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Pressemitteilung vom 21.09.2024    

Handwerk weiterhin stark vom Fachkräftemangel betroffen

Trotz einer nachlassenden Konjunktur bleibt das Handwerk weiterhin stark vom Fachkräftemangel betroffen. Auch wenn die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften leicht zurückgegangen ist, kann der erhebliche Bedarf in vielen Handwerksberufen weiterhin nicht gedeckt werden, wie aktuelle Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) belegen.

Symbolfoto
(Pixabay)

Region. Im August 2024 meldeten Betriebe insgesamt 130.000 offene Arbeitsstellen im Handwerk – ein Rückgang von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Fünfjahresvergleich wird der Rückgang sogar noch deutlicher: Es sind 19 Prozent weniger offene Stellen gemeldet als vor fünf Jahren. Dennoch bleibt der Fachkräftemangel in vielen Handwerksberufen gravierend.

Jeder dritte Handwerksberuf ein Engpassberuf
Nach Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit zählt derzeit jeder dritte Handwerksberuf zu den sogenannten Engpassberufen, in denen es besonders schwierig ist, offene Stellen zu besetzen. Besonders kritisch ist die Lage in Berufen wie Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, in der Energietechnik, bei Bau- und Ausbauberufen, in der Mechatronik sowie in den Bereichen Elektronik, Automatisierungstechnik und Gesundheitstechnik. Diese Berufe spielen eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der Energiewende und beim Ausbau der Gesundheitsversorgung – Bereiche, die für die Zukunftsfähigkeit des Landes von besonderer Bedeutung sind.

Ausbildungsmarkt zeigt ebenfalls Engpässe
Die angespannte Lage auf dem Ausbildungsmarkt lässt keine Entlastung des Fachkräftemangels im Handwerk erwarten. Die Zahlen der BA zeigen, dass im August 2024 noch 38 Prozent der Ausbildungsstellen im Handwerk unbesetzt waren. Damit liegt der Anteil deutlich über dem der Industrie- und Handelskammer-Berufe, wo 31 Prozent der Ausbildungsstellen noch offen sind. Besonders schwierig ist die Situation in Ausbildungsberufen des Fleischer- und Bäckereihandwerks, bei Bau- und Ausbauberufen sowie in Metallberufen.

Chancen auf einen Ausbildungsplatz im Handwerk noch vorhanden
Trotz der Herausforderungen bietet das Handwerk jungen Menschen weiterhin attraktive Karrierechancen. Die Bundesagentur für Arbeit betont, dass auch jetzt noch gute Aussichten bestehen, im Handwerk einen Ausbildungsplatz für das aktuelle Ausbildungsjahr zu finden. Die Arbeits- und Jugendberufsagenturen sowie die Jobcenter stehen dabei den Interessierten beratend und unterstützend zur Seite. Besonders für junge Menschen, die sich eine zukunftssichere berufliche Perspektive wünschen, kann das Handwerk eine gute Option darstellen.



Statistische Erfassung des Handwerks durch die BA
Da die offiziellen Arbeitsmarktstatistiken keine spezifische Zuordnung von Berufen oder Firmen zum Handwerk vornehmen, hat die Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit ein eigenes Aggregat von "typischen" Handwerksberufen gebildet. Hierzu zählen Berufe, die klar dem Handwerk zugeordnet werden können, während viele Berufe – wie beispielsweise Elektroniker – sowohl im Handwerk als auch in der Industrie ausgeübt werden. In die Handwerksstatistik der BA fließen zudem nur Berufe ein, die einen Berufs-, Weiterbildungs- oder Studienabschluss erfordern; sogenannte Helferberufe werden nicht berücksichtigt. Daher stellt dieses Aggregat nur einen Teil des Handwerks dar, bietet aber dennoch wertvolle Einblicke in die Situation auf dem Arbeitsmarkt.

Fazit
Trotz einer leicht rückläufigen Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt der Fachkräftemangel im Handwerk ein zentrales Problem. Sowohl in den laufenden Berufen als auch auf dem Ausbildungsmarkt zeichnen sich erhebliche Engpässe ab. Die Bundesagentur für Arbeit ruft daher dazu auf, das Handwerk als wichtigen wirtschaftlichen Sektor weiterhin gezielt zu unterstützen und junge Menschen verstärkt auf die Karrieremöglichkeiten in diesem Bereich aufmerksam zu machen. (PM/red)


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