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Nachricht vom 07.02.2025    

Rückzug des DRK aus Kliniken in Rheinland-Pfalz: Minister Hoch sucht nach Lösungen

Der Rückzug des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) aus dem Krankenhausbetrieb stellt Rheinland-Pfalz vor große Herausforderungen. Gesundheitsminister Clemens Hoch bemüht sich um neue Ansätze zur Sicherung der medizinischen Versorgung im Land.

Deutsches Rotes Kreuz (DRK). Foto: Hannes P. Albert/dpa

Mainz. Der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch äußerte sein Bedauern über den endgültigen Rückzug des DRK aus dem Betrieb von Krankenhäusern. "Ich bin enttäuscht, dass die bisherigen Ankündigungen des DRK bisher alle nicht eingehalten wurden", sagte der SPD-Politiker in Mainz. Trotz der Insolvenz sei die medizinische Versorgung weiterhin gesichert. "Wir werden uns als Land mit aller Kraft dafür einsetzen, dass das betroffene Angebot erhalten bleibt", versicherte Hoch. Gespräche mit anderen Trägern zur Integration in die Versorgungslandschaft sind bereits im Gange. In der kommenden Woche plant Hoch, die betroffenen Städte und Landkreise sowie die Insolvenzverwalter und die Schwesternschaften zu einem Runden Tisch einzuladen.

"Durch die neuerliche Insolvenzanmeldung von DRK-Gesellschaften sind auch weitere Einrichtungen der Gesundheitsversorgung betroffen", erklärte Hoch. Dazu gehören unter anderem die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Bad Neuenahr, das Schmerz-Zentrum in Mainz, die DRK Kamillus-Klinik in Asbach sowie die Tageskliniken in Worms und Bad Kreuznach. Diese Einrichtungen sind entscheidend für die Gesundheitsversorgung im Land. Erste Ergebnisse des Insolvenzverwalters bezüglich der DRK-Krankenhäuser im Norden des Landes und in Alzey stehen noch aus.



Am Tag zuvor hatte der DRK-Landesverband angekündigt, sich aufgrund hoher wirtschaftlicher Belastungen aus dem Krankenhausbereich zurückzuziehen. Die gesundheitspolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Christoph Gensch und Torsten Welling, bezeichneten dies als "katastrophale Nachrichten". Sie kritisierten, dass der Rückzug des DRK die Stabilität der Daseinsvorsorge massiv gefährde und sowohl Bürger als auch Krankenhausangestellte verunsichere. "Der ständige Ruf des Ministers nach den Kommunen darf nicht zur Regel werden", mahnten sie. Rekommunalisierungen könnten lokal sinnvoll sein, seien aber keine generelle Lösung angesichts der chronisch unterfinanzierten Kommunen in Rheinland-Pfalz.

Helge Schwab von den Freien Wählern äußerte Zweifel an der Wirksamkeit des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes und schlug einen Krankenhausfonds nach bayerischem Vorbild vor, um Kliniken zu unterstützen und Engpässe zu überbrücken. Die gesundheitspolitische Sprecherin Lisa-Marie Jeckel unterstützte diesen Vorschlag. (dpa/bearbeitet durch Red)



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