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Nachricht vom 12.02.2025    

Westerwälder Landwirte und Bundestagskandidaten im Gespräch

In Linkenbach trafen sich Westerwälder Landwirte mit Bundestagskandidaten und Landräten zu einer Dialogveranstaltung. Die Themen reichten von Handelsabkommen bis hin zum Wolfsschutz. Dabei wurden kritische Fragen zur Zukunft der Landwirtschaft diskutiert.

Foto: Bauern- und Winzerverband

Linkenbach. Eine Dialogveranstaltung bot den Westerwälder Landwirten die Möglichkeit, mit Bundestagskandidaten und Landräten ins Gespräch zu kommen. Organisiert wurde das Treffen von der Regionalinitiative "Landwirtschaft, die Werte schafft" und den Kreisbauernverbänden Altenkirchen, Neuwied und Westerwaldkreis. Besonders im Fokus standen die Herausforderungen, denen sich die heimische Landwirtschaft angesichts hoher gesetzlicher Anforderungen gegenübersieht.

Themenschwerpunkte und Diskussionen
Sechs zentrale Themen wurden von den Landwirten als Diskussionsgrundlage eingebracht. Doris Fey aus Kescheid thematisierte das geplante Mercosur-Handelsabkommen, das zollbegünstigte Importe aus Südamerika ermöglichen soll. Trotz der Hinweise des EU-Abgeordneten Ralf Seekatz auf Zertifizierungsanforderungen blieben die Landwirte skeptisch. Andras Buttgereit aus Harbach hob die Vorzüge der deutschen Futtermittelproduktion hervor.

Marion Schmitz aus Dattenberg schilderte die Belastung durch umfangreiche Dokumentationspflichten in ihrem Betrieb. Matthias Müller, Wolfsbeauftragter des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau e.V., forderte eine Regulierung des Wolfsbestands durch das Jagdrecht. Ulrich Schreiber, Kreisvorsitzender aus Neuwied, plädierte für einen Umweltschutz in Zusammenarbeit mit den Landwirten und kritisierte den Flächenverbrauch durch Infrastrukturprojekte.

Michael Hassel aus Unterschützen äußerte Bedenken gegenüber übermäßigen Beschränkungen im Pflanzenschutz und der politischen Förderung der Biolandwirtschaft. Mario Orfen aus Werkhausen warnte vor der Zentralisierung der Handelsstrukturen und forderte politische Maßnahmen zur Stärkung der heimischen Erzeugung.



Ausbildungssituation und Zukunftsperspektiven
Sebastian Turck vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Westerwald-Osteifel beleuchtete die Ausbildungssituation der Landwirte. Während das Abendkursangebot für Quereinsteiger boomt, findet die reguläre landwirtschaftliche Fachschulausbildung seit 2022 nur noch in Bad Kreuznach statt. Dies führt dazu, dass Schüler aus grenznahen Gebieten vermehrt Ausbildungsangebote in benachbarten Bundesländern nutzen.

Hintergrund
Mit Unterstützung der Gemeinschaftsinitiative „Wir Westerwälder“ und der Landräte Dr. Peter Enders (AK), Achim Hallerbach (NR) und Achim Schwickert (WW) wurde aus Anlass der bevorstehenden Bundestagswahl eine bewährte Dialogreihe mit den Kandidaten der Wahlkreise 196 (Altenkirchen/Neuwied) sowie 203 (Westerwaldkreis und Teile des Rhein-Lahn-Kreises) mit den Direktkandidaten beider Wahlkreise fortgesetzt. Neben den Direktkandidaten Jan Hellinghausen (SPD), Carsten Zeuch (FWG), Julia Eudenbach (Die Linke), René Krämer (Volt) und Yannik Maass (Bündnis 90/Die Grünen) war auch der Europa-Abgeordnete Ralf Seekatz (CDU) Gesprächspartner bei der Veranstaltung der Westerwälder Landwirte. Der Direktkandidat Torben Thieme (Bündnis 90/Die Grünen) wurde vertreten von Peter Buchholz und dem Grünen-Landesvorsitzenden Paul Bunjes. Red


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