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Nachricht vom 13.03.2012    

Polizeipräsidium Koblenz: Zahl der Verkehrstoten auf Tiefststand

Anstieg bei schwer verletzten Verkehrsteilnehmern - Zahl der Drogenunfälle um 16 Prozent zurückgegangen – Mehr Unfälle mit Beteiligung von Senioren

Im vergangenen Jahr registrierte das Polizeipräsidium Koblenz insgesamt 42.719 Unfälle, annähernd die gleiche Zahl wie im Vorjahr:

Verkehrsunfälle 2011 2010 2009 2008 2007
gesamt 42.719 42.706 41.004 42.001 41.085

Entgegen dem Bundestrend hat die Zahl der Verkehrstoten im Präsidialbereich erfreulicherweise erneut abgenommen. Langfristig betrachtet entspricht die Zahl von 61 Verkehrstoten sogar dem absoluten Tiefstand der letzten Jahre. Gegenüber 2010 verloren acht Menschen weniger ihr Leben, was einer Abnahme von 11,60 % entspricht. Dem Bundestrend folgend ist die Zahl der Schwerverletzten im vergangenen Jahr bedauerlicherweise von 1.148 auf 1.348angestiegen ist, liegt aber in etwa wieder im Bereich der Jahre 2007 bis 2009.

Polizeipräsidium Koblenz 2011 2010 2009 2008 2007
Getötete 61 69 79 72 82
Schwerverletzte * 1.348 1.148 1.266 1.278 1.454
Leichtverletzte 5.592 3.730 5.603 5.633 6.107
*Definition "Schwerverletzter" im Sinne der Unfallstatistik: Stationärer Krankenhausaufenthalt von 24 Stunden oder mehr.

58,82 % aller Verkehrsunfälle ereigneten sich innerhalb und 41,18 % außerhalb geschlossener Ortschaften. Die weitaus meisten Unfälle mit den schwerwiegenden Folgen (getötete und schwer verletzte Personen) ereigneten sich aber weiterhin auf den Straßen außerhalb von Ortschaften. Von den Verkehrsunfällen mit tödlichen Folgen ereigneten sich auf diesen Verkehrswegen sogar 85%. Nicht angepasste bzw. überhöhte Geschwindigkeit stellt nach wie vor das größte Gefährdungspotenzial dar.

Zu schnelles Fahren ist zwar weiterhin eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle mit Personenschäden, doch - und das lässt für die Zukunft hoffen - sind in diesem Bereich sowohl bei den Unfallzahlen als auch bei den Folgen deutliche Rückgänge im letzten Jahr zu verzeichnen. Die Unfälle, die sich in 2011 wegen überhöhter bzw. nicht angepasster Geschwindigkeit ereignet haben, sind um 19 % von 6.148 im Vorjahr auf 4.975 zurückgegangen. Die Zahl der dabei getöteten Verkehrsteilnehmer verringerte sich ebenfalls von 43 auf 39 (- 9 %). Konsequente Überwachungsmaßnahmen der Polizei an Unfallhäufungspunkten und die umfangreiche Verkehrssicherheitsarbeit spiegeln sich in diesem Rückgang wieder.

Unfallursache Geschwindigkeit 2011 2010 2009 2008 2007
gesamt 4975 6148 6032 6088 6031
dabei Getötete 39 43 43 46 41
dabei Schwerverletzte 487 417 508 550 623
dabei Leichtverletzte 1385 1543 1631 1616 1840

Verunglückte Kinder im Straßenverkehr

Bei den Risikogruppen im Straßenverkehr gilt ein besonderes Augenmerk der Polizei den Kindern. Bei den 493 Verkehrsunfällen an denen Kinder beteiligt waren, verzeichnet das PP Koblenz leider einen leichten Anstieg gegenüber 2010.
492 Kinder trugen körperliche Schäden davon, drei der betroffenen Kinder kamen ums Leben, 489 wurden verletzt.

Besonders zu erwähnen ist dabei, dass die meisten Kinder als Mitfahrer im Kraftfahrzeug verunglücken. Im Jahr 2011 waren dies 207 Kinder (42 %), gefolgt von den Radfahrern (121 oder 24,6 %) und Fußgängern (109 oder 22,2 %).

Verunglückte Kinder 2011 2010 2009 2008 2007
gesamt 492 421 483 448 537
Getötete 3 1 2 1 3
Schwerverletzte 88 69 77 64 95
Leichtverletzte 401 351 404 383 439

Alkohol und Drogen

Wieder leicht angestiegen ist die Zahl der Verkehrsunfälle mit Fahrern, die unter Alkoholeinwirkung standen. Bei 729 „Alkoholunfällen“ hatte der Fahrzeugführer oder die Fahrzeugführerin den zulässigen Promillewert überschritten.
Einen Rückgang verzeichnete das Polizeipräsidium allerdings bei den Verkehrsunfällen unter dem Einfluss von Drogen. Gründe hierfür dürften die Aufklärungskampagnen, die verstärkten diesbezüglichen, gezielten Verkehrskontrollen und letztendlich die Einsicht der Fahrer sein.



