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Nachricht vom 07.02.2025    

Tierquälerei im Kreis Neuwied: Amtsgericht Linz verurteilt Schäfer zu Geldstrafe

Ein Schäfer aus Hennef, der in einem Schafstall in Bühlingen bei Asbach Tiere gequält und illegal geschlachtet hat, ist vom Amtsgericht Linz am Rhein zu einer Geldstrafe von 10.400 Euro verurteilt worden. Eine Tierschutzorganisation hatte im vergangenen Sommer auf den Fall aufmerksam gemacht.

Aufnahmen aus dem Schafstall (Foto: Aninova)

Linz am Rhein. Es müssen verstörende Aufnahmen aus dem Schafstall im Neustadter Ortsteil Bühlingen gewesen sein, die sich die Tierschützer von Aninova aus Sankt Augustin im Sommer 2024 ansehen mussten: Ein Schäfer aus Hennef hat hier seine Tiere misshandelt und ohne Betäubung geschlachtet. Das wurde vom Amtsgericht Linz am Rhein bestätigt, das den Mann nun nach Paragraph 17 des Tierschutzgesetzes wegen Tötung von Wirbeltieren ohne vernünftigen Grund in drei Fällen und wegen der durch Rohheit Wirbeltieren zugefügten erheblichen Schmerzen oder Leiden in vier weiteren Fällen zu einer Geldstrafe von 10.400 Euro verurteilt hat.

Der Tierrechtsorganisation Aninova lagen im Sommer 2024 Aufnahmen vor, die über Wochen mit versteckten Kameras gefilmt wurden und zeigten, wie der Schäfer die Tiere im Bühlinger Stall bewusst quälte. Nach Angaben von Aninova lag dem Betrieb keine Schlachtlizenz vor, zudem ist das betäubungslose Schlachten in Deutschland verboten beziehungsweise nur mit Ausnahmeregelung erlaubt, die es in diesem Fall aber nicht gab. Aninova erstattete Anzeige, die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelte, auch das Veterinäramt Neuwied wurde eingeschaltet. Mit dem nun ergangenen Urteil muss der Mann 260 Tagessätze zu je 40 Euro zahlen. Er gilt damit als vorbestraft.

Brutale Misshandlung von Schafen
Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender von Aninova zeigt sich zufrieden mit dem Urteil: "In dem meisten Fällen von Tierquälerei passiert einfach nichts". Mit seiner Organisation hatte Peifer im vergangenen Sommer auf die Missstände in Bühlingen aufmerksam gemacht. Die Filmaufnahmen zeigten, wie die Tiere Schläge ins Gesicht bekamen, getreten und geworfen oder mit einer Eisenstange und einem Holzstab verprügelt wurden. "Ich habe selten einen Tierhalter gesehen, der so brutal Tiere misshandelt. Der Schäfer quält die Tiere teilweise komplett willkürlich", so Peifer. Die Staatsanwaltschaft Koblenz bestätigte die Vorwürfe im Juli 2024 gegen den damals 39-Jährigen.



Der nun verurteilte Hauptvorwurf war allerdings der der illegalen Schlachtung. Nach Angaben von Aninova wurden den Tieren die Hinterläufe fixiert und mehrere Männer knieten und stellten sich auf die Tiere. Dann wurde dem Schaf ohne Betäubung die Kehle aufgeschnitten. Wie Aninova weiter berichtet, sollen zum damaligen Zeitpunkt rund 1500 Schafe in dem Stall gehalten worden sein. Medienberichten zufolge soll der Mann zudem bei der Biologischen Station des Rhein-Sieg-Kreises in Eitorf beschäftigt gewesen sein. Dort wurde er nach Bekanntwerden der Vorwürfe unmittelbar entlassen. (rm)


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