherie wurde mit den ersten Arbeiten rund um die Entwässerung, die die Firma Schmidt selbst in die Hand genommen hat, bereits begonnen.

Das ist vorgesehen
Was vorgesehen ist: Geplant sind zwei Ausbaustufen, die wiederum in vier Bauabschnitte unterteilt sind. Sie umfassen eine Grundfläche von insgesamt 8,5 Hektar. Sechs Verfüllabschnitte werden ausgewiesen, wobei der dritte über dem ersten und zweiten angelegt wird und der sechste als Kuppenabschluss fungiert. So soll Platz für rund 1.326.782 Kubikmeter (netto) Material geschaffen werden, das im täglichen Leben keine Zukunft mehr hat. Die Fachleute nehmen geschätzte Laufzeiten an. So sollen die Verfüllabschnitte eins bis drei 12 bis 17 Jahre überdauern und die von vier bis sechs zwischen 25 bis 30 Jahren. Vor dem Verfüllabschnitt eins bleiben Zufahrt, Eingangsbereich und Baustoffaufbereitung (Recycling per mobiler Anlage) an ihren jetzigen Standorten, während der neue Wertstoffhof auf dem bisherigen sogenannten Holzlager angelegt wird. Mehr Umzug ist vor dem Start des vierten Verfüllabschnittes geplant: Zufahrt und Eingangsbereich verschieben sich in Richtung Osten. Recycling orientiert sich mehr nach Südwesten, und der Wertstoffhof wandert in Richtung Südosten, für den derzeit die Ausschreibung vorbereitet wird. Schumacher rechnete damit, dass sie in „sieben bis acht Wochen“ vorliege. Eine Inbetriebnahme sei wahrscheinlich erst im nächsten Jahr möglich. Im Begleitplan werden landschaftsplanerische Vorgaben gemacht mit dem Ziel, dass sich die Deponie wieder vollständig ins Landschaftsbild einfügt. Die Rekultivierung soll zu extensivem Grünland mit Gehölzgruppen führen.



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Deponienachsorge Nauroth im Zeitplan
Ein paar Kilometer Luftlinie von Kirchen-Wehbach fast genau gen Süden und wieder nach Nauroth: „Es wird feste weg gearbeitet, soweit es das Wetter zulässt“, gab Schumacher ein Update mit Blick auf das große Vorhaben. Die weitere Folienverlegung müsse noch ein wenig warten, da sie gewisse (wärmere) Temperaturen benötige. Derzeit seien 30 Prozent, was 33.000 Quadratmetern entspreche, aufgebracht. „Wir liegen voll im Zeitplan“, erläuterte er und bestätigte das Ende des kommenden Jahres als Termin für den Abschluss der Arbeiten. „Nauroth ist ein gigantisches Projekt“, gab (dritter) Kreisbeigeordneter Fred Jüngerich, in dessen Zuständigkeit die Abfallwirtschaft fällt, seine Eindrücke von einer Stippvisite vor Ort wieder. Von den Dimensionen her und vom finanziellen Aspekt sei es so schnell nicht zu toppen. (vh)


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