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Nachricht vom 02.10.2024    

Kabarettistin Lisa Fitz mischte Hachenburg auf

Von Wolfgang Rabsch

Die bekannte Kabarettistin Lisa Fitz trat kürzlich in Hachenburg auf und sorgte für jede Menge Gelächter und nachdenkliche Momente. Mit ihrem neuen Programm „Avanti Dilettanti“ thematisierte sie auf humorvolle Weise die Absurditäten des Alltags und der Politik. Die Zuschauer erwartete ein Abend voller bissiger Satire und packender Musik.

Fotos: Wolfgang Rabsch

Hachenburg. Da stand sie nun auf der Bühne der Stadthalle in Hachenburg, die hochgelobte, mehrfach ausgezeichnete und meinungsspaltende Kabarettistin Lisa Fitz. Die Stadthalle war mit über 300 Zuschauern restlos ausverkauft, sogar Ersatzstühle mussten beschafft werden. Lisa Fitz eilt der Ruf voraus, dass sie schnörkellos, praktisch ohne Rücksicht auf Verluste, das Kind beim Namen nennt und nichts und niemanden mit ihrer bissigen Satire schont. Als überzeugte Bayerin "grantelte" sie im Sprech der Bajuwaren, vermischt mit "Hochdeutsch", sodass jeder im Saal ihren Ausführungen folgen konnte.

Das neue Programm – "Avanti Dilettanti"
In der Pressemitteilung zu ihrem Auftritt ist eigentlich alles gesagt und machte Appetit auf mehr: Überall begegnet man ihnen: den Depperten, die einen zur Verzweiflung und stillen Weißglut bringen. Da sind die Begriffsstutzigen in Hotlines, die Gschnappigen in Ärztepraxen, die Betonköpfe in Ämtern und nicht zuletzt Politiker, die so viel absurden Blödsinn absondern (und machen), dass man mit dem Kopfschütteln aufhören muss, um nicht sein Hirn zu schädigen. Unqualifizierte Auskünfte, mentale Unreife, misslaunige Zeitgenossen, tumbe Nerven- und Zeitfresser, Ignoranten, Arroganten, Süffisanten... "Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Umgang mit Idioten", hat Albert Einstein gesagt. Und Stress ist heutzutage ja zur Volkskrankheit mutiert... Dabei ginge es doch echt auch anders, oder?! Bestimmt. Aber dafür müssten sich mal die Augen öffnen. Die ihren und die eigenen. Und wenn einem dann der depperte Dilettant in sich selbst im Spiegel entgegensieht, kommt die Zeit für echte Größe mit der Erkenntnis: "Ich weiß, dass ich nichts weiß."

Politiker aller Couleur im Visier von Lisa Fitz
Mit viel Beifall als Vorschusslorbeeren wurde die Kabarettistin begrüßt, die zunächst die Bedeutung ihres Programms "Avanti Dilettanti" erläuterte, das sich Italienisch anhört und frei nach Lisa Fitz übersetzt nichts anderes heißt als "Vorwärts, ihr Deppen". Sie ist anscheinend der italienischen Sprache mächtig, denn sie benutzte häufig italienische Passagen, insbesondere, wenn sie zur Gitarre griff und ihre Sangeskünste unter Beweis stellte.

Da zurzeit etwa 80 Prozent der Bundesbürger mit der aktuellen Regierung unzufrieden sind, hatte Fitz leichtes Spiel, sich einzelne Politiker zur Brust zu nehmen. Als erste musste Ricarda Lang daran glauben, denn Fitz meinte, dass die fetten Jahre für die Grünen nun vorbei wären. Verschwörungstheoretiker würden behaupten, Angela Merkel sei zu DDR-Zeiten ein Mann gewesen und der Toyboy von Erich Honecker. Den Charme von Ursula von der Leyen nahm Fitz auch ins Visier, denn wenn sie einen Raum betritt, würde sogar das Leitungswasser gefrieren. Die ehemaligen Verteidigungsministerinnen von der Leyen, Kramp-Karrenbauer und Lambrecht bezeichnete sie als "Flintenweiber", die besser am Herd in der Küche geblieben wären. Anton Hofreiter von den Grünen sieht aus wie Jesus in der Mauser. Im Bundestag gehe es häufig zu wie in einem "Affenstall auf Koks", wenn alle wirr durcheinander schreien, sodass man kein Wort versteht.



Eine besondere "Freundin" von Lisa Fitz scheint Agnes Strack-Zimmermann zu sein. Sie nannte sie "Flak-Zimmermann" oder "Frau Rheinmetall". Das Zwischenfazit von Fitz lautete: Politiker brauchen keinen Spott, sie brauchen professionelle Hilfe. Fitz bekannte auch, dass sie früher, zu Zeiten von Schmidt und Brandt, SPD-Mitglied war, weil die Partei damals "ungescholzt" und "ungefälscht" gewesen wäre. Das rhetorische Gefälle zwischen Annalena Baerbock und Alice Weidel sei so groß wie zwischen Karl Lagerfeld und Karl Lauterbach. "Warum werden nicht 500 Abgeordnete entlassen und man setzt dafür KI (Künstliche Intelligenz) ein? Wenn Wahlen tatsächlich etwas verändern würden, dann wären sie längst verboten", so die schonungslose Analyse von Lisa Fitz.

Mit dem öffentlich-rechtlichen Radio und Fernsehen (ÖRR) kann sich Lisa Fitz nicht anfreunden, denn die hätten "die Hosen voll und die Privaten würden senden, was da drin ist". Zwischendurch griff Fitz immer wieder zur Gitarre und bewies, dass sie erfolgreich Gitarren- und Gesangsunterricht genommen hatte.

Nicht alle konnten lachen
Wie immer, wenn Politiker aufs Korn genommen werden, fallen die Reaktionen im Publikum gespalten aus. Je nach politischer Einstellung gab es Jubel, Gelächter und lauten Beifall oder dröhnendes Schweigen. Dieses Risiko geht die Kabarettistin bewusst ein; sie redet Klartext, schwurbelt nicht und kommt somit authentisch daher. Nach über zwei Stunden Abrechnung mit Teilen der Gesellschaft und der Politik wurde Lisa Fitz mit lautem Beifall verabschiedet.


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