Feierliche Eröffnung der ersten "Wäller Helfen"-Koordinationsstelle in Oberroßbach
Von Lara Schumacher
Am Vormittag des 28. Septembers fand in Oberroßbach die lang erwartete und heiß ersehnte Eröffnung der neuen und zeitgleich ersten Koordinationsstelle des bekannten Vereins „Wäller Helfen“ statt. Trotz kaltem und regnerischem Wetter versammelten sich zahlreiche Gäste und Unterstützer am Birkenweg 17, um die feierliche Einweihung des Gebäudes mitzuerleben.
Oberroßbach. Emmerichenhainer Pfarrerin Claudia Elsenbast und Pater Kanuti aus Hellenhahn-Schellenberg eröffneten die Zeremonie mit mehreren Gebeten und segneten das neue Haus, welches nun als feste Anlaufstelle für die Koordination der regionalen Hilfsangebote dienen wird. Beide betonten in ihren Reden die Bedeutung von Unterstützung und Zusammenhalt in der Gesellschaft und segneten das Haus sowie alle zukünftigen „Arbeiten und Begegnungen“, die hier stattfinden werden. Mit einem humorvollen Kommentar lockerte Björn Flick, 1. Vorsitzender und das Gesicht von „Wäller Helfen“, gleich zu Beginn die erwartungsvolle Atmosphäre auf: „Das wird uns sicherlich in Erinnerung bleiben,“ scherzte er angesichts des ungemütlichen Wetters, bevor die Gäste ins warme Zelt eingeladen wurden, wo die Veranstaltung fortgesetzt wurde.
Im Zelt angekommen, begann Flick den feierlichen Teil der Einweihungsfeier mit einer emotionalen Rede, bei der er zunächst die anwesenden Ehrengäste begrüßte. Auch Genesungswünsche musste der 1. Vorsitzende in diesem Zuge überbringen: Leider konnte Christian Döring, der eigentliche Ideengeber des Projekts, aufgrund einer Corona-Erkrankung nicht anwesend sein. In seiner Rede hob Flick stolz hervor, dass Wäller Helfen bereits zwei Jahre in Folge den „Deutschen Engagement Preis“ gewonnen habe. Auch erwähnte er die beeindruckende Zahl von über 10.000 ehrenamtlichen Followern auf Facebook: „Ohne deren Unterstützung wäre dieser Weg überhaupt nicht möglich gewesen“, betonte er.
Mit einem Rückblick auf die bisherigen Erfolge des Vereins, darunter das Pflanzen von 80.000 Bäumen in drei Landkreisen, dankte Flick allen Unterstützern, insbesondere den Vereinsmitgliedern und dem Vorstand. Hervor hob er auch die Westerwald Bank, die Deutsche Stiftung für Ehrenamt sowie die Postcode Lotterie, welche durch ihre Unterstützung vieles ermöglicht hätten. Abschließend versprach Björn Flick, auch in Zukunft alles zu geben, um bedürftige Menschen zu unterstützen.
Als Bürgermeister von Oberroßbach schilderte Gerhard Semmelrogge in seiner anknüpfenden Rede die Geschichte des Bauplatzes und wie es dazu kam, dass dieser nun für das „Wäller Helfen“-Gebäude genutzt wurde. Besonders freute er sich darüber, dass die Treffen des Vereins nun nicht mehr „bei Björn im Wohnzimmer“ stattfinden müsse, sondern es endlich eine feste Anlaufstelle gibt. Zudem wird in Zukunft eine feste Mitarbeiterin vor Ort als Ansprechpartnerin zur Verfügung stehen. Zur Feier des Tages überreichte Semmelrogge dem Verein ein Geschenk in Form des Vereinswappens und eines Blumenstraußes.
Ruben Pink, Leiter des Vorstandsstabs der Westerwald Bank eG, sprach im Namen des gesamten Vorstands und betonte die enge Zusammenarbeit zwischen der Genossenschaft und „Wäller Helfen“. Mit dem Vereinsclaim „Gemeinsam statt einsam“, unterstrich Pink die gemeinsamen Werte, welche beiden Institutionen zugrunde liegen. Da der Fokus beider Parteien auf der Region liege, seien ihnen viele Projekte von „Wäller Helfen“, wie beispielsweise die Baumpflanzungen und das „Schwimmfit“-Projekt für sozial schwache Familien, besonders wichtig. Pink sicherte dem Verein auch in Zukunft die Unterstützung der Bank zu und freute sich, dass diese Zusammenarbeit auf gemeinsamen Idealen beruhe.
Besonders emotional wurde es während der Rede von Gerd Thiel, welcher seit vielen Jahren mit traumatisierten Kindern arbeitet. Sichtlich bewegt und mit zittriger Stimme schilderte er, wie er einst durch „Wäller Helfen“ die Unterstützung erhielt, um einen mobilen Therapieraum für seine Arbeit zu schaffen. Als Dank überreichte er dem Verein einen Nussbaum aus seiner Heimat sowie Kaffee für die Damen des Vereins, „weil ihnen so oft kalt ist“. Auch Björn Flick kämpfte in diesem Moment wohl mit den Tränen und scherzte: „Ich musste mich zusammenreißen, sonst hätte ich auch wieder geweint.“ Zum Abschluss der Feierlichkeiten lobte Flicks Ehefrau ihn für seinen unermüdlichen Einsatz. „Ich sage das viel zu selten, aber ich bin wirklich stolz auf ihn“, äußerte sie sich gerührt.
Mit einem Prost eröffnete Björn Flick schließlich das Buffet, lud die Gäste in die neuen Räumlichkeiten ein und rundete damit einen erfolgreichen Tag für „Wäller Helfen“ ab. Die Eröffnung der Koordinationsstelle markiert einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte des Vereins und zeigt eindrucksvoll, wie viel Engagement und Zusammenhalt in der Region Westerwald und darüber hinaus möglich sind. LJS
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