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Pressemitteilung vom 26.02.2025    

Positive Entwicklung: Sinkende Unfallzahlen in den Kreisen Neuwied und Altenkirchen

Die Polizeidirektion Neuwied, welche die Kreise Neuwied und Altenkirchen umfasst, hat ihre Verkehrsunfallbilanz für das Jahr 2024 veröffentlicht. Dabei zeigt sich ein Rückgang der Gesamtzahl der Unfälle, während sich bei bestimmten Risikogruppen und Unfallursachen differenzierte Entwicklungen abzeichnen.

Kreis Altenkirchen/Kreis Neuwied. Im Jahr 2024 wurden im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Neuwied insgesamt 9.626 Verkehrsunfälle registriert. Dies bedeutet einen Rückgang um 105 Unfälle oder 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Etwa 70 Prozent dieser Unfälle ereigneten sich innerhalb geschlossener Ortschaften. Personenschäden nahmen jedoch um 2,3 Prozent zu. Bei 1.036 Unfällen entstand Personenschaden, wobei zwölf Menschen bei elf Unfällen ums Leben kamen. Insgesamt verunglückten 1.331 Personen, was einem leichten Rückgang von 0,7 Prozent entspricht. Die Zahl der Schwerverletzten lag mit 212 knapp unter dem Vorjahresniveau (-1,9 Prozent). Ein Unfallbeteiligter gilt als schwerverletzt, wenn er länger als 24 Stunden stationär behandelt werden muss.

Die Anzahl der Unfallfluchten sank geringfügig um 0,5 Prozent auf 2.119 Fälle. Jeder fünfte Unfallbeteiligte flüchtete von der Unfallstelle. Die Polizei konnte 812 Fälle aufklären, was einer Aufklärungsquote von 38,3 Prozent entspricht.

Involvierte Personengruppen
Unfälle mit Kinderbeteiligung stiegen um 2,1 Prozent auf 98 Fälle. Dabei wurden 87 Kinder verletzt, 10 davon schwer. Sieben Unfälle standen im Zusammenhang mit dem Schulweg.

Bei den jungen Fahrenden (18 bis 24 Jahre) ging die Unfallbeteiligung um 4,3 Prozent zurück. Auch die Unfälle mit Personenschaden in dieser Gruppe sanken leicht um 2,4 Prozent. Die Zahl der Schwerverletzten blieb jedoch konstant bei 31. Langfristig bleibt die Zahl der Unfälle mit jungen Fahrenden stabil. Verkehrsunfälle mit Senioren ab 65 Jahren nahmen um 1,4 Prozent auf 2.161 Unfälle zu. Senioren sind nun häufiger in Unfälle verwickelt als junge Fahrende. Die Bilanz zeigt 184 verletzte Senioren (+13,6 Prozent), darunter zwei Todesopfer.

Unfallfahrzeug
Die Nutzung von Fahrrädern beziehungsweise Pedelecs bleibt weiterhin beliebt, wie die aktuellen Verkehrsunfallzahlen belegen. Im Jahr 2024 wurden 210 Unfälle mit Radfahrenden registriert, darunter 47 mit Pedelecs - ein Anstieg um 10,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In etwa 80 Prozent dieser Fälle kam es zu Personenschäden, wobei 168 Radfahrende verunglückten. Erfreulicherweise gab es keine Todesopfer unter den Radfahrenden, jedoch erlitten 39 schwere Verletzungen. Der Verzicht auf Schutzhelme bleibt ein Problem, obwohl Helme nachweislich schwere Kopfverletzungen verhindern können.

Motorradfahren war auch 2024 eine beliebte Freizeitaktivität. Insgesamt verzeichnete die Polizei 215 Unfälle in der Risikogruppe der Motorradfahrenden, was einem Anstieg von 17,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Bei 165 dieser Unfälle traten Personenschäden auf; vier Biker kamen ums Leben, 39 wurden schwer verletzt. Rund 40 Prozent der Unfälle waren "Alleinunfälle", bei denen oft nichtangepasste Geschwindigkeit als Ursache vermutet wird.

Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Lkw-Beteiligung bleibt mit 1.040 Fällen auf hohem Niveau, nahe dem Jahresmittel von 1.054 Unfällen. In 94 Prozent der Fälle handelte es sich um Sachschadensunfälle. Von den 59 Personenschadensunfällen mit insgesamt 78 Betroffenen endeten drei tödlich. Positiv ist der Rückgang der Verletztenzahl bei Lkw-Unfällen um rund 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.



Unfallursache
Aus der Unfallstatistik geht hervor, dass unzureichender Sicherheitsabstand mit rund 37 Prozent (3.591 Unfälle) die häufigste Unfallursache darstellt. Dies geschieht trotz fortschreitender technischer Sicherheitsausstattungen in Fahrzeugen. Auch nicht angepasste oder zu hohe Geschwindigkeit bleibt eine wesentliche Unfallursache. Nach einem Höchststand von 771 Unfällen im Vorjahr sank diese Zahl um 8,9 Prozent auf 702 Unfälle. Dennoch bleibt sie die Hauptursache für Unfälle mit Personenschaden, da fast jeder dritte Geschwindigkeitsunfall Verletzte zur Folge hat. Im vergangenen Jahr starben vier Menschen aufgrund unangepasster Geschwindigkeit.

Ein Rückgang um etwa 9,7 Prozent auf 65 Unfälle wurde bei Ablenkungsunfällen verzeichnet. Seit 2021 werden diese statistisch erfasst, wenn sie durch Unachtsamkeit, wie etwa die Nutzung von Smartphones, verursacht wurden. Durch gezielte Kontrollen konnten 818 Ordnungswidrigkeiten wegen Ablenkungsverstößen festgestellt werden, ohne dass es dabei zum Unfall kam.

Alkohol- und Drogenbeeinflussung am Steuer bleiben ebenfalls ernstzunehmende Unfallursachen. Die Dienststellen registrierten 162 Unfälle im Zusammenhang mit Alkohol (Vorjahr 161) und einen deutlichen Anstieg um 78,8 Prozent bei Drogenunfällen, von 33 im Jahr 2023 auf 59 im Jahr 2024. Insgesamt endeten 78 dieser Unfälle mit Personenschaden. Durch gezielte Maßnahmen konnten 394 alkoholisierte und 341 drogenbeeinflusste Fahrer gestoppt werden, bevor es zu Unfällen kam. Zusätzlich verhinderten Beamte in 21 Fällen Trunkenheitsfahrten vor Fahrtantritt.

Herausforderungen der Verkehrssicherheitsarbeit
Die Verkehrssicherheitsarbeit bleibt eine zentrale Aufgabe der Polizei. Angesichts der Diskussionen um den Klimawandel und die politisch eingeleitete Verkehrswende, die neue Arten der Verkehrsbeteiligung sowie die Förderung von Elektro-Mobilität einschließt, ist Mobilität für alle Altersgruppen von großer Bedeutung. Die Polizei steht vor der Herausforderung, mit der steigenden Verkehrsdichte, verschiedenen Formen der Verkehrsbeteiligung und dem technischen Fortschritt Schritt zu halten, um allen Verkehrsteilnehmenden eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr zu ermöglichen.

Daher wird die Polizeidirektion Neuwied auch weiterhin ihre Schwerpunkte in der Verkehrssicherheitsarbeit so setzen, dass besonders gefährdete und unfallbelastete Risikogruppen im Fokus stehen. Durch gezielte Maßnahmen soll allen Verkehrsteilnehmenden eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr ermöglicht werden. (PM/Red)


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