DRK ist nicht gleich DRK: Die Schließung des Krankenhauses hat weitreichende Folgen
Von Klaus Köhnen
Nachdem die Trägergesellschaft Süd-West das Aus für das Altenkirchener Krankenhaus bekannt gegeben hat, sind auch andere Bereiche des DRK mit Fragen und leider auch Anfeindungen konfrontiert. Obwohl diese nicht in die Vorgänge involviert sind, sehen sich im Besonderen ehrenamtlich tätige Anfeindungen ausgesetzt.
Altenkirchen. Die Trennung von Krankenhaus-Trägergesellschaft, Ehrenamt und anderen Einrichtungen wird leider nicht von allen vorgenommen. Der Ortsverein Altenkirchen-Hamm wird seine Arbeit in gewohnter Weise fortsetzen, so ein Mitglied des Vorstandes. Was besonders die Ehrenamtler belastet, ist die Form, mit der einige Bürger die Bereiche des DRK vermischen. Auch für die Mitglieder des Ortsvereins sowie die Mitarbeitenden des Kreisverbandes und des Seniorenzentrums kam diese Entscheidung, obwohl viele damit gerechnet hatten, überraschend. Von mangelnder Akzeptanz, meist aus der Unkenntnis über die Eigenständigkeit der verschiedenen Tätigkeitsfelder, könnte auch der Blutspendedienst betroffen sein. Was, besonders in Ferienzeiten, fatale Auswirkungen haben könnte.
Andreas Artelt, Leiter des Seniorenzentrums in Altenkirchen konnte, kurz nach Bekanntwerden der Insolvenz der Kliniken, feststellen, dass es Anfragen gab, ob die Einrichtung überhaupt noch Bewohner aufnehmen könne. In langen Gesprächen, so Artelt, konnte man die Ängste von Angehörigen zerstreuen. Was allerdings, so der Leiter des Seniorenzentrums, besonders negative Auswirkungen haben wird, ist der Wegfall der medizinischen Versorgung in der Nachbarschaft. "Wir werden in Zukunft Schwierigkeiten haben, unsere Bewohner in die Obhut von Hausärzten zu geben", so Artelt weiter. Ob das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ), das seitens der Trägergesellschaft propagiert wird, diese Lücke schließen kann, muss sich zeigen.
Ehrenamt sorgt für Schutz und Hilfe
Besonders markant und auch erschreckend ist die Information des Vorsitzenden des DRK-Ortsvereins Altenkirchen-Hamm, Volker Hammer. Hammer berichtet im Gespräch von einem Anruf, der, aus seiner Sicht, durchaus als beleidigend einzustufen sei. "Es ging um die Frage, warum ich denn immer noch Vorsitzender bleiben könne. Eine Einsicht war im Telefonat nicht festzustellen", so Hammer. Solch ein Verhalten mache ihn wütend, da die Mitglieder des DRK-Ortsvereins ihren Dienst im Ehrenamt ausführen. Ohne die engagierten Helfer gäbe es keine First-Responder, keine Schnellen-Einsatz-Gruppen und vieles mehr, die bereits heute den Rettungsdienst unterstützen. Hammer weiter: "In solchen Momenten weiß man, warum der Respekt und die Anerkennung für die Einsatzkräfte geringer wird. Es wird zu wenig differenziert und miteinander geredet". Die Helfer des Ortsvereins stellen, neben Sanitätsdiensten bei Veranstaltungen, auch den Schutz bei größeren Feuerwehreinsätzen sicher. Die Feuerwehren, ebenfalls ausschließlich ehrenamtlich tätig, können sich auf die Kameraden der "weißen Schiene" verlassen. "Ja wir tragen alle das Rote Kreuz als Zeichen, dennoch sind alle Bereiche eigenständig und jeder hat sein 'Arbeitsfeld'", so Hammer. Dies zu bedenken und zu respektieren ist die große Bitte der Beteiligten aus allen Bereichen, besonders aber aus dem Ehrenamt. (kkö)
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