Pressemitteilung vom 17.09.2024
Fortschritte in der Lungenkrebsbehandlung: Experten informieren in Freudenberg
Dr. Rainer Grübener und Dr. Andreas Müller, Chefärzte im Diakonie Klinikum Bethesda, klärten bei einer Veranstaltung in Freudenberg über moderne Behandlungsmöglichkeiten von Bronchialkarzinomen und anderen Tumoren im Brustkorb auf. Die Veranstaltung, organisiert von der VR-Bank und dem Förderverein des Bethesda-Krankenhauses, fand bereits zum fünften Mal statt.
Freudenberg. Lungenkrebs ist in Deutschland die dritthäufigste Krebsart und weist die höchste Sterblichkeitsrate auf. Doch es gibt Hoffnung: Dank medizinischer Fortschritte können immer mehr Betroffene erfolgreich behandelt werden. Bei einem Vortragsabend in der VR-Bank in Freudenberg informierten Dr. Rainer Grübener und Dr. Andreas Müller, Chefärzte im Diakonie Klinikum Bethesda, über aktuelle Therapiemöglichkeiten.
Jörg Padtberg, Vorstandsmitglied der VR-Bank, begrüßte die Gäste und betonte die langjährige Zusammenarbeit mit dem Bethesda-Krankenhaus. Tobias Schmidt, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins, erinnerte daran, dass unter der Leitung von Grübener vor zehn Jahren die Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Lungenheilkunde gegründet wurde. Seit diesem Jahr verfügt das Krankenhaus zudem über eine Thoraxchirurgie, wodurch Patienten umfassend versorgt werden können.
Grübener erklärte, dass Lungenkrebs oft erst im mittleren bis höheren Lebensalter diagnostiziert wird, die Ursachen jedoch häufig früher zu finden sind. "Risikofaktor Nummer eins ist und bleibt das Rauchen", so Grübener. Auch Umweltfaktoren, Abgase oder Gefahrstoffe können Bronchialkarzinome verursachen. Ein Lungenkarzinom verursacht im frühen Stadium selten Beschwerden. Husten, Gewichtsverlust, Luftnot oder Schmerzen können Warnsignale sein. Zur Diagnose gehören eine körperliche Untersuchung, Röntgen-Bildgebung und Labordiagnostik. Weitere Diagnosemöglichkeiten sind Computertomografie und flexible Bronchoskopie mit Biopsie. Dr. Grübener versicherte: "Zum einen erhalten die Patienten eine Schlafspritze, zum anderen ist der Schlauch dünner als ein Bleistift." Diese Methoden ermöglichen eine genaue Klassifizierung des Tumors und die Bestimmung der Therapie.
Behandlung von Tumoren
Als Goldstandard gilt nach wie vor eine Operation, sofern der Gesundheitszustand des Patienten dies zulässt und das Tumorgewebe chirurgisch komplett entfernt werden kann. Ist der Krebs nicht vollständig heilbar, können Strahlen- und Chemotherapien Symptome lindern und das Leben verlängern. Moderne Immuntherapien zeigen ebenfalls große Fortschritte. Dr. Andreas Müller ging in seinem Vortrag auf operative Therapiemöglichkeiten ein. Bei nicht-kleinzelligen Tumoren sei eine Operation oft die erste Wahl. Dabei werden häufig ganze Lungenabschnitte entfernt. Das Ausmaß des Eingriffs hängt von der Tumorerkrankung und den funktionellen Reserven des Patienten ab. "Vor einer OP gilt es einzuschätzen, was danach an Lungenfunktion übrigbleibt", so Dr. Müller. Ziel sei die komplette Entfernung des Tumorgewebes.
Konventionell erfolgt die Tumorentfernung durch einen Schnitt an der Flanke des Patienten. "Inzwischen greifen wir aber auch immer häufiger auf minimalinvasive Techniken zurück", erklärte Müller. Diese "Schlüsselloch-Chirurgie" ermöglicht den Zugang zum Brustkorb über kleinste Hautschnitte. (PM/red)
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