Bei 88 Unfällen standen die Fahrzeugführer unter dem Einfluss illegaler Betäubungsmittel. Das entspricht einem Rückgang von 16,2 %. Die Polizei Rheinland-Pfalz und somit auch das PP Koblenz sind im gesamten Bundesgebiet führend in der Erkennung drogenbeeinflusster Fahrzeugführer.

Verkehrstüchtigkeit 2011 2010 2009 2008 2007
unter Alkoholeinfluss 729 664 760 874 825
unter Drogeneinfluss 88 105 87 120 98

Verkehrsunfälle unter Beteiligung junger Fahrerinnen und Fahrer (15 - 24 Jahre)

Die Anzahl der Unfälle mit Beteiligung junger Fahrerinnen und Fahrer ist 2011 im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 % leicht gesunken auf insgesamt 9.498. Auf lange Sicht gesehen herrscht zwar in der absoluten Zahl der Unfälle ein erfreulicher Abwärtstrend in dieser Risikogruppe. Die Zahl der bei diesen Unfällen unter Beteiligung junger Fahrer verletzten Personen, nimmt jedoch gegenüber dem Vorjahr wieder zu. 63 % der an einem Verkehrsunfall beteiligten jungen Fahrer gelten als Hauptverursacher – meist aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit!

PP Koblenz 2011 2010 2009 2008 2007
gesamt 9.498 9.639 9.638 9.988 10.042
davon Unfälle mit Getöteten oder schwer Verletzten 426 366 394 434 454

Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Seniorinnen und Senioren (ab 65 Jahre)

In den letzten fünf Jahren ist die absolute Zahl der Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Senioren stetig angestiegen und erreicht mit 5.949 aufgenommenen Verkehrsunfällen im Jahr 2011 einen derzeitigen Höchststand. Auch der Anteil der Verkehrsunfälle unter Beteiligung der Personen „65plus“ am Gesamtunfallgeschehen ist auf 13,92 % und somit um knapp ein Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen.
Bei 960 Unfällen mit Personenschäden wurden 1285 Personen verletzt. Die demografische Entwicklung sowie die wachsende Mobilität der älteren Verkehrsteilnehmer werden sich zukünftig in der Statistik immer deutlicher niederschlagen. Die Polizei hat ihre Verkehrssicherheitsarbeit bereits danach ausgerichtet und wird dies in Zukunft noch intensiver tun.

PP Koblenz 2011 2010 2009 2008 2007
VU unter Beteiligung von Senioren 5.949 5.533 5.483 5.473 5.334
dabei Verletzte * 1.285 1.174 1.261 1.257 1356
davon getötet * 14 22 18 15 21
davon schwer verletzt* 294 243 258 272 290
davon leicht verletzt * 977 909 985 970 1.045
*Zahl aller bei den Verkehrsunfällen verletzten Personen (nicht nur die verletzten Senioren).

Resümee
Polizeipräsident Horst Eckhardt freut sich über die Entwicklung der Unfallzahlen im Zuständigkeitsbereich seiner Behörde, weiß aber, dass die Polizei sich nicht auf diesem positiven Ergebnis ausruhen kann. Die Kontroll- und Verkehrssicherheitsarbeit ist neben der Kriminalitätsbekämpfung die größte Herausforderung an die polizeiliche Arbeit.

„Die positive Entwicklung bei den Verkehrsunfällen in unserer Region freut mich natürlich in erster Linie für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger. Ich sehe das auch als Bestätigung für die gute Arbeit meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Auch wenn ich sehr gerne zur Kenntnis nehme, dass die Zahl der Verkehrstoten weiter zurückgegangen ist, so ist jedoch jeder Unfalltote einer zu viel. Aus diesem Grunde werden wir uns auf den Ergebnissen nicht ausruhen, sondern auch im Jahr 2012 die Schwerpunkte der verkehrspolizeilichen Maßnahmen an den Hauptunfallursachen und den besonders vom Unfallgeschehen betroffenen Zielgruppen orientieren“, so der Polizeipräsident.

Und er fügt hinzu: „Bei Verkehrsunfällen sind nicht nur die Fahrzeugführer und Mitfahrer beteiligt; es sind meist auch viele andere Menschen betroffen, die mit den teils schweren Folgen zurechtkommen müssen: Eltern, Geschwister, Freunde und die ein-gesetzten Rettungskräfte. Aus diesem Grunde werden wir nicht aufhören, aufzurütteln und aufzuklären, aber auch konsequent zu kontrollieren, um vielen Menschen ein solches Schicksal zu ersparen.“



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