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Nachricht vom 12.07.2024    

Ferientipp: Zwergenweg mit Kinderkräutergarten in Rengsdorf

Von Helmi Tischler-Venter

Vorständin Sandra Köster von der Regionalinitiative "Wir Westerwälder" stellte fest, dass derzeit viele Menschen auf der Suche nach Freizeittipps in der Geschäftsstelle anrufen. Daher werden besonders attraktive, familiengeeignete Lehr- und Wanderwege im Westerwald vorgestellt. Köster, Touristiker Florian Fark und Landrat Achim Hallerbach besuchten den FloFa-Kinder-Kräutergarten am Zwergenweg 3-Streuobstwiese in Rengsdorf.

Von links: Ingrid Runkel, Achim Hallerbach, Florian Fark und Sandra Köster. Fotos: Wolfgang Tischler

Rengsdorf. Der dritte und grüne Zwergenweg startet vom Grundschulparkplatz in Rengsdorf aus und geht zum FloFa-Kinder-Kräutergarten, dem eigentlichen Beginn des zwei Kilometer langen ehemaligen "Apfelweges". Schilder erklären die vielen verschiedenen Apfelsorten. Auf den Weiden können Rinder und oft auch kleine Kälbchen beobachtet werden. Am Ortsrand geht es an einem Insektenhotel vorbei. Das letzte kleine Stück führt entlang an Streuobstflächen zurück zum Kinder-Kräutergarten. Der Verein Flora und Fauna e.V. betreut diesen liebevoll und mit schönen Aktionen in den Sommermonaten.

Herz und Seele des Kinder-Kräutergartes ist Ingrid Runkel, die pflanzt, pflegt, informiert und backt. Sie betreut Kindergruppen aus Kindertagesstätten und Schulen und gestaltet Geburtstags- und Jubiläumsfeste sowie Betriebsausflüge in den Kräutergarten mit Gemeinschaftsaktionen und auf Wunsch mit Nutzung des Backes. Entsprechend dicht gefüllt ist ihr Terminkalender. Brotbacken im Backes wird regelmäßig der Dorfbevölkerung angeboten. Am Backestag kommen nicht nur Einheimische, sondern auch Gäste aus Siegburg.

Eine Herzensangelegenheit ist Ingrid Runkel die Streuobstwiese mit 1.200 Obstbäumen, ein ganz besonderer Lebensraum. Es gibt eine Urkunde, in der Bäume benannt sind, die 170 Jahre alt sind und immer noch tragen. Apfelbäume sind mit Rosen verwandt und die Geschichte der verschiedenen Apfelsorten ist spannend. Viele alte Apfelsorten sind gar nicht mehr bekannt, aber auf der Streuobstwiese gibt es Äpfel für Allergiker. Früher ließen die Bauern Brennnesseln um die Obstbäume stehen, ein wirkungsvoller Schutz vor Diebstahl.

Runkel erzählte stolz, dass eine Kita aus Neuwied bereits sieben Mal zu Besuch war. Im Frühjahr wird Baumpflege in den Rundgang integriert und im Herbst wird Apfelsaft in Handarbeit hergestellt. Solche Aktionen haben Multiplikator-Wirkung, denn die Eltern lernen Naturschutz durch die Kinder, die gern immer wiederkommen. Runkel erzählt zu jedem Kraut eine Geschichte. Das Heilkraut Pimpernelle oder Wiesenknopf ist die Brutstätte für den Kleinen Bläuling. Wiesenameisen hegen und pflegen die Larven des zierlichen Schmetterlings und füttern die Bläulingslarven mit eigenen Larven. Nutzen ziehen die Ameisen aus einem kleinen Zuckerfleck auf der Bläulingslarve, das ist ihr Wintervorrat.



Minze soll man schlagen, damit das Aromaöl aus der Pflanze austritt, wenn man sie in ein Getränk gibt. Eberraute ist wegen ihres Cola-Geschmacks für die Kinder die ultimative Pflanze: In Wasser mit Zucker aufgekocht, schmeckt das gesunde Kraut wie handelsübliche Cola. Spitzwegerich nennt Runkel wegen seiner schützenden und fußpflegenden Wirkung "Fußabdruck des weißen Mannes". Die Biologin und Köchin kennt jedes ihrer unzähligen Kräuter und seine Anwendung. Man kann ihr stundenlang zuhören und dabei schnuppern, kosten, schnippeln, Duftsäckchen füllen und Kräuterquark oder Limonade herstellen.

Wer mit seinen Kindern und Enkeln den Ausflug in die schöne Westerwälder Natur daheim nacharbeiten möchte, kann bei Ingrid Runkel ihr Büchlein "Rengsdorfer Mäusegeschichten" erwerben. E-Mail-Kontakt: Heinz.Runkel@t-online.de

In dem idyllischen Kinder-Kräutergarten, summen Insekten, man hört Vogelgezwitscher und ab und an Kirchenglocken. Weitere Highlights bilden die Schaukelbank an der Astrid-Lindgren-Schule, auf der man einen tollen Rheinblick und erholsame Ruhe genießen kann und die gut besuchte Liegebank am Friedhof, die ein bisschen in den Büschen steht und ebenfalls einen Blick ins Rheintal bietet.

Aktuelle Informationen gibt es in der Tourist-Information im Ort oder auf der Homepage des Touristik-Verbands Wiedtal e.V.. Auch bei outdooractive und kommoot sind die Zwergenwege verzeichnet. htv



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