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Nachricht vom 28.03.2024    

Print statt digital: Funktionieren gedruckte Werbemittel noch?

RATGEBER | Ist Print-Marketing tot oder gibt es noch Überlebende? Eine Frage, die sich viele Unternehmen heute stellen. Mehr als 70 % setzen primär auf digitales Marketing, aber ist das die richtige (und einzige) Lösung? Nein! Gedruckte Werbemittel haben heute sogar einen klaren Vorteil, da sie nicht mehr in Masse auftauchen. Sie sprechen nicht nur für eine abwechslungsreiche Kampagnenplanung, sondern erarbeiten sich zunehmend ein Alleinstellungsmerkmal. Hinzu kommt, dass der Auftraggeber beim Print-Marketing auf Qualität setzen kann.

Traditionelle Zeitungen haben es inzwischen schwer, aber andere Printformate funktionieren noch - stock.adobe.com © mitrija

Qualität vs. Masse: Warum Printwerbung sich vom Mainstream abhebt
Wer sind die Menschen, die in Hamms Druckereien in der Münsterstraße oder auch in der Dortmunder Straße anstehen und auf ihre Werke warten? Meist handelt es sich hierbei um Geschäftsleute, denen die Bedeutung von Printwerbung bekannt ist. Viele sind es nicht mehr, denn die Digitalisierung hat zu einer Schwemme von virtuellem Marketing geführt.
Google Ads, Facebook Ads, TikTok-Kampagnen und vieles mehr erreichen die Masse und haben einen entscheidenden Nachteil im Hinblick auf Qualität. Es gibt wenig Skalierungspotenzial. Ein Video kann „gut oder schlecht“ sein, wie es beim Empfänger ankommt, hängt aber immer auch von dessen Einstellungen ab.

Das ist im Print-Marketing anders. Hier hat das Unternehmen selbst den Schlüssel in der Hand und kann entscheiden, wie hochwertig das Endprodukt sein soll. Die Farbeinstellungen und die Art der Produktion spielen dabei eine Hauptrolle.

Wenn Marketingkampagnen im passenden Farbprofil angelegt werden, hat der Verbraucher am Ende ein hochwertiges Stück „Werbung“ in seinen Händen, das haptisch und visuell überzeugt.

Technik sorgt für Qualität: RGB vs. CMYK im Print
Bei der Herstellung von Print-Materialien kommt es auf die technischen Aspekte der Designgestaltung und des Druckprozesses selbst an. Drei Komponenten spielen eine entscheidende Rolle für die spätere Qualität:

● Das gewählte Farbmodell (RGB vs. CMYK)

● Die Auflösung (DPI)

● Die gewählte Druckqualität

Die richtige Entscheidung trägt maßgeblich zur Steigerung der Qualität bei. Aber was bedeutet das in der Praxis für Unternehmen, die auf Print setzen möchten? Was ist der richtige Ansatz und wo leidet die Qualität?

RGB für Online-Marketing: Um digitale Medien zu erstellen, kommt primär RGB zum Einsatz (RGB steht für Rot, Grün, Blau). Die Kombination der drei Farben lässt „Weiß“ entstehen. Sämtliche Marketing Kampagnen, die auf einem Bildschirm (TV, Smartphone, Tablet) angezeigt werden, profitieren vom RGB-Farbmodell.

CMYK für den hochwertigen Druck: CMYK arbeitet nach dem Prinzip der Subtraktion. Bei gedruckten Materialien ist es entscheidend, auf dieses Farbmodell zu setzen. Es gibt die Farben exakt so wieder (bei der digitalen Planung), wie sie beim Drucken auf dem Papier zu sehen sind. So entsteht eine skalierbare und hochwertige Farbqualität, die beim direkten Anblick im Print überzeugt.

Der Unterschied der beiden Modelle macht sich beim Endresultat bemerkbar. Wird ein digitales Design in RGB gedruckt, wirkt das Resultat flach und weniger lebendig wie auf dem Display. Anders sieht es im CMYK-Modus aus, wo die bestmögliche Farbgenauigkeit- und Konsistenz erzielbar ist.

DPI und Auflösung als zusätzliches Qualitätsmerkmal
Bei der Entscheidung für den Printdruck spielt die Auflösung eine entscheidende Rolle. 300 DPI wird als Standard für den Druck von hochwertigen Bildern und Marketingmaterialien angesehen. Die Auflösung reicht sowohl für qualitativ wertvolle Broschüren und Visitenkarten als auch für Flyer und Poster. Sie erscheinen klar und strukturiert, sodass auch bei naher Betrachtung kein negativer Ästhetikeinfluss zu befürchten ist.

Die entscheidenden Druckstücke für ein effektives Marketing
Für das Jahr 2024 ist ein Ausgabenrückgang für Printwerbung von ca. 3,6 % erwartet, parallel dazu steigt die Bereitschaft, in digitales Marketing zu investieren. Wer bereits gänzlich umgestiegen ist, lässt sich dadurch einen wichtigen Werbeaspekt entgehen. Obwohl „Print“ mittlerweile deutliche Konkurrenz bekommen hat, gibt es einige einzigartige Werbemittel, die sich auch online nicht ersetzen lassen:

Plakate für Laufkundschaft: Sie ist der Blickfang vor dem Ladengeschäft – die Klapptafel mit werbeintensiven Plakaten. Wer hier auf Qualität setzt, macht den Unterschied zur Konkurrenz. Wichtig ist, dass die gewählten Bilder innerhalb kürzester Zeit Emotionen erzeugen und ein aussagekräftiger Slogan das Herz (und Hirn) erreicht. Wirkt der Aushang überladen und schlecht strukturiert, geht das Ziel verloren.

