Altenkirchener Wirtschaftsempfang: Trotz Wirtschaftslage mutig in die Zukunft blicken
Von Lara Schumacher
Am 6. September fand in den Räumlichkeiten der WERIT Kunststoffwerke W. Schneider GmbH & Co. ein bedeutender Wirtschaftsempfang im Kreis Altenkirchen statt. Neben dem Unternehmen waren die IHK-Geschäftsstelle Altenkirchen, die Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen, die Kreishandwerkerschaft Rhein-Westerwald und die Wirtschaftsjunioren Sieg Westerwald eV wieder Ausrichter des Events.
Altenkirchen. Passend zum 75-jährigen Jubiläum des Unternehmens wurde der Empfangssaal des Traditionsunternehmens eigens für das Event umfassend saniert und bot den rund 200 geladenen Gästen aus Wirtschaft und Politik eine festliche Atmosphäre. Moderiert wurde der Abend von dem bekannten Stiftungsgründer Reiner Meutsch, welcher mit seiner positiven Ausstrahlung und humorvollen Einlagen für eine aufgelockerte Stimmung sorgte. Den Auftakt der Veranstaltung machte Landrat Dr. Peter Enders, der die Ehrengäste begrüßte und in seiner Ansprache auf die schwierige wirtschaftliche Lage seit dem Ukraine-Krieg hinwies. "Steigende Energiekosten, Fachkräftemangel und bessere Produktionsbedingungen im Ausland setzen den hiesigen Unternehmen stark zu", erklärte Enders und verwies auf den Maschinenhersteller Stihl als ein prominentes Beispiel. Auch die düsteren Wahlergebnisse der letzten Woche wurden thematisiert, doch der Landrat appellierte, die Herausforderungen als Chancen zu begreifen und beispielsweise Fortbildungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu nutzen, um den Standort zu stärken.
Es folgte ein Grußwort von Jörg Schneider, dem geschäftsführenden Gesellschafter von WERIT, welcher in seiner Rede sowohl in die Unternehmensgeschichte als auch in die Zukunft blickte. Er erinnerte an den 99. Geburtstag seines Vaters und Unternehmensgründers und sprach seine Dankbarkeit gegenüber dessen Leistung und der der Belegschaft aus. Trotz der gegenwärtigen Wirtschaftslage zeigte sich Schneider zuversichtlich, seinen Mitarbeitern auch in Zukunft Perspektiven zu bieten, etwa durch internationale Praktika. "Gemeinsam wollen wir die nächsten 25 Jahre angehen und auf das 100-jährige Jubiläum anstoßen", erklärte er entschlossen. Schneider betonte zudem das Umweltbewusstsein des Unternehmens und das Ziel, Europa wirtschaftlich zu stärken. Mit nachhaltigen Produktionsprozessen, wie der gelebten Kreislaufwirtschaft, wolle WERIT weiterhin als Vorbild vorangehen.
Im Anschluss lud Reiner Meutsch weitere WERIT-Familienmitglieder zu einem Interview auf die Bühne. Es ging um Mut zum Unternehmertum, Nachhaltigkeit und die Herausforderungen der kommenden Jahre. Meutsch, der eigentlich keine Fragen an Dr. Schneider stellen sollte, tat dies trotzdem mit einem Augenzwinkern, woraufhin Schneider schlagfertig und humorvoll reagierte. Als besondere Ehre erhielt er im Anschluss eine Ehrenurkunde der IHK.
Für die musikalische Begleitung des Abends sorgte die Band "Fourgreeds" der Kreismusikschule Altenkirchen, die unter anderem mit "My Way" von Frank Sinatra die Gäste begeisterte. Ein Highlight des Abends war der Vortrag von Prof. Dr. Nadine Kammerlander von der WHU - Otto Beisheim School of Management. Sie sprach über die besondere Rolle von Familienunternehmen in Deutschland. "Familienunternehmen haben ein Gedächtnis", erklärte sie und betonte, dass Innovation oft Tradition in solchen Betrieben sei. "3 Millionen Familienunternehmen gibt es in Deutschland - das sind 90 Prozent aller Unternehmen. Sie sind somit wider Erwarten deutlich in der Überzahl in unserer Wirtschaft", so Kammerlander, die WERIT zum Jubiläum gratulierte und hoffte, auch beim 100. Jubiläum wieder eingeladen zu werden.
Den offiziellen Schlusspunkt setzte Wolfgang Becker von der Kreishandwerkskammer, der ebenfalls auf die schwierige wirtschaftliche Situation hinwies, aber Mut für die Zukunft machte. "Altes muss mit Neuem verbunden werden, um die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen", sagte er und sprach ebenfalls die politische Uneinigkeit an, die derzeit für Unsicherheit in der Wirtschaft sorgt. Zum Abschluss überraschte WERIT den Moderator Reiner Meutsch mit einem Geschenk für seine "Fly & Help"-Stiftung. Das Unternehmen finanziert den Bau eines Brunnens in Afrika. Meutsch zeigte sich gerührt und verkündete stolz, dass im kommenden September die 1000. Schule seiner Stiftung auf Sri Lanka eröffnet werde.
Ein weiterer Höhepunkt war die Premiere des neuen Imagefilms von WERIT, der humorvoll die Geschichte und Zukunft des Unternehmens darstellte. Der Film sorgte für viele Lacher und rundete den offiziellen Teil des Abends gelungen ab. Ab 20:05 Uhr begann das Netzwerken, bei dem sich die Gäste intensiv austauschen konnten. Der Wirtschaftsempfang endete mit einem optimistischen Blick in die Zukunft, und schon jetzt ist klar: Nächstes Jahr wird die Veranstaltung bei Bellersheim fortgesetzt. LJS
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