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Nachricht vom 01.08.2024    

Notaufnahme dicht? In Altenkirchen spitzt sich die Lage der Gesundheitsversorgung zu

Von Klaus Köhnen

Die Daseinsvorsorge in der Stadt Altenkirchen, aber auch in den Verbandsgemeinden Altenkirchen-Flammersfeld, Hamm und Wissen wird immer prekärer. Wie aus mehreren Quellen zu erfahren war, sollen Bereiche der Notfallversorgung bereits vor dem 16. August geschlossen werden. Weder die Trägergesellschaft noch das zuständige Ministerium legen Pläne für eine Verbesserung vor.

Funktionierende Strukturen werden zerschlagen (Bild: kkö)

Altenkirchen. Mit Wirkung zum 16. August schließt das Krankenhaus Altenkirchen, ein Teil des sogenannten Verbund-Krankenhauses Altenkirchen-Hachenburg, seine Pforten. Bis zum heutigen Tag (1. August) wurden Fragen nach der Ausgestaltung des Medizinischen-Versorgungs-Zentrums (MVZ) und zur weiteren Sicherstellung des Notarztdienstes von der Trägergesellschaft nicht beantwortet. Von der zuständigen Behörde für den Rettungsdienst, der Kreisverwaltung Montabaur, gibt es ebenfalls keine Informationen. Wann das Krankenhaus Kirchen, in dem bereits die Neurologie geschlossen wurde, ein ähnliches Schicksal ereilen könnte, weiß niemand zu sagen. Die Unsicherheit der Patienten war und ist von der Trägergesellschaft "hausgemacht". Von Versorgungssicherheit kann nicht mehr die Rede sein.

Ministerium und Träger schieben den "Ball" hin und her
Vonseiten des zuständigen Gesundheitsministeriums gibt es folgende Information: "Ich habe für diese Trägerentscheidung - vor allem zu diesem Zeitpunkt und in dieser Form - kein Verständnis. Sie ist eine große Enttäuschung für die Region, aber auch für unsere Bemühungen, die medizinische Versorgung vor Ort mit neuen Konzepten zu beleben. Hier wird gerade leider viel Vertrauen verspielt, denn mein Ministerium hatte einen anderen Vorschlag erarbeitet, der zu einer Stärkung von Altenkirchen geführt hätte. Diesen wollten die handelnden Personen im Rahmen des Insolvenzverfahrens nicht befolgen. Ich bedauere das sehr und erwarte vom Träger, dass er jetzt sehr schnell und konkret die Planungen für ein Westerwald-Klinikum vorantreibt. Auch ohne den Standort Altenkirchen ist die medizinische Versorgung zwar gesichert, die Menschen in der Region haben aber zu Recht Fragen an den Träger, wie und in welchem Zeithorizont Neubaupläne auch verfolgt werden. Und sie haben sehr zeitnahe Antworten des DRK verdient", so Minister Clemens Hoch. Was man sich allerdings Fragen muss, ist, woher sollen die finanziellen Mittel für einen Neubau denn kommen, nachdem gerade eine Insolvenz "überstanden" wurde. Nur zeitnahe Antworten bringen die Bürger nicht weiter. Zahlen, Daten und Fakten müssen endlich offengelegt werden.



Andere Lösungen wurden nicht bedacht
Ein Vergleich zwischen der Bausubstanz des Standortes Hachenburg und der in Altenkirchen hätte frühzeitig zu anderen Lösungen führen können, wenn diese denn auch politisch gewollt gewesen wären. Das Gleiche gilt für die Ausstattung der Häuser. In Altenkirchen wurden vier OP-Säle vorgehalten, die durch die Personalverschiebung nach Hachenburg nicht genutzt werden konnten. Ein Schockraum, der einzige in rund 50 Kilometer Umkreis, was für die Notfallrettung ein enormer Vorteil war, fällt weg. Der Einschätzung, dass die medizinische Versorgung gesichert sei, kann, bei diesen Voraussetzungen, kaum jemand folgen. (kkö)


Mehr dazu:   Blaulicht   Insolvenz DRK Trägergesellschaft  
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