Werbeplakate am Point of Sale: Im Offlinehandel ist die Spontanentscheidung ein häufiger Auslöser für den Kauf. Point of Sale-Werbung ist nicht aggressiv, sondern dient primär als Verkaufsempfehlung. Oft wird die Wirkung unterschätzt! Ein Werbeplakat am letzten Schritt der Verkaufsreise (POS) kann dazu führen, dass sich der Kunde doch noch für einen Kauf entscheidet.

Prospekte und Flyer: Die Printwerbung besteht nach wie vor aus Prospekten und Flyern, auch wenn vieles davon bereits digital verfügbar ist. Ein entscheidendes Merkmal ist die Haptik. Es macht einen Unterschied, ob eine Bannerwerbung beim Scrollen vorbeirauscht oder ob der potenzielle Kunde ein hochwertiges Stück Druck in der Hand hält. Ganz besonders jetzt, wo die Anzahl an Printdrucken zurückgeht, kann das ein wertvolles Alleinstellungsmerkmal sein. Hinzu kommen die exakt planbaren Kosten, sodass selbst KMUs die Möglichkeit haben, mit geringem Budget große Effekte zu erzielen.

Nützlich und erfolgreich: Bedrucktes Verpackungsmaterial als Eyecatcher
Der deutsche Verbraucher shoppt primär digital, was auch lokale Händler zum Umdenken auffordert. Wer ausschließlich im Ladengeschäft verkauft, muss sich über rückläufige Umsatzzahlen nicht wundern. Dabei zeigen zahlreiche Beispiele, dass sich analog und digital verbinden lassen.

Was im E-Commerce funktioniert, gelingt auch in der gedruckten Werbung. Wir haben oben schon eine Reihe beliebter Print-Marketingmöglichkeiten aufgezählt, möchten aber noch einmal auf eine ganz besonders unterschätzte Werbefläche eingehen – die Verpackung!

Wer online verkauft, versendet seine Produkte an den Empfänger. Ein trister, grauer Karton wirkt wenig einladend, wird aufgerissen und landet im Altpapier. Stellen wir uns nun vor, welche Reise dieser Karton hinter sich hat, wird klar, dass er als Werbeträger seinen Einsatz verpasst hat. Schauen wir uns doch einmal an, welchen Unterschied der Karton mit aufgedrucktem Logo oder Werbeslogan machen kann:

Der erste Eindruck: Bevor der Kunde sein Produkt auspackt, hat er den Karton in der Hand. Dieser Moment ist prägend, denn eine hochwertige Verpackung kann den Unterschied machen. Das betrifft nicht nur Versandkartonagen, sondern auch Verpackungsmaterial für Produkte, die gedruckt auf der Außenhülle abgebildet sind.

Schaffung der Markenidentität: Ein in den Markenfarben und mit Firmenlogo gestalteter Karton trägt zur Förderung der eigenen Marke bei. Visuelle Elemente schaffen es, ohne große Aufdringlichkeit einen Platz im Unterbewusstsein zu erhaschen. Würden 100 Leute befragt, könnten schätzungsweise 99 davon beschreiben, wie die typischen Versandkartons des Riesens Amazon aussehen.

Verpackung als Informationsquelle: Eine hochwertig bedruckte Verpackung ist nicht nur Werbeträger, sondern auch Quelle für wichtige Informationen. Angefangen von Inhaltsstoffen über Anwendungshinweise bis zu Nährwertangaben von Lebensmitteln ist hier alles platzierbar, was der Kunde unbedingt wissen muss.

Alleinstellungsmerkmal im Wettbewerb: Im überfüllten Regal auf einem hart umkämpften Markt kann die optimal bedruckte Verpackung dazu beitragen, ein Produkt von der Konkurrenz abzuheben. Einzigartige und kreative Designs sorgen für einen Eyecatcher und können zu mehr Sichtbarkeit beim Konsumenten beitragen.

Obwohl wir bei Printwerbung zuerst an Plakate, Banner und Aufstelltafeln denken, setzt die Wirtschaft seit langer Zeit auch auf Markenbranding im Alltag. Dazu reicht ein Blick auf die Straßen.

Lieferdienste fahren das Logo Ihres Unternehmens quer über den gesamten Lkw verteilt spazieren, Bäckereien bedrucken ihre Verkaufstüten und -becher mit dem Markennamen nebst Logo. Wer die Möglichkeit zur Nutzung dieser Wege hat, wird schnell erkennen, dass Print noch lange nicht tot ist!

Fazit: Printwerbung ist heute so wichtig wie damals
Auf die Frage: „Print oder digital?“, gibt es nicht die gewünschte Antwort. Eine Entweder-oder-Entscheidung ist hier nicht angebracht, denn der beste Effekt lässt sich durch eine Kombination erzielen. Printwerbung ist längst nicht so unwichtig geworden, wie Verfechter des digitalen Marketings behaupten.

Die reine Online-Agentur wird die Bedeutung der bedruckten Verpackungen, Plakate und Flyer womöglich herunterspielen – ein Fehler aus Sicht des Unternehmers. Durch die Nutzung von Synergieeffekten beider Werbemöglichkeiten lässt sich das bestmögliche Ergebnis erzielen. (prm)



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