Nach insgesamt 112 Dienstjahren: Stabwechsel bei der Hatzfeldt-Wildenburg´schen Verwaltung
Von Katharina Behner
Nach zusammen 112 Jahren Dienstzeit gibt es bei der Hatzfeldt-Wildenburg´schen Verwaltung einen großen Stabwechsel der Revierleiter. Thomas Günther, Reinhard Zens und Hermann-Josef Stricker scheiden aus Altersgründen aus und übergeben ihre wertvolle Aufgabe rund um den im Strukturwandel befindlichen Wald an eine junge nachfolgende Generation.
Wissen/Mittelhof/Region. Herausragendes sei von den scheidenden Revierleitern in den letzten rund 30 Jahren im in der Branche bekannten Beispielbetrieb der Hatzfeldt-Wildenburg´schen Verwaltung für den Wald geleistet worden. So die hochachtungsvollen und dankenden Worte von Rüdiger Hunke zur wertvollen Arbeit der drei scheidenden Revierleiter
am Donnerstag (5. Dezember) im Forsthaus Teufelsbruch in Mittelhof. Hunke selbst trat im Frühjahr in die Fußstapfen der Geschäftsführung von Franz Straubinger. Wir berichteten hier.
Zeitenwende im Wald war Herausforderung als auch Ansporn
Die drei scheidenden Revierleiter sind Thomas Günther, der das Revier Kohlschlade bereits seit 1983 leitete. Der zweite im Bunde ist Hermann-Josef Stricker, seit 1987 für das Revier Wildenburg zuständig und Reinhard Zens, der sich seit 1990 für das Revier Katzwinkel verantwortlich zeigte.
Einig sind sich Günther, Stricker und Zens über die Herausforderungen in der Vergangenheit. In der großen Zeitenwende weg vom fichtendominierten Altersklassenwald hin zu einem gemischten Wald, sei es immer das Ziel gewesen, einen vielfältigen klimaresistenten Wald mit vitalen Bäumen unterschiedlicher Arten und unterschiedlichen Alters auf einer Fläche zu haben. Das kommt dem Wald der Hatzfeldt-Wildenburg´schen Verwaltung heute zugute, denn wie Hunke beteuert, gebe es auf den Flächen keine einzige „Blöße“ (Kahlfläche) und das sei eine immense Leistung aller Beteiligten.
Stricker hebt zudem hervor, dass er in all den Jahren seines selbstständigen Handels und der Verwirklichung eigener Ideen jegliche Unterstützung seitens der Betriebsleitung erhalten habe. Exkursionen, Weiterbildungsmöglichkeiten und Hospitationen in anderen Forstbetrieben unterstützten seine Arbeit, genauso wie das tolle Betriebsklima. Dem schließen sich auch Zens und Stricker an.
Reinhard Zens kann für seine Zeit in der Hatzfeldt-Wildenburg´schen Verwaltung noch ein Highlight hinzufügen: Die Mitwirkung bei der Einrichtung der ersten Waldgruppe im Wisserland (Gruppe der Kindertagesstätte Löwenzahn Katzwinkel) sei für ihn wichtig und bedeutend gewesen. Dazu berichteten die Kuriere unter anderem hier.
Stellenanzeige
Aber auch die Zusammenarbeit mit vielen Mitwirkenden vom Waldarbeiter, Landwirt bis hin zum Spaziergänger im Betrieb der Hatzfeldt-Wildenburg´schen Verwaltung gehöre zu den schönen Aspekten des vorangegangenen Arbeitsalltages. Geschäftsführer Hunke ist sich zu diesem Aspekt sicher: „Angesichts der vielfältigen, zum Teil gesellschaftlichen Ansprüche an den Wald, zeichnet einen guten Förster aus, dass er nicht nur Bäume liebt, sondern auch Menschen.“
Die „Neuen“ stellen sich vor und erhalten Unterstützung von erfahrener Hand
In die Fußstapfen der drei scheidenden Revierleiter sind Teresa Hambürger (seit Juli) und Johannes Goll (seit Oktober) getreten. Dabei ist das Revier Katzwinkel auf die verbleibenden Reviere verschmolzen. Hambürger betreut zukünftig das Revier Wildenburg mit 2300 Hektar und Goll das Revier Kohlschlade mit 2100 Hektar.
Die gebürtig aus Kirchen stammende Hambürger absolvierte ihr Studium an der HAWK Göttingen, war im Anwärterdienst bei Landesforsten Rheinland-Pflaz (RLP) tätig und bereits ein Jahr als Regionalförsterin im Forstamt Rennerod tätig. Einblicke bei einem Dienstleister für nachhaltiges Agrar- und Forstmanagement, sowie Tätigkeiten in der Schweiz runden ihr Profil ab. Die junge Revierförsterin freut sich darauf, die mit viel Sachverstand und Herzblut geführte Arbeit der Kollegen weiterzuführen und „in diesem vielfältigen, spannenden Arbeitsumfeld meine berufliche Erfüllung zu finden“.
Wie Hambürger ist auch Goll erst gerade einmal Mitte 20. Aufgewachsen in der Pfalz, war er schon immer interessiert an Natur, Wald und Forstwirtschaft. Kein Wunder, dass er ein Studium der Forstwissenschaft (Rottenburg) absolvierte, es folgte ein Anwärterjahr bei Landesforsten RLP. Verschiedene Semesterferien-Jobs und Praktika im Bereich naturgemäße Forstwirtschaft und Jagd prägten seinen weiteren Werdegang. Er selbst besitzt zwei Jagdhunde.
Auch er freut sich darauf, den Grundstein, den seine Vorgänger in 30 Jahren durch konsequente Jagd und naturgemäßen Waldbau gelegt haben, nun weiter auf die Herausforderungen des Klimawandels vorzubereiten. Es sei ihm wichtig, „einen Wald aktiv mitzugestalten, der zudem den bevorstehenden Ansprüchen der Gesellschaft bestmöglich gewachsen ist.“
Unterstützung werden die beiden jungen Leute seitens aller Kollegen und der Geschäftsführung erhalten. Thomas Boschen bleibt übrigens als erfahrender Revierleiter in Oberbirkholz ebenfalls an ihrer Seite und wird sie bei ihren neuen Aufgaben tatkräftig unterstützen.
Lokales: Wissen & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion